Düsseldorf sendet historischen Ziegelstein nach Wien – ein Zeichen der Kultur
Düsseldorf sendet historischen Ziegelstein nach Wien – ein Zeichen der Kultur
Wien, Österreich - Ein besonderes Stück Geschichte macht sich derzeit von Düsseldorf nach Wien auf die Reise. Thomas und Irene Bay, Mitglieder des Freundeskreises Industriekultur Düsseldorf, versenden einen Ziegelstein aus Gerresheim, der nun im Bezirksmuseum Penzing eine neue Heimat findet. Der Ziegel wiegt zwei Kilogramm und gehört zu einer faszinierenden Sammlung, die die Geschichte des Baumaterials dokumentiert. Dr. Gerhard Zsutty, der Direktor des Wiener Ziegel- und Baukeramikmuseums, freut sich über die Bereicherung seines Fundus, der mittlerweile über 14.000 Ziegelsteine umfasst. Dies berichtet RP Online.
Zum ersten Mal haben sich Thomas und Irene Bay im Mai 2023 mit Zsutty getroffen. Beide waren von seinem umfangreichen Wissen über Ziegel und deren Geschichte begeistert. Während des Gesprächs zeigte sich, dass Zsutty nicht nur Ziegel aus der habsburgischen Monarchie, sondern auch aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland archiviert hat. Er hat es sich zum Ziel gesetzt, nicht nur seine Sammlung zu erweitern, sondern auch andere dazu zu ermutigen, Ziegel ins Museum zu bringen, um deren Herkunft und Geschichte festzuhalten. Beindruckt waren die Düsseldorfer unter anderem von Ziegeln, die besondere Symbole, wie den Doppeladler und Herz-Zeichen, trugen.
Das Wiener Ziegelmuseum
Das Wiener Ziegel- und Baukeramikmuseum wurde 1978 als Außenstelle des Bezirksmuseums Penzing gegründet. Ursprünglich von Anton Schirmböck, der als Begründer der Ziegelforschung in Österreich gilt, ins Leben gerufen, gibt die Sammlung einen tiefen Einblick in die Entwicklung der Ziegelherstellung in Österreich. Schirmböck sammelte Ziegel während archäologischer Ausgrabungen und präsentierte seine erste umfassende Ausstellung im Jahr 1973. 1986 wurde das Ziegelmuseum schließlich ein eigenständiges Haus.
Unter der Leitung von Dr. Gerhard Zsutty, der über 40 Jahre ehrenamtlich für die Institution tätig ist, hat sich das Museum enorm weiterentwickelt. Die Ausstellung thematisiert die Geschichte und Technik der Ziegelherstellung, die bereits mit den römischen Soldaten nach Österreich kam und im Mittelalter von Klerus und Adel stark beeinflusst wurde. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Erklärung der verschiedenen Ziegelzeichen, die seit dem 15. Jahrhundert zur Identifizierung der Hersteller verwendet werden. Die Sammlung enthält ein breites Spektrum an Keramikprodukten, darunter Dachziegel, Ofenkacheln sowie Mosaikplatten.
Öffnungszeiten und Engagement
Interessierte Besucher können das Museum an jedem 1. und 3. Sonntag im Monat von 10 bis 12 Uhr kostenlos besuchen. Dosiertes Engagement wird hier großgeschrieben, da das Museum stets nach ehrenamtlichen Mitarbeitern mit Vorkenntnissen in der Ziegelforschung sucht. Das Anliegen, die Geschichte des Ziegels zu bewahren und zu vermitteln, wird von den Verantwortlichen mit großem Enthusiasmus verfolgt. Die Liebe zur Ziegelforschung spiegelt sich in jedem Teil des Museums wider, welches auch einen wertvollen Austausch mit der Wiener Stadtarchäologie pflegt, um die Vielfalt der Ziegelkultur umfassend zu dokumentieren.
Für die Besucher des Museums wird der Ziegel zu einem spannenden Symbol für Geschichte, Technik und Kunstfertigkeit, das bis in die Gegenwart Einfluss hat. Die Verbindung zwischen Düsseldorf und Wien, die durch den Ziegelstein hergestellt wird, zeigt, dass die Geschichte des Baumaterials nicht nur lokal, sondern auch international von Bedeutung ist.
Details | |
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Ort | Wien, Österreich |
Quellen |
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