Online-Shopping in Wien im Sinkflug: Neuer Trend zur persönlichen Beratung!

Online-Shopping in Wien im Sinkflug: Neuer Trend zur persönlichen Beratung!

Wien, Österreich - In Wien zeichnet sich ein bemerkenswerter Trend ab: Der Online-Handel verliert an Schwung. Laut einer aktuellen Studie der Wirtschaftskammer Wien sind sowohl die Ausgaben als auch die Zahl der Online-Käufer:innen im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Diese Entwicklung überrascht viele, denn gerade die letzten Jahre waren von einem deutlichen Anstieg des Online-Shoppings geprägt.

Die Studie zeigt, dass der Anteil der Online-Käufer:innen in Wien von 74% im Jahr 2023 auf 68% im Jahr 2024 gesunken ist. Damit hat sich das Niveau von 2022 wieder eingestellt. Die Online-Ausgaben beliefen sich 2024 auf 1,96 Milliarden Euro, was einen Rückgang gegenüber den 2,0 Milliarden Euro aus dem Vorjahr darstellt. Besonders auffällig ist auch der Rückgang des Online-Anteils an den Einzelhandelsausgaben, der von 13,6% im Jahr 2021 auf nur noch 10,4% im Jahr 2024 gefallen ist, wie Leadersnet berichtet.

Stable Stationäre Geschäfte

Wohingegen der stationäre Handel in Wien stabil bleibt, zeigen die Zahlen, dass persönliche Beratung und die haptische Produkterfahrung von den Konsumenten geschätzt werden. Immer mehr Verbraucher:innen erkennen die Vorteile der physischen Geschäfte und kombinieren diesen Einkauf inzwischen oft mit digitalen Services. Hybride Modelle, die Online- und Offline-Erfahrungen vereinen, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Services wie Click & Collect sowie virtuelle Beratung werden ebenfalls wichtiger für die Konsumenten.

Der Online-Kanal bleibt jedoch in bestimmten Warengruppen stark, insbesondere bei Kleidung, Büchern und Möbeln. Es ist interessant zu bemerken, dass zwei Drittel der Online-Ausgaben der Wiener Käufer:innen ins Ausland fließen. Amazon hat dabei mit 57% Marktanteil die Oberhand, gefolgt von diversen asiatischen Plattformen wie Temu und Shein, die mittlerweile ebenfalls einen erheblichen Anteil am Markt haben.

Kritik an ungleichen Bedingungen

Neben den Veränderungen im Kaufverhalten gibt es jedoch auch kritische Stimmen. Österreichische Händler:innen fühlen sich benachteiligt gegenüber diesen ausländischen Plattformen, da die EU-Zollfreigrenze von 150 Euro eine steuer- und zollfreie Lieferung aus Drittstaaten ermöglicht. Immer wieder wird die Forderung laut, diese Freigrenze abzuschaffen und europaweite Standards für Produktsicherheit und Marktüberwachung zu schaffen. Nur so kann ein fairer Wettbewerb gewährleistet werden.

Im Vergleich zeigt sich, dass in Deutschland der Online-Handel boomt. Hier kaufen 94% der Internetnutzer:innen ab 16 Jahren online ein. In diesem Kontext spiegelt sich wider, wie wichtig es für Händler ist, sich mit Digitalisierungstrends auseinanderzusetzen und ihre Angebote für mobile Endgeräte zu optimieren, um konkurrenzfähig zu bleiben. Laut einem Bericht von Bitkom nutzen zudem 52% der Online-Shopper ihr Smartphone für Einkäufe, was das Potenzial von Mobile-Commerce unterstreicht.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Wien eine Anpassungsphase durchlebt, während der stationäre Handel durch Qualität und Nähe zu den Kund:innen punktet. Gleichzeitig ist es notwendig, die Herausforderungen des Online-Handels zu adressieren und neue, faire Rahmenbedingungen für alle Anbieter zu schaffen.

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OrtWien, Österreich
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