Verzweifelte Anwohner: Linie 71 in Simmering ohne Ersatzverkehr!
Verzweifelte Anwohner: Linie 71 in Simmering ohne Ersatzverkehr!
Simmering, Österreich - Die Baustellen im Sommer 2025 machen den Anwohnern in Simmering gehörig zu schaffen. Besonders stark betroffen ist die Linie 71, die momentan nur zwischen Kaiserebersdorf, Zinnergasse und Enkplatz verkehrt. Für viele Fahrgäste bedeutet das oft, dass sie mehrere hundert Meter zu Fuß zurücklegen müssen, da ein sinnvoller Ersatzverkehr fehlt. So klagt Grünen-Bezirksrat Andreas Fritsch über die zahlreichen Anfragen, die er von verunsicherten Anwohnern und Geschäftsinhabern erhält.
Die Situation ist brenzlig, insbesondere für ältere Menschen und Familien mit Kindern, die unter der anhaltenden Hitzewelle leiden. Während die Leopoldstadt einen Ersatzbus (71E) zwischen Karlsplatz und St. Marx eingerichtet hat, bleibt die Situation in Simmering unverändert, was für viele eine unerträgliche Erschwernis darstellt. Haltestellen wie die Molitorgasse und Litfaßstraße bieten keine U3-Option, was die Mobilität weiter einschränkt.
Wirtschaftliche Gefahren durch Baumaßnahmen
Die betroffenen Ladenbetreiber an der Simmeringer Hauptstraße spüren die Auswirkungen deutlich. Viele Kunden bleiben aus, was für einige Geschäfte, wie beispielsweise einem Sonnenstudio, existenzielle Probleme mit sich bringt. „Wir haben das Gefühl, dass unsere Kunden gar nicht mehr öffentlich anreisen können“, sagt die Betreiberin und sieht sich und viele andere Kleinbetriebe in großer wirtschaftlicher Gefahr.
Die Bezirksvertretung hat bereits am 25. Juni einstimmig gefordert, einen Ersatzbus einzurichten. Doch die Stadträtin Ulli Sima und die Wiener Linien haben sich gegen diesen Vorschlag ausgesprochen. Letztere begründen ihr Vorgehen mit der Notwendigkeit der Bauarbeiten und der bestehenden fußläufigen Anbindungen im Umkreis von 200 bis 550 Metern. Heute berichtet, dass trotz dieser Argumentation das Unverständnis bei Anwohnern und Geschäftsinhabern weiter wächst.
Gleisbauoffensive in der Stadt
Doch die Probleme sind nicht nur auf die Linie 71 beschränkt. Über den Sommer wird eine Gleisbauoffensive die Straßenbahnlinien 11 und 18 betreffen, wie MeinBezirk berichtet. Ab dem 18. März wurden Gleisbauarbeiten in der Schlachthausgasse und der Landstraßer Hauptstraße begonnen, die bis September andauern werden und auch den Autoverkehr erheblich einschränken.
Die Linie 18, die momentan nur zwischen Burggasse-Stadthalle und Fasangasse verkehrt, wird ab Anfang Juli bis Ende August 2025 komplett eingestellt. Eine Umleitung über die Linie O und S-Bahn-Stationen ist notwendig, während Ersatzbusse wie der 18E zwischen Fasangasse und Heinrich-Drimmel-Platz angeboten werden. Für die Linie 11 gelten ähnliche Einschränkungen, die auch das tägliche Leben der Simmeringer stark beeinflussen.
Die Wiener Linien haben angekündigt, dass die Gleise bei diesen Arbeiten vollständig erneuert werden, was bedeutet, dass für die betroffenen Linien immer wieder Umleitungen und Streckensperren notwendig sind. Auch Gäste der Stadt sollten sich auf erhebliche Einschränkungen einstellen.
Die Stadt wird voraussichtlich noch eine Weile mit Baustellen und erhöhten Umleitungen kämpfen müssen. Jetzt ist die Frage: Wie lange wird das gesamte Verkehrschaos dauern und wird der Billig-Ersatzverkehr auf die Bedürfnisse der Anwohner reagieren? Die Anwohner und Geschäftsinhaber in Simmering hoffen auf schnelle Lösungen und eine Rückkehr zum gewohnten Alltag. Aus der Sicht der Wiener Linien heißt es, eine bauliche Modernisierung sei unumgänglich, um den ÖPNV langfristig an die Bedürfnisse der Wiener anzupassen. Zusätzliche Informationen zu laufenden und geplanten Bauarbeiten finden Interessierte auf der Seite der Wiener Linien.
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Ort | Simmering, Österreich |
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