Nur 52% der 14-Jährigen in Österreich gegen HPV geimpft!

Wien präsentiert Aktionsplan zur HPV-Elimination: nur 52% der 14-Jährigen geimpft, Maßnahmen zur Steigerung der Impfquote empfohlen.
Wien präsentiert Aktionsplan zur HPV-Elimination: nur 52% der 14-Jährigen geimpft, Maßnahmen zur Steigerung der Impfquote empfohlen. (Symbolbild/MW)

Nur 52% der 14-Jährigen in Österreich gegen HPV geimpft!

Wien, Österreich - In Österreich macht die HPV-Impfung nur für 52 Prozent der 14-Jährigen einen Unterschied. Diese Zahl ist alarmierend, insbesondere wenn man bedenkt, dass die HPV-Impfung die beste Strategie zur Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs und weiteren fünf Krebsarten darstellt. Am Montagabend präsentierten Experten in Wien Handlungsempfehlungen und einen nationalen Aktionsplan zur HPV-Elimination. Der wissenschaftliche Leiter Elmar Joura forderte einen verbindlichen österreichweiten Aktionsplan und betonte die Wichtigkeit eines systematischen Ansatzes, um die Impfquote zu steigern.

Die hsoclanören Handlungsempfehlungen umfassen ein umfassendes Einladungssystem zur Impfung, den Ausbau von Schulimpfungen und die Erhöhung der Impforte in Arbeitsstätten. Zudem sollten ein e-Impfpass und ein strukturiertes HPV-Screeningprogramm eingeführt werden, um klare Fortschritte zu erzielen. Das Ziel ist auch die Veröffentlichung eines jährlichen HPV-Berichts, um die öffentliche Gesundheit zu fördern. Diese Schritte sind notwendig, da die Impfquoten regional stark variieren: Während in Wien bereits 76 Prozent der Jugendlichen geimpft sind, sieht es in anderen Bundesländern weniger optimistisch aus – in Niederösterreich sind es nur 40 Prozent, in Oberösterreich 44 Prozent und sogar nur 29 Prozent in Salzburg.

Impfquote und Unterschiede

Ein weiterer Punkt, der zur Diskussion angestoßen wurde, ist der Unterschied in der Impfquote zwischen Mädchen und Burschen. Diese liegt bei Mädchen bei 80 Prozent, während Burschen lediglich 70 Prozent erreichen. Der österreichische Aktionsplan zielt darauf ab, diese Klüfte zu schließen und die WHO-Zielmarke zu erreichen, die vorsieht, dass bis 2030 90 Prozent der Mädchen bis zum Alter von 15 Jahren geimpft sind. Laut einem WHO-Bericht sind in der Europäischen Region, zu der auch Österreich gehört, rund 60.000 Frauen jährlich von Gebärmutterhalskrebs betroffen, 32.000 sterben daran.WHO informiert ebenfalls darüber, dass die HPV-Impfung ein entscheidender Faktor in der Bekämpfung dieses Krebses ist.

Aber wie sicher ist die HPV-Impfung eigentlich? Das Robert Koch-Institut gibt Entwarnung: Bis 2022 wurden weltweit über 500 Millionen Impfdosen verabreicht, ohne dass schwerwiegende unerwünschte Wirkungen verzeichnet werden konnten. Diese Impfung gilt als sehr sicher, auch wenn bei einigen Patienten Beschwerden an der Einstichstelle oder kurzfristige Kreislaufreaktionen auftreten können. Dr. Hans Henri P. Kluge, der WHO-Regionaldirektor für Europa, bekräftigte die Notwendigkeit der HPV-Impfung als Teil umfassender Gesundheitsstrategien.

Die Dringlichkeit der Impfung

Eine interessante Tatsache: Die Gratis-Impfung für 21- bis 30-Jährige endet bereits am Jahresende. Daher sollten junge Erwachsene dringend handeln und die Gelegenheit nutzen, bevor es zu spät ist. Elmar Joura macht erneut klar, wie wichtig es wäre, mehr Aufmerksamkeit auf die HPV-Impfung zu lenken, um die angestrebte Quote zu erreichen und damit Leben zu retten. Jeder einzelne Schritt in dieser Richtung könnte letztendlich dazu beitragen, dass weniger Frauen an dieser vermeidbaren Krankheit leiden müssen.

Insgesamt bleibt also viel zu tun. Die Gesundheitsbehörden sind aufgerufen, die empfohlenen Maßnahmen ernsthaft in die Tat umzusetzen, um die Sicherheitsbarriere rund um das Thema HPV weiter zu stärken und dem Ziel einer HPV-freien Zukunft näher zu kommen. Denn am Ende betrifft die Gesundheit aller uns alle!

Details
OrtWien, Österreich
Quellen