Kammeroper Abendsonne : Spannende Vorträge über Leben und Tod!
Im Jugendstiltheater Wien finden vom 10. bis 17. November 2025 Vorträge zur Kammeroper "Abendsonne" statt, die Themen wie Palliativmedizin und Sterblichkeit behandeln.

Kammeroper Abendsonne : Spannende Vorträge über Leben und Tod!
In Wien gibt es in den kommenden Wochen eine spannende Veranstaltungsreihe, die sich mit einem Thema beschäftigt, das oft gemieden wird: dem Sterben. Unter dem Motto „The Great Learning Limits“ läuft eine Reihe von Lectures und Vorträgen im beeindruckenden Jugendstiltheater, die im Rahmen der Uraufführung der Kammeroper „Abendsonne“ stattfinden. Die Kuratoren, Isabelle Gustorff und Jury Everhartz, haben ein facettenreiches Programm zusammengestellt, das die Besucherinnen und Besucher zum Nachdenken anregen soll. Besonders hervorzuheben: Alle Veranstaltungen sind frei zugänglich, sodass jeder die Möglichkeit hat, teilzunehmen und zu lernen. MeinBezirk berichtet, dass …
Die erste Veranstaltung findet am 10. November 2025 statt und trägt den Titel „Im Ende einen Anfang finden“. Hier wird die Palliativmedizin von Univ.-Prof.in PDin DDr.in Eva Katharina Masel, MSc thematisiert. Sie spricht über das Leben bis zum Tod und beleuchtet Abschied und Verbundenheit in einer oft als tabuisierten Thematik. Im Mittelpunkt steht das Buch „Gut gelaufen – Schöne Abschiede vom Leben“, das die damit verbundenen Aspekte eindrucksvoll beschreibt.
Vielfältige Perspektiven auf das Lebensende
Am 12. November widmet sich die Journalistin und Autorin Eva Maria Bachinger in ihrem Vortrag „Für immer und ewig“ den angesagten Gesundheitstrends und deren Auswirkungen auf Mensch und Tier. Ein weiteres Highlight ist der Vortrag von Dr. Ivan Ristić, der am 13. November das Thema „Neue Geister. Okkulte Phänomene in der Kunst um 1900“ behandelt. Hierbei wird der Einfluss von Theosophie und Geisterkunde auf die Kunst jener Zeit aufgezeigt.
Ein besonders berührendes Thema wird am 14. November von der diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin Ingrid Marth B. A. angesprochen. In ihrem Vortrag „Endlich leben – im Spannungsfeld von Alter, Abschied und Tod“ thematisiert sie die Vergänglichkeit und die Herausforderungen im Pflegebereich. Sie geht auch auf die Hospizbewegung ein, die einen sanften Umgang mit dem Lebensende propagiert.
Ars moriendi und die Kunst des Sterbens
Ein weiterer spannender Vortrag steht am 17. November auf dem Programm: „Ars moriendi“ von Univ. Prof. em. Dr. Thomas Macho. Der Kulturwissenschaftler wird die historische Perspektive dieser „Kunst des Sterbens“ erläutern. Die „Ars moriendi“ ist eine Lehre zur christlichen Vorbereitung auf einen guten Tod, entstanden im Spätmittelalter, und bietet wichtige Einsichten in die unmittelbare Sterbesituation. Diese Tradition hat über die Jahrhunderte an Bedeutung behalten und könnte für die heutige Gesellschaft, die oft ein Gefühl der Angst vor dem Tod hat, enorm hilfreich sein. In vielen Kulturen, wie etwa im Tibetanischen Totenbuch, wird die Vorbereitung auf den Tod ähnlich behandelt, und die verschiedenen Ansätze verdeutlichen, wie universell dieses Thema ist. Wikipedia liefert weiterführende Informationen zur Ars moriendi.
Am 16. November wird der Schriftsteller Dr. phil. Franz Schuh ebenfalls über das Thema Endlichkeit sprechen, und seine Einsichten zum Leben und zur Krankheit teilen. Diese Vorträge bieten nicht nur interessante Einsichten, sondern machen auch auf die gesellschaftlichen Definitionen und den Umgang mit Krankheit aufmerksam. Zusammen bilden sie ein eindrucksvolles Kaleidoskop der Auseinandersetzung mit einem der unaufhaltsamsten Konzepte des Lebens – dem Tod.
Nutzen Sie die Gelegenheit, an diesen einzigartigen Veranstaltungen teilzunehmen, die gewisse Tabus brechen und das Nachdenken über Lebensqualität bis zum Schluss anregen. Die Vielfalt der Perspektiven verspricht, die Besucher nicht nur zu informieren, sondern auch emotional zu berühren und zum Dialog über ein oft unangenehmes Thema zu bewegen.