Wien droht Rekord-Defizit: Gemeinderat diskutiert finanzielle Zukunft!

Wien droht Rekord-Defizit: Gemeinderat diskutiert finanzielle Zukunft!
Simmering, Wien, Österreich - Am 23. Juni 2025 tagte der Wiener Gemeinderat und startete in eine zweitägige Debatte über den Rechnungsabschluss für das Jahr 2024. Diese Sitzung markierte einen wichtigen Moment für die Stadt, da Finanzstadträtin Barbara Novak (SPÖ) ihre erste Rede in ihrer neuen Funktion hielt. In ihrer Ansprache bedankte sie sich insbesondere bei den Personen, die maßgeblich an der Erstellung des Rechnungsabschlusses beteiligt waren, darunter Bundesminister Peter Hanke und Christoph Maschek. Die wirtschaftliche Lage Wiens hat sich nach den Corona-Jahren und der Energiekrise nur zögerlich erholt, was sich auch in den Zahlen widerspiegelt. So beträgt der Schuldenstand der Stadt Wien stolze 11,94 Milliarden Euro – ein Anstieg um 1,77 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr. Auch die geplanten Voranschläge für 2024 und 2025 weisen einen Anstieg um 2,24 Milliarden Euro aus, was der Stadt zusätzlich zu schaffen macht, wie meinbezirk.at berichtet.
Leider ist der Rechnungsabschluss nicht die einzige besorgniserregende Nachricht. Das Defizit für das Jahr 2024 beläuft sich auf 1,77 Milliarden Euro und ist damit das höchste in der Geschichte der Stadt. Für 2025 wird sogar ein weiteres Defizit von 3,8 Milliarden Euro prognostiziert. Novak betont, dass die Stadt dringend gerechte Bundesabgaben benötigt, da rund 500 Millionen Euro an Einnahmen in den Jahren 2024 und 2025 fehlen. Diese finanziellen Herausforderungen führten auch zu scharfer Kritik aus den Reihen der Opposition.
Opposition äußert sich kritisch
ÖVP-Klubobmann Harald Zierfuß sprach von einem „Rekord-Minus“ in den Budgets der Jahre 2024 und 2025. Auch Judith Pühringer, die Chefin der Grünen, forderte dringend notwendige Investitionen in den öffentlichen Verkehr. Besonders zur Sprache kam auch die positive Darstellung der Finanzlage durch die Versammlung. Während Neos-Klubobfrau Selma Arapovic darauf hinwies, dass Wien im Vorjahr 500 Millionen Euro weniger ausgegeben hat als ursprünglich budgetiert, appellierte Dominik Nepp von der FPÖ an die Verantwortlichen, die Realität realistischer darzustellen und nicht zu beschönigen.
Sollte das Defizit weiterhin so hoch bleiben, wird es für die neue Koalition aus SPÖ und Neos eine große Herausforderung, die geforderten Reformen, wie die Überprüfung aller Förderungen und die geplante Reform der Mindestsicherung, sinnvoll umzusetzen. Die Priorität soll dabei auf sparen, reformieren und investieren gelegt werden, um eine nachhaltige Finanzplanung zu gewährleisten, wie auch presse.wien.gv.at berichtet. Damit soll erreicht werden, dass „Arbeit sich wieder lohnen muss“, ein Ziel, das Novak unumwunden verkündete.
Wien im wirtschaftlichen Kontext
Trotz der schwierigen finanziellen Situation verzeichnet Wien einige positive wirtschaftliche Entwicklungen. So liegt die Arbeitslosigkeit mit 6,1 Prozent unter dem österreichischen Durchschnitt von 8,2 Prozent und die Stadt hat im Vorjahr 119 Milliarden Euro erwirtschaftet, was ein Viertel des Bruttonationalprodukts ausmacht. Auch die Nächtigungen in Wien steigen, mit einem Rekord von 18,9 Millionen. Zudem wurden 2023 in Wien über 10.000 Betriebsansiedelungen registriert, ein positives Signal für den Standort.
Im Rahmen der Investitionen flossen 3,42 Milliarden Euro in den Gesundheitsbereich und 3,86 Milliarden Euro in Bildung, wo unter anderem 113 Ganztagesvolksschulen mit kostenlosem Mittagessen betreiben werden. Die Stadt hat zudem das Vermögen um 1,1 Milliarden Euro auf 37,8 Milliarden Euro erhöht.
Angesichts dieser gemischten Bilanz wird die politische Diskussion in Wien mit Sicherheit spannend bleiben. Der Gemeinderat steht vor der Herausforderung, alle Vorhaben im Einklang mit einem verantwortungsvollen finanziellen Management zu realisieren, während er gleichzeitig den sozialen Zusammenhalt in der Stadt gewährleistet. Man darf gespannt sein, wie sich die Debatten entwickeln werden, und ob die Bedürfnisse der Wiener Bevölkerung auch in Zukunft ausreichend berücksichtigt werden können. Der Österreichische Presseaussender berichtet zudem, dass eine stärkere nachhaltige Finanzplanung gefordert wird, um die bevorstehenden Herausforderungen im Budget optimal zu meistern.
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Ort | Simmering, Wien, Österreich |
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