Wiener Wissenschaftler räumen höchste Preise für Chemie und Mikrobiologie ab

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Die Österreichische Akademie der Wissenschaften zeichnet Nuno Maulide und Hanna Worliczek für herausragende Forschungsleistungen in Wien aus.

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften zeichnet Nuno Maulide und Hanna Worliczek für herausragende Forschungsleistungen in Wien aus.
Die Österreichische Akademie der Wissenschaften zeichnet Nuno Maulide und Hanna Worliczek für herausragende Forschungsleistungen in Wien aus.

Wiener Wissenschaftler räumen höchste Preise für Chemie und Mikrobiologie ab

In der Wissenschaftswelt Österreichs stehen großartige Persönlichkeiten im Rampenlicht, und heute dürfen wir uns über gleich zwei bedeutende Auszeichnungen freuen. Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hat den Ignaz L. Lieben-Preis an den renommierten Chemiker Nuno Maulide sowie den Bader-Preis an die Mikrobiologin Hanna Worliczek verliehen. Damit wird erneut die hohe Qualität der Forschung an heimischen Universitäten gewürdigt, die sowohl international als auch national höchste Anerkennung findet. Laut economy.at erhält Maulide für seine herausragenden Leistungen in der organisch-synthetischen Chemie 36.000 Dollar, was rund 32.000 Euro entspricht.

Nuno Maulide, der an der Universität Wien sowie am CeMM, dem Zentrum für Molekulare Medizin, forscht, hat sich nicht nur einen Namen durch innovative chemische Reaktionen gemacht, sondern war auch 2023 zum „Wissenschaftler des Jahres“ ernannt worden. Er hat kürzlich den Naturstoff Chinin, einen wichtigen Wirkstoff gegen Malaria, auf dem kürzesten Weg synthetisiert. Diese Errungenschaft unterstreicht sein Engagement für ressourcenschonende Chemie und den Drang, neue Bindungsmöglichkeiten zwischen Atomen zu erforschen. Maulide hat in Lissabon sein Grundstudium absolviert und anschließend in Löwen sowie an der École Polytechnique in Paris seinen Master in Chemie gemacht. Nach seiner Promotion in Löwen im Jahr 2007 übernahm er 2009 eine Gruppenleitungsposition am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Deutschland, bevor er 2013 zum Professor für Organische Chemie an die Universität Wien berufen wurde. Seit 2018 ist er auch Adjunct Principal Investigator am CeMM.

Worliczek und der Bader-Preis

Der Bader-Preis, der mit 18.000 Dollar (ca. 16.000 Euro) dotiert ist, geht an Hanna Worliczek, die für ihre bemerkenswerten Leistungen zur Geschichte der Naturwissenschaften ausgezeichnet wird. Worliczek, die bis 2013 Gruppenleiterin an der Veterinärmedizinischen Universität Wien war, hat sich seit 2014 als Stipendiatin des Wissenschaftsfonds FWF am Institut für Geschichte der Universität Wien mit einem Pilotprojekt zur Geschichte beschreibender Forschung in der Zellbiologie nach 1950 beschäftigt. Ihr Projekt beleuchtet den Reputationsverlust dieser Art der Forschung und deren neue Bedeutung in der modernen Wissenschaftslandschaft.

Die feierliche Preisverleihung findet am 30. Jänner 2019 in den ehrwürdigen Hallen der ÖAW in Wien statt. Zur diese Gelegenheit wird Maulide einen Vortrag mit dem Titel „Die Kunst der chemischen Synthese“ halten, während Worliczek sich mit dem Thema „Deskriptive Forschung als Stiefkind der modernen Zellbiologie und ihrer Historiographie“ auseinandersetzt. Beide Wissenschaftler bringen somit wertvolle Einblicke in ihre jeweiligen Fachgebiete und zeigen, wie wichtig fundamentale Forschung für den Fortschritt in den Naturwissenschaften ist. Laut oeaw.ac.at wird die öfters kritisierte beschreibende Forschung in der Zellbiologie vielleicht doch wieder eine zentrale Rolle in der wissenschaftlichen Diskussion einnehmen.

Beide Preisträger stehen exemplarisch für das hohe Niveau der Forschung in Österreich und inspirieren mit ihren Leistungen junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, selbst Großes zu erreichen. Ihre Arbeiten sind nicht nur von akademischer Bedeutung, sondern auch von praktischer Relevanz für die Gesellschaft. Wir dürfen gespannt sein, wie sich ihre Karrieren weiter entwickeln und welche neuen Erkenntnisse sie künftig hervorbringen werden.