Milde Strafe für 21-Jährigen: Frau beim Sonnenbaden angegriffen

Milde Strafe für 21-Jährigen: Frau beim Sonnenbaden angegriffen
Wien-Favoriten, Österreich - Ein 21-jähriger Mann aus Syrien wurde kürzlich wegen versuchter Vergewaltigung zu einer Haftstrafe von sechs Monaten verurteilt, wobei der Rest der Strafe auf Bewährung ausgesetzt wurde. Der Vorfall, der für die Betroffene und die Gesellschaft alarmierend ist, ereignete sich am 20. Juli 2023 in Wien-Favoriten. Der Angeklagte hatte eine 21-jährige Frau beim Sonnenbaden angesprochen und in ein Gebüsch gezogen, wo er sie bedrohte und versuchte, sexuellen Kontakt zu erzwingen. Trotzdem konnte die Frau mit einem Handyfoto des Angreifers wichtige Beweise sichern Die Presse berichtet.
Das Opfer, das sich in einem Moment der größtmöglichen Bedrohung befand, schrie laut und schaffte es somit, den Angreifer zu verunsichern und zu vertreiben. Die Richterin stellte fest, dass es genügend Beweise gibt, um die schweren Vorwürfe zu untermauern, die der Angeklagte jedoch vehement bestritt. Er behauptete, dass er nur ein Gespräch begonnen hatte, was die Beweislast jedoch nicht entkräftete.
Die Nachwirkungen erlebter Gewalt
Die psychischen Folgen des Vorfalls sind gravierend. Das Opfer leidet mittlerweile an einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und kann seitdem nicht mehr alleine das Haus verlassen. Diese Form der PTBS ist häufig das Resultat extremer Belastungen, wie sie etwa durch sexuelle Gewalt entstehen können. Die Symptome sind erschütternd und umfassen oft Gefühle von Angst bis hin zu einem vollständigen Verlust von Kontrolle Gegen-Missbrauch.de berichtet.
Schätzungen zufolge entwickelt etwa ein Drittel der Menschen, die in ihrer Kindheit oder Jugend sexuelle Gewalt erfahren haben, im Laufe ihres Lebens eine schwere PTBS. Besonders herausfordernd ist die Behandlung dieser Erkrankung, da die Betroffenen oft jahrelang unter den Folgen leiden. Eine spezifische Therapieform, die Dialektisch Behaviorale Therapie (DBT), hat sich als effektiver erwiesen als die traditionelle kognitive Therapie bei der Behandlung von PTSD mit den Hintergründen sexuellen Missbrauchs Ärzteblatt berichtet.
Gesellschaftliche Verantwortung und Rückkehr des Täters
Auf gesellschaftlicher Ebene wirft dieser Vorfall Fragen zur Sicherheit und zu den Hilfsangeboten für Betroffene auf. Nachdem der Mann aus seiner kurzen Haftstrafe entlassen wird, ist er verpflichtet, an einer Sexualberatung sowie an Bewährungshilfe teilzunehmen. Dies könnte ein erster Schritt in Richtung Verantwortungsübernahme und Rehabilitation sein. Dennoch bleibt die große Frage, wie das Umfeld und besonders die Opfer mit den Folgen umgehen können und welche Unterstützung notwendig ist, um anderen solche Erlebnisse zu ersparen.
In einem Land, in dem Sicherheit und Schutz für jede Bürgerin und jeden Bürger an erster Stelle stehen sollten, muss sich die Gesellschaft fragen lassen, welche Lehren aus solchen Fällen gezogen werden und wie man Betroffenen im Umgang mit den psychischen Folgen besser zur Seite stehen kann.
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Ort | Wien-Favoriten, Österreich |
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