Abschied von Claus Peymann: Eine Theaterlegende geht für immer

Abschied von Claus Peymann: Eine Theaterlegende geht für immer

Berlin-Köpenick, Deutschland - Die Theaterwelt hat einen ihrer größten Visionäre verloren. Claus Peymann, geboren 1937 in Bremen, verstarb am 16. Juli 2025 in Berlin-Köpenick. Sein umfangreiches Schaffen als Regisseur und Intendant hat nicht nur das deutsche Theater geprägt, sondern auch über die Grenzen hinaus gewirkt. Besonders bekannt wurde Peymann durch seine Zeit am Berliner Ensemble, und seine Inszenierungen setzen Maßstäbe in der Theatergeschichte. Jüdische Allgemeine erinnert an seine radikalen und oftmals kontroversen Werke.

Seine Karriere nahm 1966 mit der Uraufführung von Peter Handkes „Publikumsbeschimpfung“ am Frankfurter Theater am Turm ihren Lauf. Peymann galt als unermüdlicher Pionier, der mit seinen Arbeiten immer wieder für Aufsehen sorgte. So übernahm er 1974 seine erste Schauspieldirektion in Stuttgart, bevor er zwischen 1979 und 1986 am Schauspielhaus Bochum und danach bis 1999 am Wiener Burgtheater tätig war. Besonders in Erinnerung bleibt seine Inszenierung von Thomas Bernhards „Heldenplatz“ im Jahr 1988, die als Jahrhundertereignis gefeiert wurde.

Ein unerschütterlicher Theatermacher

Peymann war nicht nur ein Meister der Inszenierung, sondern auch für sein direktes Auftreten und seine strengen Regieansätze bekannt. Er hatte ein feines Gespür für große Talente und entdeckte zahlreiche bedeutende Schauspieler während seiner Zeit. Zu seinen engen Vertrauten zählten neben Gert Voss auch Ignaz Kirchner. Diese persönlichen Verbindungen machten ihn zum Mittelpunkt seines Theaters. Der Spiegel berichtet, dass seine letzten Jahre von gesundheitlichen Schwierigkeiten geprägt waren, dennoch blieb Peymann bis zuletzt im Theater aktiv und engagiert.

Sein Lebenswerk wird als unerschöpflich und innovativ gewürdigt. Er verstand es, die Zuschauer mit seinen Inszenierungen herauszufordern und zum Denken anzuregen. Dabei war seine Fähigkeit, brisante Themen des Zeitgeschehens auf die Bühne zu bringen, ein Markenzeichen seines Schaffens. Trotz kontroverser Aktionen, wie etwa einer Spendensammlung für die RAF-Terroristin Gudrun Ensslin, blieb er eine prägende Figur im Theaterbetrieb.

Ein Einfluss, der bleibt

Die Theatergeschichte hat von Peymanns Wirken enorm profitiert. Theatergeschichte.org bietet einen Überblick über seine Einflüsse und Errungenschaften. Von seinen Anfängen bis zu seiner Intendanz am Berliner Ensemble bleibt er ein faszinierendes Beispiel für die Kraft des Theaters.

Abschließend wird klar, dass Claus Peymann nicht nur ein Regisseur war, sondern ein Rächer und ein Inspirator, dessen Erbe weiterhin in den Kulissen der Theater lebendig bleibt. Sein Lebenswerk wird auch in den kommenden Jahren sicherlich viele neue Künstler und Zuschauer anziehen, denn seine Visionen sind es wert, gehört und gesehen zu werden.

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OrtBerlin-Köpenick, Deutschland
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