Wiener Jugend entdeckt Second-Hand: Ein Boom für Altwaren!
Der Altwarenhandel in Wien boomt, besonders unter jungen Menschen, die Second-Hand-Ware und Upcycling schätzen.

Wiener Jugend entdeckt Second-Hand: Ein Boom für Altwaren!
In Wien zeigt sich ein klarer Trend: Der Handel mit Second-Hand-Ware läuft auf Hochtouren. Laut der Wirtschaftskammer Wien (WKW) boomt dieser Sektor und verzeichnet ein jährliches Umsatzvolumen von beeindruckenden zwei Milliarden Euro. Rund 600 Betriebe sind im Altwarenhandel aktiv und sprechen vor allem eine ganz bestimmte Zielgruppe an: junge Menschen. Diese sind offen für nachhaltige Konsumformen und setzen auf das, was bereits im Umlauf ist. Der Second-Hand-Boom wird durch die große Beliebtheit von gebrauchten Möbeln, Wohnbedarf, Kleidung und Accessoires bestärkt, wie meinbezirk.at berichtet.
Was ist der Grund für diesen Trend? Upcycling spielt dabei eine zentrale Rolle. Alte Gegenstände werden neu gestaltet und erhalten so eine zweite Chance. Die Nachfrage nach Altwaren wird zudem maßgeblich durch Social Media angeheizt, denn zahlreiche Nutzer inspirieren sich gegenseitig durch Videos und Posts. Allerdings ist beim Einkauf Vorsicht geboten: WKW-Expertin Timea Oberwagner warnt vor Betrügern im Altwarenhandel und empfiehlt, auf das gelbe Pickerl „Befugter Altwarenhändler“ zu achten, das für Gewährleistung und Rückversand steht.
Von Flohmärkten zu Online-Plattformen
Vor der Corona-Pandemie waren Flohmärkte und stationäre Secondhandläden die Hauptverkaufsorte für gebrauchte Produkte. Seit der Pandemie erlebt der Onlinehandel jedoch einen regelrechten Aufschwung. Plattformen wie eBay Kleinanzeigen und Vinted ermöglichen es, gebrauchte Artikel einfach zu kaufen und zu verkaufen. Laut statista.com haben über 40 % der Befragten in einer Onlineumfrage aus dem Jahr 2024 bereits Second-Hand-Kleidung erstanden. Der Internetverkauf dominierte in den letzten Jahren zunehmend, da Käufer:innen nach günstigeren Preisen und dem Schonen von Ressourcen suchen.
In Deutschland wird der Kauf von Secondhandmode ebenfalls immer wichtiger. Großen Marken wie H&M gehen mit der Zeit und bieten mittlerweile sogar gebrauchte Kleidung über eigene Secondhandplattformen an. Diese Entwicklung ist nicht überraschend, betrachtet man die zunehmende Klimabewusstheit der heutigen Generation, die den nachhaltigen Umgang mit Mode und Accessoires immer mehr schätzt.
Der Markt wächst stetig
Im Jahr 2022 betrug das Marktvolumen des Secondhandmarktes rund 14,8 Milliarden Euro, wie eine umfassende Studie von IFH KÖLN aufzeigt. In dieser Zeit hat der Onlinehandel zum ersten Mal den stationären Handel in der Kategorie Gebrauchtwaren überholt. Die Convenience des Onlineshoppings zieht immer mehr Käufer:innen an und verändert die Prioritäten bei den Konsumausgaben.
So verlagern sich private Ausgaben zunehmend auf Bereiche wie Wohnen und Lebensmittel, während Mode und Freizeit einen geringeren Anteil einnehmen. Zu den größten Wachstumstreibern zählen nicht nur die klimabewusste Generation, sondern auch das Angebot von Reuse, Upcycling und Reparaturdienstleistungen, die von immer mehr Händlern integriert werden. Innovative Mietkonzepte für diverse Produkte, wie für Baby-Erstausstattungen oder Gartenmöbel, ergänzen das Portfolio des Secondhandmarktes.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Trend zu Second-Hand-Ware in Wien und darüber hinaus nicht nur eine Modeerscheinung ist, sondern eine nachhaltige Bewegung, die das Kaufverhalten der Menschen nachhaltig verändert.