Gedenken an Amalie Brust: Widerstand gegen das NS-Regime hautnah erleben!

Amalie Brust wird am 12. Juni 2025 in der Amalie-Brust-Gasse für ihren Widerstand gegen das NS-Regime gewürdigt.
Amalie Brust wird am 12. Juni 2025 in der Amalie-Brust-Gasse für ihren Widerstand gegen das NS-Regime gewürdigt. (Symbolbild/MW)

Amalie-Brust-Gasse, 1150 Wien, Österreich - In der Amalie-Brust-Gasse in Wien wird am 12. Juni 2025, dem 115. Geburtstag von Amalie Brust, eine Kranzniederlegung und Kundgebung stattfinden. Diese Veranstaltung, die um 11 Uhr beginnt und im Beisein der Bezirkspolitik stattfindet, dient der Erinnerung an die Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Besonders in diesem Jahr, 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wird der Kampf und das Schicksal von Frauen im Widerstand stärker in den Fokus gerückt. MeinBezirk berichtet, dass Amalie Brust eine gebürtige Tschechin war, die vor ihrem Umzug nach England in der Fenzlgasse 24 im 15. Bezirk lebte.

Brust, die Hilfsarbeiterin und Mitglied der Kommunistischen Partei war, kehrte 1939 im Alter von 29 Jahren nach Wien zurück. In der Vergangenheit war sie bereits mehrfach inhaftiert, u.a. 1935 für 41 Tage wegen des Besitzes kommunistischer Beitragsmarken und später für die Verteilung kommunistischer Flugschriften. Ihre Aktivitäten innerhalb einer KJV-Gruppe (Kommunistischer Jugendverband) und die Verbreitung illegaler Materialien führten am 15. September 1939 zu ihrer Festnahme durch die Gestapo. DHM.de ergänzt, dass Frauen wie Brust oft übersehen wurden, wenn es um die Anerkennung ihrer Widerstandstaten ging, obwohl sie eine zentrale Rolle in der Opposition gegen das NS-Regime spielten.

Amalie Bruts Widerstand und ihr Schicksal

Nach ihrer Verhaftung verbrachte Amalie Brust Monate in Gestapo-Haft, gefolgt von einer Verurteilung im Januar 1941 zu zwei Jahren Zuchthaus wegen „politischen Widerstands und Vorbereitung zum Hochverrat“. Nach der Verbüßung ihrer Haftstrafe wurde sie 1941 ins KZ Ravensbrück deportiert, wo sie am 17. November 1944 an Typhus starb. Ihre Mutter erhielt einige Tage nach ihrem Tod eine Urne mit ihren sterblichen Überresten, die zunächst am Wiener Zentralfriedhof beigesetzt wurde und seit 1977 in der Nationalen Gedenkstätte der Widerstandskämpferinnen gegen das NS-Regime liegt.

Der Mut und das Engagement von Amalie Brust sind keine Einzelfälle; viele Frauen waren während der NS-Zeit aktiv im Widerstand. In den letzten Jahren hat sich eine verstärkte Würdigung ihrer Taten gezeigt, sowohl durch öffentliche Gedenkveranstaltungen als auch durch die Namensgebung von Schulen und Straßen. MDR.de weist darauf hin, dass die Geschichtsschreibung oft versäumt hat, diese Frauen angemessen zu würdigen und sie lediglich als „Frau, Verlobte, Freundin von“ in den Fokus stellt, was ihren eigentlichen Beitrag zu einem besseren Verständnis unserer Geschichte schadet.

Wien gedenkt mit der bevorstehenden Veranstaltung nicht nur Amalie Brust, sondern auch all der mutigen Frauen und Männer, die gegen eine der dunkelsten Epoche der Menschheitsgeschichte aufgestanden sind. Die Kranzniederlegung symbolisiert den Respekt und die Anerkennung, die diesen Widerstandskämpfer:innen zusteht und noch mehr Beachtung findet sollten.

Details
Ort Amalie-Brust-Gasse, 1150 Wien, Österreich
Quellen