Entdeckungsreise durch Dornbach: Geschichten und Villen der Vergangenheit

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Entdecken Sie die faszinierenden Geschichten der Villen in Dornbach, einem Wiener Stadtteil, im neuen Buch von Marie-Theres Arnbom.

Entdecken Sie die faszinierenden Geschichten der Villen in Dornbach, einem Wiener Stadtteil, im neuen Buch von Marie-Theres Arnbom.
Entdecken Sie die faszinierenden Geschichten der Villen in Dornbach, einem Wiener Stadtteil, im neuen Buch von Marie-Theres Arnbom.

Entdeckungsreise durch Dornbach: Geschichten und Villen der Vergangenheit

Am 14. November 2025 veröffentlichte die Autorin Marie-Theres Arnbom ihr neues Buch „Die Villen von Dornbach“, das im Amalthea Verlag erschienen ist. Die Geschichten von Häusern und deren Bewohnern bilden den Kern dieses Werkes, das den Stadtteil Dornbach, einen charmanten Teil von Hernals in Wien, näher beleuchtet. Dornbach wurde bereits 1892 in die Stadt Wien eingemeindet und besticht durch seine eleganten Villen und den Charakter von Sommerfrische.

In ihrem Buch hat Arnbom die Erzählungen in eine Art Spaziergänger-Routen integriert. So wird die Geschichte erlebbar und bietet den Leserinnen und Lesern die Möglichkeit, die Villen und ihre Historie quasi hautnah zu erleben. Ergänzt wird das Werk durch faszinierende Schwarzweißbilder, die ehemalige Innenräume und Villen zeigen und einen tiefen Einblick in die Vergangenheit geben.

Berühmte Namen und Schicksale

Die Autorin hat umfassende Recherchen angestellt und stellt zahlreiche bemerkenswerte Familien vor. Darunter befinden sich Persönlichkeiten wie Gustav Winternitz, Mitbegründer der Kronen Zeitung, und die Familie Terramare, die einen wirtschaftlichen Aufschwung in Inzersdorf bewirkte. Auch die aus Wien nicht wegzudenkende Familie Meinl und die Familie Kuffner, Gründer der Ottakringer Brauerei sowie der Sternwarte, finden in Arnboms Buch Erwähnung. Ein weiterer herausragender Name ist der Schauspieler Alexander Moissi, der in seiner Zeit als „Popstar“ galt, sowie Christoph Drecoll, der als „Modekönig“ der Stadt bekannt war.

Ein besonders bewegendes Kapitel behandelt die Schicksale vertriebener jüdischer Familien, unter anderem der Winternitz-Familie, Hirsch, Popper-Artberg, Stern-Kriser sowie Pollak-Parnau und Rapoport von Porada. Viele dieser Familien konnten in der Emigration ihre Geschichten erzählen und haben es geschafft, neue Wege zu finden.

Jüdisches Leben in Wien

Der Blick auf das jüdische Leben in Wien ist von großer Bedeutung. Schon im Frühmittelalter gab es Juden in Österreich, und die erste urkundliche Erwähnung datiert zurück auf das Jahr 903. Mit der Zeit erlebten die jüdischen Gemeinden Höhen und Tiefen, betroffen von Diskriminierung und Verfolgung, wie etwa während der Pestpogrome 1349 oder der Wiener Gesera 1420/21, die zur Vertreibung und Ermordung vieler Juden führte. Juden wurden häufig aus öffentlichen Ämtern ausgeschlossen und in den Geldhandel gedrängt, was ihre gesellschaftliche Stellung massiv beeinflusste.

Die jüdische Gemeinschaft in Wien hat sich jedoch stets wieder gefestigt. Heute gibt es trotz eines Anstiegs des Antisemitismus, vor allem nach dem Terroranschlag der Hamas auf Israel, einen ungebrochenen Willen, jüdisches Leben aufrechtzuerhalten. Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen sind mittlerweile Teil des Alltags, um die Gemeinden zu schützen.

Ein bemerkenswerter Aspekt ist, dass seit den 1980er Jahren ein Umdenken in Österreich über die Schuld an den Verbrechen des Dritten Reichs stattgefunden hat. Kleine, aber bedeutende Schritte in Richtung eines respektvollen Miteinanders sind zu erkennen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Marie-Theres Arnboms „Die Villen von Dornbach“ nicht nur ein Buch über Architektur ist, sondern auch eine tiefgründige Auseinandersetzung mit der Geschichte vieler Menschen und dem lebendigen Erbe der Stadt Wien. Es lädt die Leserinnen und Leser ein, die Geschichten hinter den Mauern zu entdecken und sich mit der historischen wie auch kulturellen Vielfalt der Stadt auseinanderzusetzen.