Geheimnisse des Stifts Meschede: Archäologen entdecken vergessene Geschichte!
Geheimnisse des Stifts Meschede: Archäologen entdecken vergessene Geschichte!
Meschede, Deutschland - In Meschede geht es derzeit hoch her, denn seit 2020 wird hier in den Tiefen der Erde gegraben, um die spannenden Geheimnisse des Stifts Meschede ans Licht zu bringen. Dieses historische Frauenstift, das einst als eines der wichtigsten in Westfalen galt, hat eine besondere Bedeutung für die Region. Der Fokus der archäologischen Arbeiten liegt auf der gut erhaltenen karolingischen Bausubstanz. Im Jahr 872 fand das Stift erstmals schriftliche Erwähnung, während die Gründung auf etwa 860 datiert wird. Gerechnet wird mit einer Gründung durch die Hochadeligen, wohl eine Verwandte des sächsischen Grafen Richtag.
Meschede diente in der karolingischen Zeit als wichtiger Stützpunkt in der Reichspolitik, was die bedeutende Rolle des Klosters unterstreicht. Laut woll-magazin.de wurden in den letzten Jahren Überreste von ursprünglichen Klausurbauten gefunden, einschließlich einer Kreuzgangwand und eines originalen Fußbodens, der Brandspuren aufweist, datiert zwischen 690 und 974 n. Chr.
Archäologische Funde und ihre Bedeutung
Die archäologischen Grabungen sind nicht nur ein kurzes Unterfangen, sondern eine tiefgehende Erforschung der Vergangenheit. Bagger und Bodenradar werden eingesetzt, um Schicht für Schicht durch den Untergrund zu arbeiten. Bisher blieben spektakuläre Objekte wie Kelche oder Grabbeigaben aus, was darauf hindeutet, dass wertvolle Fundstücke wahrscheinlich rechtzeitig in Sicherheit gebracht wurden. Die Ausgrabungen sind zwar oft mühsam, aber sie haben einen hohen Wert für die Geschichtsforschung und die zukünftige Bewahrung der örtlichen Geschichte.
Vor dem Hintergrund eines Neubauprojekts hat die LWL-Archäologie ihre Arbeit begonnen, um das historische Fundament zu sichern. Diese Maßnahmen führten zu einer Überarbeitung der ursprünglichen Baupläne der Kirchengemeinde, um die Entdeckung des Fundamente des Stifts zu erhalten. Die Arbeiten sollen auch künftigen Generationen helfen, mehr über ihre Heimat zu erfahren.
Eine historische Institution mit großem Erbe
Das Stift Meschede ist das zweitälteste Frauenkloster in Westfalen und war eng mit den Grafen von Werl und später von Arnsberg verbunden. Die Grafen waren bis 1368 Erbvögte des Klosters. Wie wikipedia.de berichtet, bezeugte die erste sichere Erwähnung des Klosters Gregor I. durch Konrad I. im Jahr 913, als er Privilegien bestätigte, die unter anderem Immunitätsrechte und die freie Wahl der Äbtissin umfassten. Im Jahr 1000 wurde dem Stift das wertvolle Evangelienbuch, bekannt als Hitda-Codex, geschenkt.
Wirtschaftlich war das Stift erfolgreich und konnte durch Schenkungen von Adeligen und Kaisern erhebliche Grundstücke und Rechte erwerben. Die damaligen Besitzungen erstreckten sich über 40 courtes mit 300 bis 400 Höfen, und reichten von Lippstadt und Soest im Norden bis Brilon und Winterberg im Süden. Die Schenkungen trugen erheblich zum Ruhm des Klosters bei und ermöglichten es, eine Schule für Jungen und Mädchen zu betreiben, deren guter Ruf viele Studenten anzog, die später an Universitäten in Erfurt und Köln studierten.
Nach mehreren Jahrhunderten jedoch erlebte das Stift einen wirtschaftlichen Niedergang und wurde im 14. Jahrhundert in einen Konvent männlicher Kanoniker umgewandelt. Dieser Prozess führte letztlich zur Aufhebung des Stifts im Jahr 1805 und der anschließenden Säkularisation seines Besitzes.
Die sorgfältigen Ausgrabungen durch die LWL-Archäologie in Meschede bieten eine einmalige Gelegenheit, die Geschichte dieses bedeutenden Frauenklosters bis ins tiefste Mittelalter zu verstehen. Mit ihren wertvollen Erkenntnissen geben die Archäologen der Gemeinde nicht nur einen Blick in die Vergangenheit, sondern auch eine Chance, das kulturelle Erbe für zukünftige Generationen zu bewahren. Der Fund ist ein weiterer Beweis dafür, wie unsere Geschichte durch solche Ausgrabungen neues Leben erhält, wie auch evolution-mensch.de anmerkt.
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Ort | Meschede, Deutschland |
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