Erfolgsgeschichten: Syrische Flüchtlinge bauen neue Zukunft in Österreich!

Erfahren Sie mehr über die syrische Diaspora in Österreich, ihre Erfolge und Herausforderungen sowie aktuelle Veranstaltungen und Integrationsangebote.
Erfahren Sie mehr über die syrische Diaspora in Österreich, ihre Erfolge und Herausforderungen sowie aktuelle Veranstaltungen und Integrationsangebote. (Symbolbild/MW)

Erfolgsgeschichten: Syrische Flüchtlinge bauen neue Zukunft in Österreich!

Wien, Österreich - In Wien gibt es zahlreiche Erfolgsgeschichten von Syrern, die nach ihrer Flucht neuen Wurzeln geschlagen haben. Eine der inspirierendsten ist die von Reem Saijari, die mit 18 Jahren aus Syrien floh und inzwischen stolze Besitzerin einer Boutique ist. Sie bringt nicht nur frische Mode in die Stadt, sondern auch ein Stück syrische Kultur, das sie mit ihrer Leidenschaft für Design verbindet. Ihr Mann, Ali Zaki Torki, ist ebenfalls erfolgreich und betreibt einen Frisörsalon, der bei den Wienerinnen und Wienern hoch im Kurs steht. Diese Geschichten sind Teil eines größeren Bildes der syrischen Diaspora in Österreich.

Fadi Saleh, ein syrischer Unternehmer, hat sich mit seiner „Apfel-Bäckerei“ einen Namen gemacht. Seit seiner Ankunft in Österreich vor zehn Jahren produziert er täglich bis zu 9000 arabische Pitabrote, die nicht nur die syrische Gemeinschaft ansprechen, sondern auch viele andere Menschen in Wien. Diese Produkte sind besonders in den letzten Jahren während des Flüchtlingssommer 2015, der Hunderttausende Syrer, Afghanen und Iraker nach Österreich brachte, populär geworden. Während viele Flüchtlinge schnell in andere Staaten weiterzogen, haben sich viele entschieden, hier zu bleiben, was zur aktuellen Anzahl von etwa 104.000 Syrern in Österreich beigetragen hat. Damit sind sie die achtgrößte Ausländergruppe im Land, wobei Afghanen mit rund 51.000 und Iraker mit fast 13.000 Personen folgen.

Engagement und Herausforderungen der syrischen Community

Das Engagement der syrischen Diaspora geht über wirtschaftlichen Erfolg hinaus. Am 14. März fand in der Diplomatischen Akademie eine Veranstaltung mit dem Titel „Die syrische Diaspora in Österreich – Zwischen humanitärem und politischem Engagement“ statt, bei der die Studie über die Aktivitäten und Bedürfnisse dieser Gemeinschaft präsentiert wurde. Die Forscher Samar Albaradan und Simela Papatheophilou haben die Resultate vorgestellt und betont, dass die syrische Community in Österreich aktiv in Bereichen engagiert ist, in denen staatliche Organisationen oft Lücken lassen, zum Beispiel in der Beratung, Sprachförderung sowie Kultur- und Sportvereinen.

Die Studie zeigt, dass die Syrer in Österreich ein hohes Potenzial haben, aber auch mit Herausforderungen konfrontiert sind. So schilderte Hubert Neuwirth von der Austrian Development Agency die Notwendigkeit, das transnationale Engagement zu stärken, insbesondere in Bezug auf Überweisungen, die vielen syrischen Familien in der Heimat helfen. Allerdings gibt es auch zahlreiche bürokratische Hürden, die das politische Engagement der syrischen Community behindern. Oft fehlt es an Informationen über die Teilnahme an politischen Prozessen, insbesondere bei Wahlen.

Psychosoziale Unterstützung und Integration

Ein weiteres drängendes Thema ist der Bedarf an psychotherapeutischer Unterstützung für Geflüchtete. Laut Caroline Niknafs vom Dachverband der Wiener Sozialeinrichtungen gibt es nicht nur einen hohen Bedarf, sondern auch einen Mangel an Therapieplätzen. Die Forderungen nach kostenlosen Ausbildungsangeboten für Psychotherapeut:innen sind laut und deutlich. Gleichzeitig wurden von Fatmé Khalil-Hammoud die mehrsprachigen Integrationsangebote der Stadt Wien als dringend notwendig hervorgehoben, um der Vielfalt gerecht zu werden.

Die politischen und psychologischen Herausforderungen innerhalb der syrischen Community sind also vielschichtig. Spaltungen und Misstrauen gegenüber staatlichen Institutionen, wie von Simela Papatheophilou angesprochen, zeigen, dass der Weg zur vollständigen Integration noch lang ist. Eine UN-Institution zur Suche nach vermissten Personen aus Syrien wurde jedoch als Erfolg verbucht und gibt Anlass zur Hoffnung, dass auch weitere Schritte in die richtige Richtung unternommen werden können.

Umso wichtiger ist es, die Stimmen der syrischen Gemeinschaft zu hören und sie in Entscheidungsprozesse einzubeziehen, um Frustrationen zu vermeiden. Der Weg nach Vorne führt über Dialog und Verständnis, und die Geschichten von Menschen wie Reem Saijari, Ali Zaki Torki und Fadi Saleh sind der beste Beweis dafür, dass Integration gelingen kann, wenn alle an einem Strang ziehen.

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OrtWien, Österreich
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