Alma Mahler und Oskar Kokoschka: Leidenschaft oder Zerstörung?

Alma Mahler und Oskar Kokoschka: Leidenschaft oder Zerstörung?

Wien, Österreich - Alma Mahler war eine schillernde Persönlichkeit der Wiener Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Bekannt durch ihre Ehen mit prominenten Männern wie dem Komponisten Gustav Mahler, dem Architekten Walter Gropius und dem Schriftsteller Franz Werfel, hinterließ sie auch durch ihre leidenschaftlichen Affären bleibende Spuren in der Kunstszene. Besonders die Beziehung zur expressionistischen Ikone Oskar Kokoschka ist bemerkenswert. Sie wird unter anderem im Spielfilm „Alma und Oskar“ behandelt, der am Samstag, den 19. Juli, um 22.00 Uhr bei 3sat ausgestrahlt wird, wie Radio Hochstift berichtet.

Der Film, der auf dem Roman „Die Windsbraut“ von Hilde Berger basiert und unter der Regie eines österreichischen Regisseurs entstand, gibt einen tiefen Einblick in die zwischenmenschlichen Verstrickungen und Machtspiele der beiden Figuren. In einem Wien des Jahres 1912, nach dem Tod von Gustav Mahler, beginnt Alma (dargestellt von Emily Cox) eine stürmische Affäre mit Kokoschka (Valentin Postlmayr), die sich bald in ein Spiel um Macht und Abhängigkeit verwandelt. Diese intensive Beziehung war alles andere als einfach, wie der Film zeigt, und beleuchtet die Dynamik zwischen Kokoschka, der als „Enfant terrible“ der Wiener Kunstszene gilt, und Alma, die es wagt, gesellschaftliche Konventionen abzulehnen, wie SRF hinzufügt.

Ein Leben im Spannungsfeld der Kunst

Alma und Oskar begegneten sich erstmals im April 1912 im Haus von Carl Moll. Sie wollte sich von ihm porträtieren lassen, was zu einer leidenschaftlichen Liebesbeziehung führte. Kokoschka schuf mehrere Kunstwerke für Alma, darunter eine Serie von Fächern und ein Portrait. Ihre Beziehung war jedoch turbulent, geprägt von Eifersucht und Konflikten, und endete 1915, als Alma die Verbindung für beendet erklärte. Kurz danach heiratete sie Walter Gropius, den sie bereits 1910 kennengelernt hatte. Ihre Geschichte sowie die spannungsgeladene Beziehung sind nicht nur romantisch, sondern auch tragisch, wie auf PSU dokumentiert wird.

Ebenfalls faszinierend ist die spezifische Dynamik innerhalb der Beziehung: Kokoschka war besitzergreifend und eifersüchtig, während Alma als Muse agierte, die ihren eigenen Wünschen folgte. Der Film vermittelt eindrucksvoll, wie die beiden miteinander umgingen – es ist ein toxisches, aber gleichzeitig inspirierendes Machtspiel. Über den Kulturschock zwischen Alma Mahler und Oskar Kokoschka hinaus, wird auch deutlich, wie diese Beziehung die Lebenswege beider Künstler beeinflusste und in ihrer Kunst weiterwirkte.

Ein bleibendes Erbe

Letztendlich hat die Verbindung von Alma Mahler und Oskar Kokoschka nicht nur über persönliche Grenzen hinaus, sondern auch in der Kunstgeschichte ihren Platz gefunden. Kokoschka, der als einer der bedeutendsten expressionistischen Maler des 20. Jahrhunderts gilt, widmete Alma ein künstlerisches Universum, das mit der Leidenschaft und den Tragödien ihrer Beziehung aufgeladen war. Selbst nach der Trennung ließ Kokoschka eine lebensgroße Puppe von ihr anfertigen, die er später vor aller Augen zerstörte – ein Zeichen seiner leidenschaftlichen Zuneigung und gleichzeitigen Zerrüttung.

„Alma und Oskar“ bietet nicht nur einen fesselnden Blick in die Vergangenheit, sondern spricht auch universelle Themen von Liebe, Macht und kreativem Schaffensdrang an. Wer sich für die kulturellen und gesellschaftlichen Strömungen dieser Zeit interessiert, sollte sich die Ausstrahlung des Films nicht entgehen lassen.

Details
OrtWien, Österreich
Quellen

Kommentare (0)