Laurie Anderson ruft zur Liebe auf: Wiener Festwochen im Zeichen der Hoffnung

Laurie Anderson spricht am 21. Juni 2025 bei den Wiener Festwochen über Liebe, Klimawandel und den Aufstieg der Rechten.
Laurie Anderson spricht am 21. Juni 2025 bei den Wiener Festwochen über Liebe, Klimawandel und den Aufstieg der Rechten. (Symbolbild/MW)

Laurie Anderson ruft zur Liebe auf: Wiener Festwochen im Zeichen der Hoffnung

Wieden, Österreich - Am 21. Juni 2025 eröffnete die Wiener Künstlerin Laurie Anderson die Wiener Festwochen mit einer bewegenden Rede zum Thema „State of the Republic“. Anderson, die Ehrenmitglied der Akademie Zweite Moderne ist, brachte wichtige gesellschaftliche Themen zur Sprache, darunter den Aufstieg der Rechten, die Herausforderungen des Klimawandels und die Auswirkungen von Krieg. Sie betonte die Bedeutung der „sanften, revolutionären Kraft der Liebe“ und somit den positiven Einfluss, den menschliche Emotionen auf unsere Gesellschaft haben können.

In ihrer Rede rief sie die Zuhörer:innen auf, sich an zahlreiche gesellschaftliche Fragestellungen zu erinnern und sich für eine bessere Zukunft einzusetzen. Mit dem eindringlichen Satz „Wir haben für die Flut gesorgt. Aber können wir eine Arche bauen?“ thematisierte sie die Notwendigkeit, Lösungen für die drängenden Probleme unserer Zeit zu finden. Die Performance fand live im ORF RadioKulturhaus statt und zog ein interessiertes Publikum an.

Kunst und Klima im Fokus

Andersons aktuelles Projekt ARK ist von der Autorin und Aktivistin Rebecca Solnit inspiriert, die mit ihrem Zitat, „Die Tatsache, dass wir nicht alles retten können, bedeutet nicht, dass wir nichts retten können,“ einen wichtigen Denkanstoß liefert. Es ist nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch ein Aufruf zur Reflexion über die Umwelt und die Verantwortung, die wir alle tragen.

Die Wiener Festwochen präsentieren sich in diesem Jahr als eine „Freie Republik Wien“ und setzen sich aktiv mit der aktuellen Weltlage auseinander. Diese Aufbruchsstimmung wird auch durch ihre eigene Fahne, Hymne und verschiedene Veranstaltungen, wie Kunst und Diskurse, unterstrichen. Die Bühne für Andersons Rede war ein gelungener Auftakt, der weiterhin für Diskussionen sorgen wird.

Die Rolle der Kunst im Klimawandel

In der heutigen Zeit ist der Klimawandel auch ein zentrales Thema in der Kunstwelt. Laut Deutschlandfunk sind große Ausstellungen und Kunstmessen mit erheblichem ökologischen Fußabdruck konfrontiert. Die energieintensiven Klimatisierungssysteme in Museen und die damit verbundenen hohen CO2-Emissionen sind nur einige der Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.

Historisch betrachtet wurden ökologische Ansätze in der Kunst bereits in den 1960er Jahren von Künstlern wie Friedensreich Hundertwasser und Joseph Beuys erforscht. Die von Beuys initiierte Aktion „7000 Eichen“ war ein frühes Beispiel für das Bewusstsein gegenüber ökologischen Themen. Diese Tradition lebt weiter, und Andersons aktuelles Anliegen knüpft an diese Entwicklungen an.

Künstler:innen wie Anderson zeigen, dass Kunst nicht nur zur ästhetischen Bereicherung der Gesellschaft beiträgt, sondern auch als wichtiges Mittel zur Sensibilisierung für Umweltfragen und soziale Missstände dienen kann. Mit der aktiven Teilhabe an Diskussionen rund um den Klimawandel beweisen sie, dass Kunst und Umwelt aktiv miteinander verknüpft sind.

Die Wiener Festwochen stehen also ganz im Zeichen der Reflexion und Akzeptanz der Herausforderungen, die vor uns liegen. Laurie Anderson hat mit ihrer Rede einen inspirierenden Anstoß gegeben, um weiterhin über die „sanfte, revolutionäre Kraft der Liebe“ nachzudenken und wie diese uns in schweren Zeiten führen kann.

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OrtWieden, Österreich
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