Sicherheit für SeniorInnen: Tempo 30 jetzt auf der Hartäckerstraße!
Senioren in Döbling fordern eine Tempo-30-Beschränkung für mehr Sicherheit. Stadt Wien bleibt skeptisch gegenüber Anträgen.

Sicherheit für SeniorInnen: Tempo 30 jetzt auf der Hartäckerstraße!
Die Debatte um Tempo-30-Zonen in Wien nimmt zu. Besonders aktiv sind dabei die Seniorinnen und Senioren der Park Residenz Döbling, die am Mittwoch gemeinsam mit Mitarbeitenden und dem Bezirkschef Daniel Resch (ÖVP) für mehr Sicherheit auf der Hartäckerstraße demonstrierten. Ihr Ziel: Die Einführung einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h in der Nähe des Seniorenheims. „Wir möchten ohne Angst in den Park gelangen können“, betonten die Demonstrierenden, die allerdings keine Ampel oder Straßensperren forderten, sondern lediglich eine Reduzierung der Geschwindigkeit beim Zebrastreifen.
Obwohl die Stadt Wien und die Wiener Linien diese Forderung bislang ablehnen, bleibt die Sicherheit für die Senioren oberste Priorität. „Eine Tempo-30-Beschränkung würde einige Sekunden Zeitersparnis kosten, doch Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen“, argumentieren sie. Dieses Anliegen ist Teil einer breiteren Diskussion über die Vorteile von Tempo-30-Zonen. Wichtige Punkte, die sich für diese Zonen sprechen, sind eine geringere Fahrzeuggeschwindigkeit, die zunehmende Verkehrssicherheit und eine verbesserte Lebensqualität in urbanen Gebieten, wie auch auf wien.gv.at erläutert wird.
Vorteile für die Anwohner
Die Pläne der Stadt Wien sehen vor, alle Wohngebiete zukünftig als Tempo-30-Zonen auszuweisen, wobei Straßen mit erhöhter Verkehrsbedeutung ausgenommen bleiben. Studien zeigen, dass eine Geschwindigkeitsreduktion um 8 % signifikant zur Sicherheit beiträgt. Der Anhalteweg eines Fahrzeugs bei 30 km/h reduziert sich von 40 m auf nur 18 m, was besonders in dicht besiedelten Gebieten entscheidend ist. Nationale und internationale Trends untermauern diese Entwicklung: Die WHO empfiehlt ein globales Tempolimit von 30 km/h in Städten. Auch in Städten wie Paris und Freiburg wurden Tempo-30-Zonen flächendeckend eingeführt, mit positiven Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit und das allgemeine Wohlbefinden der Anwohner.
Auf juraforum.de wird weiter ausgeführt, dass die Reform des Straßenverkehrsgesetzes im Juni 2024 den Kommunen das Einrichten solcher Zonen erleichtert. Die Vorteile sind klar: weniger Lärm, niedrigere Abgaswerte und eine höhere Lebensqualität in den Städten. Nachteile wie mögliche wirtschaftliche Belastungen für die Infrastruktur und Widerstände seitens der Autofahrer stehen dem gegenüber.
Der Widerstand der Wiener Linien
Von Seiten der Wiener Linien wird die Umsetzung einer solchen Geschwindigkeitsbeschränkung skeptisch betrachtet. Sie argumentieren, dass eine Tempo-30-Beschränkung die Busfahrzeiten verlängern würde. Diese Sichtweise trifft jedoch auf Widerstand seitens der Betroffenen, die darauf insistieren, dass Sicherheit und Lebensqualität überzeugendere Argumente sind als ein paar Minuten Zeitersparnis.
Insgesamt zeigt die aktuelle Diskussion, wie wichtig es ist, den Bedürfnissen der Anwohner – insbesondere der älteren Generation – Rechnung zu tragen. Die Demonstration in Döbling ist ein eindringlicher Appell an die Stadtverwaltung, die eigenen Pläne in Richtung mehr Sicherheit und Lebensqualität zu überdenken. Schließlich sollte gerade vor einem Seniorenheim Tempo 30 kein Luxus, sondern eine Selbstverständlichkeit sein.