Schulausflug in die Moschee: Kontroversen um Kopftuch-Fund in Wien!

Schulausflug in die Moschee: Kontroversen um Kopftuch-Fund in Wien!
Favoriten, Wien, Österreich - In Wien sorgt der Schulbesuch von Mila S., einem 10-jährigen Mädchen der GTVS Knöllgasse in Favoriten, für Aufregung. Wie Heute berichtet, entdeckte ihre Mutter Tara S. nach einem Schulausflug ein schwarzes Kopftuch in der Schultasche ihrer Tochter. Mila erzählt von einem jüngsten Ausflug, bei dem die Klasse eine Moschee besuchte, um das Beten zu lernen. Diese Erfahrung war für Tara überraschend, da sie mehr über die Inhalte des Besuchs erfahren wollte. In der Schule haben insgesamt etwa 590 Schüler, von denen circa 90 % Muslime sind, unterschiedliche Erfahrungen gemacht, die oft auch negative Eindrücke beinhalteten, wie Bombendrohungen und bedrohliche Bemerkungen.
Mila und ihre Klassenkameraden hatten im Mai die Möglichkeit, an diesem freiwilligen Besuch teilzunehmen, der mit einem islamischen Religionslehrer und einem Freizeitpädagogen organisiert wurde. Die Bildungsdirektion machte klar, dass die Eltern vorab informiert wurden und einige Kinder sogar in der Schule blieben, während andere den Ausflug machten. Mädchen hatten die Wahl, ein Kopftuch zu tragen, was einige aus eigenem Antrieb taten, während andere darauf verzichteten.
Religiöse Bildung im Fokus
Dieser Vorfall wirft grundlegende Fragen zu religiöser Bildung an Schulen auf. In den 4. Klassen wird in Wien das Thema Weltreligionen thematisiert, und die Schüler sind aufgefordert, Plakate über verschiedene Glaubensrichtungen zu erstellen. Tara S. hat jedoch Bedenken, da sie den Moscheebesuch als unangemessen empfindet. Sie fordert, dass auch Besuche in katholischen und orthodoxen Kirchen Teil des Unterrichts sollten. Währenddessen plant die Bildungsdirektion bereits einen Besuch in einer römisch-katholischen Kirche in der letzten Schulwoche.
Das Modell des islamischen Religionsunterrichts, wie er auch in Deutschland praktiziert wird, hat großen Einfluss auf die muslimische Jugend. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung sind etwa 580.000 muslimische Schüler in Deutschland und nahmen in den letzten Jahren verstärkt an islamischem Unterricht teil bpb.de. Der Unterricht wird als ein Weg betrachtet, damit junge Muslime ihre Identität formen und sich in die Gesellschaft integrieren können.
Herausforderungen und Perspektiven
Die Diskussion um die Integrationschancen von Schülern mit muslimischem Hintergrund ist ein komplexes Thema. Einige Studien argumentieren, dass ein gut strukturierter islamischer Religionsunterricht nicht nur Religionswissen vermittelt, sondern auch den Austausch zwischen unterschiedlichen Kulturen fördert. Auch die Forschung zu diesem Thema ist vielfältig. Der Artikel in der Fachportal Pädagogik hebt hervor, dass die Integration des islamischen Religionsunterrichts in das Schulsystem ein dynamisches, interdisziplinäres Forschungsthema ist, das weitreichende gesellschaftliche und politische Relevanz hat.
Es bleibt abzuwarten, wie die Diskussion über den Moscheebesuch in Milas Klasse weitergeht und ob dies zu einer breiteren Debatte über religiöse Bildung im Unterricht führen wird. Solche Erlebnisse könnten durchaus als Anstoß dienen, um die Vielfalt der religiösen Erziehung in Schulen voranzutreiben und den Dialog zwischen Glaubensgemeinschaften zu fördern.
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Ort | Favoriten, Wien, Österreich |
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