Wiener Kriseninterventionszentrum: Modernisierung für neue Hoffnung!
Das Wiener Kriseninterventionszentrum wurde modernisiert, um bessere Hilfe für Menschen in Krisensituationen anzubieten.

Wiener Kriseninterventionszentrum: Modernisierung für neue Hoffnung!
Nachdem das Wiener Kriseninterventionszentrum nach fast 50 Jahren umfassend modernisiert und erweitert wurde, eröffnete es kürzlich neu. Diese Initiative zielt darauf ab, die Unterstützung in Krisensituationen zu verbessern und den Betroffenen eine flexible Betreuung in hellen, einladenden Räumlichkeiten zu bieten. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker betonte bei der Eröffnung die historische Bedeutung des Zentrums und seine Rolle als Anker für Menschen in Notlagen. Ein gutes Angebot, denn die Zahl der Suizide in Österreich bleibt alarmierend – 2024 starben 1.219 Personen, die möglicherweise mit rechtzeitiger Hilfe hätten gerettet werden können.
Gegründet im Jahr 1977, hat das Kriseninterventionszentrum Wien eine lange Geschichte im Bereich der psychosozialen Unterstützung. In einer Zeit, in der die Pandemie das psychische Wohl vieler Menschen stark belastete, stiegen die Kontakte zu den Therapeuten und Therapeutinnen 2024 auf insgesamt 15.720. Das entspricht einer Zunahme von fast 50 % im Vergleich zu den Zahlen vor der Corona-Pandemie. Rund acht Erstgespräche werden täglich von einem engagierten Team durchgeführt, das aus Psychotherapeutinnen, klinischen Psychologen, Sozialarbeitenden sowie Ärztinnen und Ärzten besteht.
Neue Möglichkeiten für Hilfesuchende
Die Neueröffnung bringt auch neue Services, wie die Möglichkeit der anonymen E-Mail-Beratung, die den Zugang zur Hilfe erleichtert. Das Kriseninterventionszentrum ist täglich rund um die Uhr erreichbar. Kontaktstellen sind die Telefonseelsorge unter 142 sowie der sozialpsychiatrische Notdienst unter 01/31 330. Zudem erreicht man das Zentrum selbst unter 01/406 95 95 von Montag bis Freitag zwischen 8 und 17 Uhr.
Die Methodik der Krisenintervention beruht auf einem bewährten multiprofessionellen Ansatz, der medizinische, psychotherapeutische und sozialarbeiterische Expertise vereint. Dabei wird zwischen psychosozialen Krisen und psychiatrischen Notfällen unterschieden. In den ersten Fällen stehen etwa Suizidgedanken oder starke emotionale Belastungen im Raum, in den zweiten wird sofortige medizinische Hilfe benötigt.
Der Weg zur Unterstützung
Das Ziel der Krisenintervention ist der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung sowie die kurzfristige Bereitstellung passender Unterstützung. Diese kann einige Wochen oder Monate andauern und verfolgt das Ziel, belastende Symptome schnell zu lindern und gefährliche Situationen zu vermeiden. Fachleute nutzen das BELLA-System, um eine strukturierte Herangehensweise zu gewährleisten: Beziehung aufbauen, Situation erfassen, Symptome lindern, Unterstützer einbeziehen und einen Ansatz zur Problembewältigung finden.
Mit der Überarbeitung und Erweiterung des Kriseninterventionszentrums wird ein richtungweisendes Beispiel für psychosoziale Einrichtungen in ganz Österreich gesetzt. Gesundheitsministerin Korinna Schumann hob die gesellschaftliche Bedeutung des Zentrums hervor, besonders für vulnerable Gruppen wie Kinder und Jugendliche, die in Krisensituationen besonders schutzbedürftig sind.
Das Kriseninterventionszentrum Wien hat sich als wichtige Stütze in der Stadt etabliert und zeigt, dass frühzeitige Interventionen das Leben vieler Menschen nachhaltig beeinflussen können. Ein Engagement, das nicht nur für die Betroffenen von Bedeutung ist, sondern auch für die gesamte Gesellschaft.