Mann vor Gericht: Jahre der Misshandlung in der Familie aufgedeckt!

Mann vor Gericht: Jahre der Misshandlung in der Familie aufgedeckt!
Simmering, Österreich - In Wien steht ein Mann vor Gericht, der beschuldigt wird, seine Frau über fünf Jahre lang und seinen kleinen Sohn über drei Jahre hinweg misshandelt zu haben. Die Verhandlung zu diesem skandalösen Fall endete ohne Urteil, da sie vertagt wurde. Der Angeklagte, A., bestreitet die Vorwürfe vehement und erklärt sich für nicht schuldig. Er sieht sich mit schweren Anklagen konfrontiert, darunter fortgesetzte Gewaltausübung und schwere Nötigung, wie meinbezirk.at berichtet.
A. und seine Frau sind seit 2019 verheiratet. Er behauptet, die Ehe sei „gut“ verlaufen, bis seine Frau von einer Freundschaft erfuhr, die er hatte. Die Frau schilderte hingegen, dass es mit dem Zusammenziehen Probleme gab und sie wiederholt von ihrem Partner geschlagen wurde. Laut ihren Angaben sei sie durchschnittlich drei- bis viermal im Monat Opfer körperlicher Misshandlungen geworden, unter anderem durch Schläge mit Fäusten und einem Gürtel. Besonders erschreckend ist, dass A. auch mit einem Messer drohte und seine Frau in der gemeinsamen Wohnung einsperrte.
Die Aufklärung der Vorwürfe
Die Ehefrau erstatte am 10. April Anzeige und legte Beweise in Form von Bildern ihrer Verletzungen vor. Der gemeinsame Sohn, der noch ein Kleinkind ist, wollte jedoch nicht vor Gericht aussagen. Während der Verhandlung wies der Verteidiger des Angeklagten auf angebliche Widersprüche in den Aussagen der Frau hin und beantragte deren Haftentlassung. Die Staatsanwältin wiederum stellte den Antrag, die Haft aufgrund von Fluchtgefahr und Gefahren einer weiteren Tatbegehung fortzusetzen. Die Richterin folgte diesem Antrag, und so bleibt der Angeklagte bis zur nächsten Verhandlung, die für den 24. Juli angesetzt ist, in Untersuchungshaft.
Das erschreckende an diesem Fall ist, dass er Teil eines viel größeren Problems ist: Häusliche Gewalt. Laut einer Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend haben 25% der Frauen zwischen 16 und 85 Jahren körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass Gewalt gegen Frauen in familiären Beziehungen häufig auftritt. Statistisch betrachtet sind etwa 181.000 der 256.000 Opfer häuslicher Gewalt in Deutschland weiblich, was die Tragweite des Problems verdeutlicht, wie auch auf Statista zu lesen ist.
Die Folgen und Hilfsangebote
Die gewaltsamen Taten, die oft im persönlichen oder familiären Umfeld stattfinden, sind nicht nur körperlich, sondern auch psychisch äußerst traumatisierend. Häusliche Gewalt umfasst nicht nur physische Übergriffe, sondern auch psychische Gewalt wie Einschüchterungen, Beleidigungen und Drohungen. Opfern dieser Gewalt wird zwar häufig die Schuld zugeschoben, jedoch sollten sie sich nicht scheuen, Hilfe zu suchen, sei es bei Beratungsstellen oder direkt bei der Polizei. Ein Hilfetelefon für Gewalt gegen Frauen ist rund um die Uhr unter der Nummer 08000 – 116 016 erreichbar, wie scheidung.org informiert.
Die Hilfsangebote sind so wichtig wie nötig, denn 2023 fanden etwa 30.200 Frauen und Kinder in 378 Frauenhäusern Schutz vor Gewalt. Doch es gibt oft Platzmangel. Solche Einrichtung sind zur Unterstützung von Opfern von häuslicher Gewalt nicht nur lebensrettend, sondern auch von unschätzbarem Wert, um den Betroffenen eine neue Chance auf ein gewaltfreies Leben zu geben.
Die Gesellschaft muss bis zu einem bestimmten Punkt ansetzen, um das Thema häusliche Gewalt aus der Tabuzone zu holen. Es ist essenziell, dass Männer, Frauen und Kinder, die unter solchen Umständen leiden, die Kraft finden, sich zu wehren und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Situation in Wien zeigt, dass noch viel zu tun ist, um häusliche Gewalt endlich zu bekämpfen.
Details | |
---|---|
Ort | Simmering, Österreich |
Quellen |