Geisterhaus in Favoriten: Was steckt hinter dem Schriftzug besetzt ?

Geisterhaus in Favoriten: Was steckt hinter dem Schriftzug besetzt ?
Schröttergasse 27, 1100 Wien, Österreich - In der Schröttergasse 27 in Favoriten sorgt ein auffälliger Schriftzug mit der Aufschrift „besetzt“ für Fragen und neugierige Blicke. Das Gebäude, das seit einigen Jahren verlassen wirkt, zieht die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich. Laut meinbezirk.at ist der Schriftzug ein Relikt einer kurzen Besetzung, die vor etwa drei Jahren stattfand und nur wenige Stunden dauerte. Während dieser Zeit rückte die Polizei an, um die Situation zu klären.
Das Gebäude, das das Geburtshaus von Frau Birner ist, hat eine besondere Geschichte. Frau Birner, die sich im fortgeschrittenen Alter befindet, hat klargemacht, dass sie nicht möchte, dass das Gebäude zu ihren Lebzeiten abgerissen wird. Ihre Söhne haben bereits Pläne für eine mögliche zukünftige Nutzung des Objekts, die jedoch erst nach ihrem Ableben umgesetzt werden sollen. Diese Ungewissheit bringt nicht nur die Nachbarschaft zum Schmunzeln, sondern wirft auch Fragen über die Zukunft des Gebäudes auf.
Leerstände und ihre Folgen
In Favoriten ist die Wohnfläche ein wertvolles Gut. Viele Adressen stehen leer oder scheinen es zu sein, was sich auch in der gesamten Stadt bemerkbar macht. Laut einer aktuellen Studie von openbook.at sind in Wien 9,7% der Wohnungen leer, was bei 104.700 Objekten eine beachtliche Zahl darstellt. Diese Leerstände haben nicht nur Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt, sondern drücken auch auf die Lebensqualität.
Die Gründe für den hohen Leerstand sind vielfältig. Zu den Ursachen zählen unbenutzbare Wohnungen sowie Feriendomizile und spekulativer Leerstand. Diese Problematik ist nicht zu unterschätzen, denn ein Leerstand von über 9% lässt sich nicht allein durch normale Fluktuationen wie Sanierungen und Umzüge erklären.
Auswirkungen auf die Lebensqualität
Die negativen Auswirkungen von leerstehenden Gebäuden sind laut der Studie von openbook.at enorm. Sie verringern die Nutzungsintensität von Infrastruktur und öffentlichen Räumen. Besonders betroffen sind die Erdgeschosszonen, die durch Leerstände an Attraktivität verlieren und das Sicherheitsgefühl der Bewohner beeinträchtigen. Der Wohnungsbedarf in Wien wächst, und trotz hoher Belegungsraten bei gemeinnützigen Bauträgern von 90% und gewerblichen von 83% bleibt der Druck auf den Wohnungsmarkt enorm.
Mit der Diskussion über akzeptablen und spekulativen Leerstand wird deutlich, dass hier Handlungsbedarf besteht. Innovative Ansätze, wie etwa das Schweizer Modell der Eigenmietwertbesteuerung, könnten helfen, die Situation zu verbessern und dazu führen, dass Leerstände schneller zurück auf den Markt kommen.
In dieser Gemengelage von verzweifelter Suche nach Wohnraum und dem merkwürdigen Anblick des besetzten Gebäudes in der Schröttergasse wird klar: Da liegt was an. Die Stadtentwicklung in Wien steht vor einer Herausforderung, die sowohl Lösungen als auch kreative Ansätze erfordert.
Für Interessierte gibt es zudem weitere Informationen über die historische Schröttergasse auf geschichtewiki.wien.gv.at, die die Besonderheiten und den Charme dieses Stadtteils beleuchten.
Details | |
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Ort | Schröttergasse 27, 1100 Wien, Österreich |
Quellen |