Bundesverwaltungsgericht: Heumarkt-Projekt braucht Umweltprüfung!

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Bundesverwaltungsgericht fordert UVP für Heumarkt-Projekt in Wien-Landstraße. Baugenehmigung in Gefahr; UNESCO kritisiert Höhenvorschriften.

Bundesverwaltungsgericht fordert UVP für Heumarkt-Projekt in Wien-Landstraße. Baugenehmigung in Gefahr; UNESCO kritisiert Höhenvorschriften.
Bundesverwaltungsgericht fordert UVP für Heumarkt-Projekt in Wien-Landstraße. Baugenehmigung in Gefahr; UNESCO kritisiert Höhenvorschriften.

Bundesverwaltungsgericht: Heumarkt-Projekt braucht Umweltprüfung!

Das geplante Heumarkt-Projekt in Wien-Landstraße sorgt für mächtig Aufregung. Kürzlich hat das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) entschieden, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) notwendig ist. Dieses Urteil könnte das Bauvorhaben erheblich ausbremsen – bis zu einem Jahr Verzögerung könnte drohen, falls nicht alle Auflagen erfüllt werden.

In einem umfassenden, 96-seitigen Erkenntnis stellte das BVwG fest, dass die Realisierung des Projekts möglicherweise negative Auswirkungen auf die UNESCO-Welterbestätte „Historisches Zentrum Wien“ haben könnte. Das ist natürlich ein dicker Brocken für die Verantwortlichen, denn nur mit einer positiven Umweltprüfung wird eine Baugenehmigung erteilt, was einem feuchten Traum für viele Immobilienentwickler gleichkommt. Laut den Plänen sollen ein Wohnturm mit 56,5 Metern und ein Hotel mit 47,85 Metern Höhe entstehen, die bereits für Diskussionen gesorgt haben.

UNESCO setzt strikte Maßstäbe

Die UNESCO hat mittlerweile alle Varianten des Heumarkt-Projekts abgelehnt und verlangt umfangreiche Änderungen. Damit wird deutlich: Die internationalen Experten sehen bei den geplanten Bauwerken eine erhebliche Gefährdung für das historische Erbe Wiens. Dass die Stadt Wien und der Investor Michael Tojner zuvor keine Notwendigkeit für eine UVP sahen, sorgte für deutliches Kopfschütteln. Ein Gutachten der Stadtplanerin Christa Reicher, das dies befürwortete, wurde von verschiedenen Seiten, auch von Umweltschutzorganisationen, heftig in Frage gestellt. Die Umweltschutzorganisation „Alliance for future“ hatte bereits darauf hingewiesen, dass die Entscheidung der Stadtregierung auf Sand gebaut sei, doch wie es aussieht, waren ihre Warnungen nicht ungehört geblieben.

Markus Figl, der City-Bezirksvorsteher und Wiener ÖVP-Landespartei-Obmann, sieht das Projekt ebenfalls skeptisch. Er äußerte, dass es nicht welterbetauglich sei und übte vehemente Kritik an der Stadtregierung, die seiner Meinung nach die Warnungen ignoriert hat.

Ein Schritt zurück für die Investoren

Der Anwalt des Investors, Karl Liebenwein, zeigt sich von der Entscheidung des BVwG überrascht und überlegt, gegen das Urteil vorzugehen. Auch wenn die Stadt in der Vergangenheit klare Zeichen für das Projekt gesetzt hatte, könnte jetzt eine neue Runde der Auseinandersetzung beginnen. Die Unsicherheiten um das Heumarkt-Projekt sind damit noch lange nicht ausgeräumt.

Die Situation stellt nicht nur Anrainer, sondern auch Umweltschützer und Investoren vor eine Herausforderung. Das Heumarkt-Projekt bleibt also weiterhin umstritten und die Diskussion über das richtige Maß für modernes Bauen im historischen Kontext wird wohl noch für einige Zeit anhalten.

Weitere Informationen sind bei Heute, ORF Wien und Niederösterreichische Nachrichten zu finden.