Abriss-Drama in der Boltzmanngasse: Warum das Gebäude unvollendet bleibt
Ein halb abgerissenes Gebäude in der Boltzmanngasse 9a, Alsergrund, sorgt für Verzögerungen. Eigentümer und Baupolizei klären laufend rechtliche Fragen.

Abriss-Drama in der Boltzmanngasse: Warum das Gebäude unvollendet bleibt
In der Boltzmanngasse 9a in Wien-Alsergrund herrscht seit geraumer Zeit ein Bild des Verfalls. Ein halb abgerissenes Gebäude, das ehemals das Zuhause von Mathematikern der Universität Wien war, steht dort mit aufgeschlitztem Dach und steigenden Schuttkegeln. Diese unschöne Szenerie zieht die Blicke der Passanten auf sich und ist seit Monaten unverändert. Mein Bezirk berichtet, dass der Abriss im August 2024 begann, aber schon bald wieder zum Stillstand kam. Vom Bedauern der Anwohner über die unliebsame Ruine einmal abgesehen, gibt es durchaus interessante Hintergründe zu dieser Baustelle.
Das Grundstück an der Boltzmanngasse gehört der Erzdiözese Wien, während die ehemalige Abbruchstelle im Besitz eines Privatunternehmens ist. Dieses hatte den entsprechenden Pachtvertrag mit dem Priesterseminar, das das Grundstück verwaltet, jedoch mittlerweile beendet. Als Abrissverantwortlicher gilt das Privatunternehmen, das jedoch auf technische und rechtliche Herausforderungen gestoßen ist. Die Baupolizei kann den Prozess nicht beschleunigen, da die Baustelle als “ordnungsgemäß gesichert” eingestuft wurde. Bei Bauverzögerungen kann es unter Umständen auch zu rechtlichen Auseinandersetzungen kommen, was Rechtsanwalt Kaufmann erklärt.
Verzögerte Fortschritte und rechtliche Hürden
Der vollständige Abriss muss bis August 2028 abgeschlossen sein, und in den letzten Monaten stehen die Arbeiten aufgrund von Herausforderungen in der Hanglage des Gebäudes still. Die hinteren Gebäudeteile müssen zuerst fachgerecht entfernt werden, bevor der Abbruch fortgesetzt werden kann. Diese Verzögerungen könnten auch mit zivilrechtlichen Problemen, möglichen Insolvenzfragen oder Streitigkeiten um das Eigentum zusammenhängen, wie aus weiteren Berichten hervorgeht. So bleiben unklare Details zur Verantwortung für die Verzögerungen bis heute spannend.
Gegenüber der amerikanischen Botschaft gelegen, wirft das unvollendete Bauvorhaben auch Fragen über die zukünftigen Pläne für das Grundstück auf. Aktuell stehen weder konkrete Baugenehmigungen noch Neubauanträge auf der Tagesordnung, was die Anwohner und die Passanten gleichermaßen skeptisch macht. Laut Kurier erklärt das Priesterseminar, dass es nicht in die Abläufe des Abrisses involviert ist, und möchte die Angelegenheit aufklären.
Ausblick und Hoffnungen
Was die Zukunft der Boltzmanngasse 9a bringt, bleibt vorerst ungewiss. Die Anwohner können nur hoffen, dass sich die Situation bald klärt und die unschöne Baustelle einem neuen, lebendigen Projekt weicht. Für den Moment bleibt das halb abgerissene Gebäude eine ständige Erinnerung an die Herausforderungen, die mit Stadtentwicklung und Immobilienprojekten verbunden sind. Wie es scheint, wird es wohl noch etwas dauern, bis hier wieder Leben einzieht und die Boltzmanngasse in neuem Glanz erstrahlt.