Neuer Erzbischof Wien: Josef Grünwidl startet mit Reformen durch!
Josef Grünwidl wird zum neuen Erzbischof von Wien gewählt, fördert Reformen und reflektiert über Zölibat und Frauen in der Kirche.

Neuer Erzbischof Wien: Josef Grünwidl startet mit Reformen durch!
Mit großer Aufmerksamkeit wurde die Wahl von Josef Grünwidl zum neuen Erzbischof von Wien beobachtet. Der 62-jährige Hollabrunner, bekannt für seine offene und reformfreudige Haltung, wurde am 16. Oktober 2025 offiziell in sein neues Amt berufen. Damit folgt er auf Kardinal Christoph Schönborn, dessen Ansichten in vielen Punkten von denen des neuen Erzbischofs abweichen. Grünwidl, der seit dem 22. Januar 2025 als Apostolischer Administrator der Erzdiözese Wien tätig war, möchte frischen Wind in die Kirche bringen.
Josef Grünwidl ist in der Erzdiözese Wien kein Unbekannter. Aufgewachsen in Wullersdorf, hat er nach seiner Matura 1981 das Wiener Priesterseminar besucht und anschließend Theologie an der Universität Wien sowie das Konzertfach Orgel an der Musikuniversität studiert. Seine Weihen zum Diakon und Priester empfang er 1987 und 1988, nach verschiedenen seelsorglichen Stationen, unter anderem als Jugendseelsorger und Sekretär von Kardinal Schönborn, hat er sich als kompetenter und engagierter Priester profiliert.
Ein Mann der Reformen
Grünwidl ist ein Befürworter von Reformen in der Kirche. Er spricht sich offen für die Einbeziehung von Frauen in den Diakonat aus und hat betont, dass die Zwangsverpflichtung zu lebenslanger Ehelosigkeit für ihn nicht tragbar ist. Seine Ziele sind eine „heilsame Dezentralisierung“ der Kirche und neue Wege der Zusammenarbeit zwischen den Pfarren. „Die seelsorgliche Arbeit sollte mehr im Mittelpunkt stehen“, so der neue Erzbischof, der auch einen klaren Klärungsbedarf beim Thema Frauen in der Kirche sieht.
Während er in der Vergangenheit Bedenken hatte, das Amt des Erzbischofs zu übernehmen, hat er sich nun dem Willen des Papstes gefügt und ist bereit, in dieser neuen Rolle zu wirken. „Ich kann mich gut in der Natur entspannen und beim Musizieren Ausgleich finden. Darüber hinaus schätze ich die Benediktsregel und die heilige Teresa von Avila“, erklärt Grünwidl, der auch ein großer Fan von Loriot ist.
Hintergrund und Reaktionen
Die offizielle Bestätigung seines Ernennens steht noch aus. Laut Berichten aus der Erzdiözese ist die Entscheidung des Papstes jedoch bereits dem Außenministerium überbracht worden. In einem Umlaufbeschluss des Ministerrats wird Grünwidl voraussichtlich offiziell als neuer Erzbischof genannt. Dies geschieht in Übereinstimmung mit dem Konkordat, das vorschreibt, dass der Heilige Stuhl die Namen der Kandidaten der Bundesregierung mitteilen muss.
Die Reaktionen auf die Wahl Grünwidls sind durchwegs positiv. Er wird als seelsorglich geerdeter Leiter und als verständiger Gesprächspartner beschrieben. Sein Vorgänger, Kardinal Schönborn, war für einen eher konservativen Kurs bekannt, während Grünwidl deutlich mehr Offenheit für Reformen zeigt und die Anliegen der Laien ernst nimmt. Das könnte auch in Zeiten des Wandels in der katholischen Kirche notwendig sein, wie zahlreiche Klagen über das schwinde Interesse an den traditionellen kirchlichen Strukturen belegen.
Josef Grünwidl ist bereit für die Herausforderungen, die die kommenden Jahre in der Erzdiözese Wien mit sich bringen werden. Es bleibt spannend zu beobachten, wie seine Reformanliegen die Gemeinde prägen und ob sie den gewünschten Aufbruch in der Kirche bewirken können.
Für weitere Informationen zu Josef Grünwidl und seiner Ausbildung können Sie einen Blick in die ausführlichen Biografien werfen, die bei Erzdioezese Wien zu finden sind oder auf interessanten Berichterstattungen bei katholisch.at nachlesen. Eine detaillierte Analyse seiner Person und seiner Visionen bietet auch Die Presse.