Letzte Bauarbeiten für Wiens öffentlichen Verkehr: U4 und neue Linie 27!

Letzte Bauarbeiten für Wiens öffentlichen Verkehr: U4 und neue Linie 27!
In der Hektik der letzten Tage der Sommerferien ist viel los in Wien. Bauarbeiter sind im vollen Einsatz, um die U-Bahn und Straßenbahnlinien für den pünktlichen Betrieb vorzubereiten. Besonders im Stadtzentrum, am Praterstern und entlang der U4, die seit Jahren Stück für Stück renoviert wird, wird kräftig gewerkelt. Vindobona berichtet, dass die Abschlussarbeiten für die Bauprojekte vor dem Parlamentsgebäude, die vier Straßenbahnlinien betreffen, bereits am Sonntag zu Ende gehen sollen. Diese Gleiserneuerung war dringend notwendig, wie Projektleiter Stefan Geiger von den Wiener Linien erläutert, aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens.
Auch die U4, ein zentraler Bestandteil des Wiener Verkehrsnetzes, hat ihre Renovierungsarbeiten abgeschlossen. Die Tunnelträger, die am Ende ihrer Lebensdauer waren, wurden modernisiert und teilweise neu gebaut – darunter zehn neue Doppelträger zwischen der Friedensbrücke und dem Schottenring, sowie 15 renovierte Träger. Ab dem 1. September fahren die Züge der U4 wieder durchgehend von Hütteldorf nach Heiligenstadt.
Aktuelle Einschränkungen und neue Projekte
In Floridsdorf geht der Umbau der Gleise weiter. Hier müssen die Straßenbahnlinien 25 und 26 aufgrund der Bauarbeiten und der damit verbundenen Geschwindigkeitsbeschränkung auf maximal 15 km/h fahren. Diese Renovierung erfolgt während des normalen Betriebs und ist eine Reaktion auf die zeitgleichen Schließungen der ÖBB S-Bahn-Hauptlinie, deren Arbeiten bis September dauern. Die Wiener Linien planen zudem die Einführung einer neuen Straßenbahnlinie 27, die im Herbst 2025 in Betrieb gehen soll. Diese Linie wird wichtig sein, um bestehende Linien zu entlasten und die Intervalle zu verkürzen. Die neue Strecke wird von Strebersdorf zur U2-Station Aspern Nord führen und verbindet Floridsdorf mit Donaustadt. Etwa 34.000 Anwohner:innen sollen von dieser Linie profitieren und damit auch CO2-Emissionen von bis zu 1.600 Tonnen jährlich vermeiden.
Zusätzlich zu den laufenden Arbeiten haben die Wiener Grünen kürzlich einen ambitionierten Plan für den Ausbau des Öffi-Netzes vorgestellt. Der Plan sieht vor, das Straßenbahnnetz in den Außenbezirken binnen zehn Jahren um 68 Kilometer neuer Gleise zu erweitern. MeinBezirk berichtet von 17 neuen Tramlinien sowie der Verlängerung oder Umlegung bestehender Linien. Geschätzte Baukosten liegen zwischen 1,7 und 2 Milliarden Euro. Ziel ist es, den Anteil der Autofahrten auf 15% bis 2030 zu senken, während derzeit noch 26 bis 27% der Wege mit dem Auto zurückgelegt werden.
Ein Blick in die Zukunft
Die Stadt plant außerdem neue Querverbindungen, um den Autoverkehr weiter zu reduzieren. Im Fokus stehen die Reaktivierung der Straßenbahnlinie 8 und die Einführung neuer Linien im Norden der Stadt sowie eine Schnellbuslinie entlang der Donau. Mit dem sogenannten „2-3-5-Modell“ wird angestrebt, U-Bahnzüge alle zwei Minuten, Straßenbahnen alle drei Minuten und Busse alle fünf Minuten verkehrt zu lassen. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Effizienz des öffentlichen Verkehrs steigern, sondern auch die Lebensqualität in Wien erhöhen. Dank der geplanten Einführung eines 365-Euro-Jahrestickets ohne Preiserhöhung bis 2030 könnten die Wiener:innen noch leichter auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.
Die Wiener Linien sind also mitten in der heißen Phase der Arbeiten und Vorbereitung für eine nachhaltige Verkehrswende in der Hauptstadt. Es bleibt spannend zu sehen, wie sich das Netz in den kommenden Monaten entwickeln wird.