Wien geht gegen Lebensmittelverschwendung vor – 99 Großküchen im Einsatz!
Am 5.10.2025 startet die Initiative "United Against Waste" in Wien, um Lebensmittelabfälle in 99 Großküchen zu reduzieren.

Wien geht gegen Lebensmittelverschwendung vor – 99 Großküchen im Einsatz!
In Wien wird ein bemerkenswerter Schritt zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen vollzogen. Das Monitoring- und Management-System „Moneytor“, ins Leben gerufen von der Initiative United Against Waste, wird mittlerweile von 99 Großküchen der Stadt genutzt. Dabei handelt es sich um Spitalsküchen, Betriebsrestaurants, Pflegeheime und Schulen, die allesamt einen bewussteren und sparsameren Umgang mit ihren Nahrungsmitteln anstreben.
Das Programm existiert seit 2018 und erfasst die Angaben zu Lebensmittelabfällen präzise. Im besten Fall landet nur 1% der Essensmenge im Müll, während in weniger effizienten Betrieben diese Zahl auf bis zu 55% ansteigen kann. Hierdurch sind die Unterschiede enorm: Während die besten Küchen einen Verlustgrad von gerade mal 1% haben, schaffen es andere Einrichtungen, bis zu 55% der Nahrung zu verschwenden. Zudem zeigt eine Auswertung, dass 38 Küchen, die seit fünf Jahren am Moneytor-System teilnehmen, ihren Verlustgrad von 22% auf 16% senken konnten – ein erfreuliches Ergebnis von rund 25% Reduktion.
Nahrungsmittelverschwendung in Schulen
Ein besonderer Fokus liegt auf den Schulen. Anlässlich der Aktionstage „Nix übrig für Verschwendung“ sind 30 neue Schulstandorte in das Programm aufgenommen worden. Diese neu untersuchten Schulen kämpfen gegen einen durchschnittlichen Verlustgrad von 24%. Die besten unter ihnen verzeichnen eine Lebensmittelabfallquote von unter 10%. Ein interessanter Aspekt: Schulen, die länger am Moneytor-System teilnehmen, neigen dazu, die Anzahl an bestellten Suppen und Salaten zu reduzieren. Hierbei spielen die Wünsche der Schüler_classes eine entscheidende Rolle bei der Menüzusammenstellung.
Verlustgrad in Schulen |
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Durchschnitt: 24% |
Beste Schulen: unter 10% |
Doch wie geht das ganze System vor? Eine einmalige Befüllung der Profilinformationen, wie Betriebsgröße und Speiseangebot, ist nötig. Monatlich werden anonym die Entsorgungs- und Ausspeisezeiten in eine zentrale Datenbank eingegeben. Ein monatlicher Performance Report sorgt für klare Einblicke und Handlungsempfehlungen, basierend auf einem Vergleich der Abfallmengen. Wissenschaftler und Fachleute unterstützen die Küchen durch Workshops und Coachings, um die Ursachen von Abfällen gezielt anzugehen.
Aussichten und Strategien zur Abfallreduktion
Die Herausforderung der Lebensmittelverschwendung erfordert eine umfassende Strategie. Auch Deutschland hat im Rahmen der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung einen klaren Plan. Ziel ist es, Lebensmittelabfälle bis 2030 deutlich zu senken. Die EU hat zudem ambitionierte Reduzierungsziele festgelegt, die auf allen Ebenen angepackt werden sollen. Die Bundesregierung hat sich verpflichtet, die Verschwendung durch verschiedene Programme und Initiativen zu bekämpfen.
Eine interessante Facette ist das kürzlich gestartete Projekt TafelConnect, das den Spendenprozess digital verbessern soll. Ebenfalls wichtig ist die Umsetzung der Initiative „Zu gut für die Tonne!“, die Verbraucher sensibilisieren möchte. Daran zeigt sich, dass der Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung ein gesamtgesellschaftliches Anliegen ist.
Wien und andere Städte stehen vor der Herausforderung und dem Ziel, Lebensmittelabfälle signifikant zu reduzieren. Es ist ein Thema, das uns alle betrifft. Vor diesem Hintergrund ist es ermutigend zu sehen, wie mit gezielten Maßnahmen aus Großküchen und Schulen bereits Fortschritte erzielt werden.