Leopoldstadt Streit um neuen Mistplatz: Anwohner fordern Umdenken!

Brigittenau plant neuen Grätzlmistplatz in der Innstraße; Anwohner fordern standortgerechte Lösung und Protest gegen Umweltauswirkungen.
Brigittenau plant neuen Grätzlmistplatz in der Innstraße; Anwohner fordern standortgerechte Lösung und Protest gegen Umweltauswirkungen. (Symbolbild/MW)

Leopoldstadt Streit um neuen Mistplatz: Anwohner fordern Umdenken!

Brigittenau, Österreich - In der Leopoldstadt rumort es: Die Diskussion um die Errichtung eines neuen „Grätzlmistplatzes“ in der Innstraße hat die Gemüter der Anwohner erhitzt. Der stark frequentierte Mistplatz in der Dresdner Straße ist seit fünf Jahren geschlossen, was die Bewohner dazu brachte, nach Lösungen zu suchen. Ein geplanter neuer Standort soll nun sowohl als Entsorgungsstelle als auch für nachhaltige Angebote wie Reparatur- und Upcycling-Workshops sowie Tauschbörsen dienen. Doch nicht alle sind mit diesem Vorschlag einverstanden. MeinBezirk berichtet über die anhaltende Kontroverse.

Anwohner und engagierte Bürger haben eine Petition gestartet, die sich gegen den Standort in der Innstraße richtet. „Ein Mistplatz ist notwendig, aber er sollte zur Umgebung passen“, erklärt Hannes Unger, der die Initiative leitet. Kritisiert wird unter anderem die mangelnde öffentliche Information über das Projekt und die damit verbundenen Umweltbelastungen wie Gerüche und Lärm. Die Anwohner befürchten, dass die neue Anlage ihre Lebensqualität beeinträchtigen könnte.

Petition und öffentliche Meinung

Die Petition, die sich an den Wiener Gemeinderat und den Landtag richtet, hat bereits einige Unterstützer gewonnen. Diese fordern eine standortgerechte Lösung für die Bezirke. Seit der Schließung des alten Mistplatzes an der Dresdner Straße wird laut OpenPetition eine Rückkehr zu diesem etablierten Standort gewünscht. Bei einer Umfrage 2022 haben 83 % der Teilnehmenden für die Wiedereröffnung des alten Platzes gestimmt, und nur 16,7 % sprechen sich für die Neubau-Variante in der Innstraße aus.

Die Situation wird zusätzlich durch Proteste gegen den geplanten Wohnbau an angrenzenden Flächen verschärft. Anwohner und die Bürgerinitiative „Lebenswerter Nordbahnhof“ haben deutlich gemacht, dass sie eine hohe Lärmbelastung und negative Auswirkungen auf die Erholungsgebiete befürchten, die durch einen Mistplatz an dieser zentralen Lage gefährdet werden könnten.

Stadtentwicklung und nachhaltige Lösungen

Die Stadt hat jedoch mit ihrem Vorschlag zur Schaffung eines neuen Mistplatzes in der Innstraße ein Konzept aus der Koalition von SPÖ und Neos formuliert. Dies könnte im Einklang mit den Zielen der nachhaltigen Stadtentwicklung stehen, wie sie das Umweltbundesamt beschreibt. Die Planung soll insofern auch dem Umwelt- und Lärmschutz Rechnung tragen und Emissionen minimieren.

Bezirksvorsteherin Christine Dubravac-Widholm unterstützt den Vorschlag und betont die Dringlichkeit, eine geeignete Entsorgungsstelle zu schaffen. „Die Planung hat begonnen“, bestätigt das Büro der Bezirksvorstehung Leopoldstadt, wobei konkrete Details allerdings noch ausstehen. Das Verkehrskonzept, das für einen einfachen Zugang für Fußgänger und Lastenfahrräder sorgen soll, wird als Teil der umweltfreundlichen Strategie angesehen.

Die Zukunft des geplanten Mistplatzes in der Innstraße bleibt also spannend. Während einige ihn als notwendige Entlastung der Umgebung sehen, fürchten andere die negativen Folgen eines solchen Standorts direkt vor der Haustür. Die Debatte um Entsorgungsstädte und ihre optimale Platzierung wird noch weitergehen – denn da liegt was an in der Leopoldstadt.

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OrtBrigittenau, Österreich
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