Anwohner in Döbling kämpfen gegen Lärmwelle und McDonald's Pop-up!
Anwohner in Döbling kämpfen gegen Lärmbelästigung durch Raser und geplantes McDonald's Pop-up-Restaurant am 30.10.2025.

Anwohner in Döbling kämpfen gegen Lärmwelle und McDonald's Pop-up!
Hellhörig werden Anwohner der Heiligenstädter Straße in Döbling, wenn es um Lärm und den geplanten McDonald’s Neubau geht. Martin, 32 Jahre alt, ist einer von vielen, die jede Nacht von Geräuschen geweckt werden, die an Schüsse erinnern. Diese kommen von getunten Fahrzeugen, die von den sogenannten Roadrunnern als Rennstrecke genutzt werden. Die Anwohner leiden seit Jahren unter Motorenlärm, Hupen und lauter Musik. Ein Umstand, der nicht nur die Nachtruhe stört, sondern auch die Lebensqualität teils erheblich beeinträchtigt, wie Kurier berichtet.
Nun plant McDonald’s, ab 2026 ein neues Restaurant auf einem brachliegenden Grundstück neben einer Tankstelle zu errichten. Während dieser Umbauarbeiten soll ein Pop-up-Restaurant für etwa sieben Monate betrieben werden, jedoch ohne Gastraum und Parkplätze. “Das wird sicher mehr Menschen anziehen, die die Straße entlang rasen,” befürchtet Hanna, 33 Jahre alt, die eine Bürgerinitiative gegründet und eine Unterschriftenaktion gestartet hat. Bereits über 200 Unterschriften wurden gesammelt, da viele Anwohner nicht ausreichend über das Projekt informiert wurden und keine Möglichkeit hatten, Beschwerde einzureichen, wie der Exxpress schildert.
Bedenken der Anwohner
Die Frist für Beschwerden ist bereits abgelaufen, doch die Anwohner gaben sich nicht geschlagen. Ein Treffen mit Bezirksvorsteher Daniel Resch von der ÖVP ist für November geplant. Bei einer ersten Verhandlung wurden die Bedenken hinsichtlich Lärmbelastung und Verkehrssicherheit geäußert; es wird versichert, dass keine Fenster zur Wohnbebauung geplant sind. Die Öffnungszeiten des Drive-ins sind bis 2 Uhr nachts, was die Sorgen der Anwohner zusätzlich schürt.
In der Region ist die Lärmbelästigung durch getunte Fahrzeuge besonders ausgeprägt. Die FPÖ bringt das Thema regelmäßig im Nationalrat und im Wiener Gemeinderat zur Sprache. Hubert Fuchs und Klemens Resch (beide FPÖ) kritisieren, dass es dem Stadt- und Innenministerium nicht gelingt, dieses Problem nachhaltig zu lösen. Der Hotspot, die Heiligenstädter Straße, wird von den Politikern als Ort massiver Lärmbelästigung und gefährlicher Fahrten bezeichnet, die den Anrainern seit Jahren große Schwierigkeiten bereiten. Es werden konkrete Maßnahmen gefordert, um die Situation endlich zu verbessern.
Maßnahmen gegen Lärmbelästigung
Seit dem 17. Oktober gilt in der Nacht jeden Freitag und Samstag von 18 bis 2 Uhr ein absolutes Halteverbot neben der Tankstelle, um das Parken der Roadrunner-Szene zu verhindern. Zudem werden verstärkte Kontrollen durch die Polizei durchgeführt. Das Problem ist allerdings recht umfangreich: Rund 75% der Bevölkerung fühlt sich durch Straßenverkehrslärm gestört, wie das Umweltbundesamt berichtet. Um dem Lärmpegel Herr zu werden, sind Geschwindigkeitsbegrenzungen und leisere Fahrzeuge notwendig.
Ob und wie die Anwohner in Döbling bald Ruhe finden, bleibt abzuwarten. Die Müdigkeit durch chronischen Lärm und das Aufeinandertreffen von Residenten und Neubauplänen stehen auf der Kippe und zeigen, wie wichtig die Stimme der Anwohner in solchen Entscheidungsprozessen ist.