Sozialbericht 2024: Weniger Klienten, steigende Ausgaben in Wien!
Sozialbericht 2024: Weniger Klienten, steigende Ausgaben in Wien!
Innere Stadt, Österreich - In Wien geht es derzeit rund um den Fonds Soziales Wien (FSW) hoch her. Am 9. Juli 2024 hat der FSW seinen Geschäftsbericht vorgestellt, und die Zahlen zeigen eine bemerkenswerte Entwicklung. Während die Klientenanzahl mit 145.500 um 200 Personen sinkt, steigen die Ausgaben um satte 280 Millionen Euro auf nunmehr insgesamt 2,84 Milliarden Euro. Ein klarer Trend, der nicht ignoriert werden kann, da er die steigenden Bedürfnisse der Wiener:innen widerspiegelt.
Ein Blick auf die Ausgaben zeigt, dass beeindruckende 93,6 % des Budgets direkt in die Förderung von Leistungen gehen. Die Hauptgründe für den Anstieg der Ausgaben sind vor allem die Teuerung und inflationsbedingte Mehrkosten. Die finanziellen Mittel für die Klienten sind von 2,4 Milliarden Euro im Jahr 2023 auf 2,66 Milliarden Euro im Jahr 2024 gestiegen.
Pflegeleistungen im Aufwind
Besonders auffällig ist der Anstieg bei den Pflegeleistungen. 58.790 Personen erhielten 2024 Unterstützung in diesem Bereich, was einem Anstieg von 1,2 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Daraus ergibt sich ein Finanzbedarf von 1,72 Milliarden Euro für Pflege, ansteigend von 1,55 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Der FSW hat in diesem Bereich ein gutes Händchen bewiesen und die Angebote entsprechend angepasst.
Die Statistik zeigt ebenfalls, dass mehr Pflegeplätze und Remobilisationsangebote zur Verfügung stehen, was die Bemühungen um eine hochwertige Betreuung unterstreicht. Rund 65 % des FSW-Budgets flossen in die Pflege und Betreuung, was insgesamt 58.600 Menschen zugutekommt.
Unterstützung für besonders benötigte Gruppen
Der FSW hat sich engmaschig um verschiedene besonders benötigte Gruppen gekümmert. So haben 15.290 Personen Unterstützung bei Einschränkungen und Behinderungen erhalten, wobei diese Zahl leicht rückläufig ist. Im Bereich der Flüchtlingshilfe hingegen zeigt sich eine andere Tendenz: 48.750 Geflüchtete erhielten Grundversorgung, was einem Rückgang von 2,3 % entspricht. Überraschend ist, dass 84 % der Betroffenen in privaten Verhältnissen leben, was eine wichtige Information über den sozialen Kontext in der Stadt darstellt.
In der Wohnungslosenhilfe war ein Anstieg auf 13.220 Menschen zu verzeichnen, die die Angebote nutzten. Die Eröffnung neuer Einrichtungen, wie das Nachtzentrum Obdach Sautergasse und das Chancenhaus Rossauer Lände, sind dabei zentrale Bausteine des Housing First Ansatzes, der darauf abzielt, Wohnungslosen nachhaltig zu helfen.
Finanzierung und strategische Ausrichtung
Über die zahlreichen Dienstleistungen hinaus hat der FSW auch einen Blick auf die Zukunft geworfen. Für 2025 ist eine neue Strategie zur Finanzierung und alternative Investitionsformen geplant. Sozialstadtrat Peter Hacker hebt die politische Verantwortung des FSW hervor und lehnt eine vollständige Auslagerung von Sozialleistungen ab. In unruhigen Zeiten ist es wichtig, die sozialen Dienstleistungen an die veränderten Bedürfnisse anzupassen, was der FSW in den letzten Jahren bewiesen hat.
Insgesamt wurden 2024 über 330.000 Anrufe und mehr als 62.700 Anträge beim FSW-Kund:innenservice abgewickelt. Die hohe Zufriedenheit von 96 % unter den Kund:innen zeugt von einer gelungenen Arbeit, die durch eine Tour mit 50 Stops und rund 2.900 Beratungen ergänzt wurde. Auch die telefonische Gesundheitsberatung erfreute sich großer Beliebtheit, mit rund 300.000 Anrufen, die in Wien eingegangen sind.
Wie sieht die Zukunft aus? Es bleibt spannend. Der FSW muss weiterhin Anpassungen vornehmen, um den Herausforderungen begegnen zu können und die sozialen Infrastrukturen in Wien auf einem hohen Niveau zu halten. Das soziale Netz muss ständig gefestigt werden, denn hier liegt der Schlüssel zu einer lebenswerten Stadt für alle. Mehr Informationen dazu bietet meinbezirk.at sowie presse.wien.gv.at und statistik.at.
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Ort | Innere Stadt, Österreich |
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