Wien erobert mit rot-pinker Koalition die Frauenquote im Rathaus!

Wien setzt mit einer rot-pinken Koalition auf Frauenpower: 62% weibliche Stadtregierung und aktuelle Herausforderungen in der Politik.
Wien setzt mit einer rot-pinken Koalition auf Frauenpower: 62% weibliche Stadtregierung und aktuelle Herausforderungen in der Politik. (Symbolbild/MW)

Wien erobert mit rot-pinker Koalition die Frauenquote im Rathaus!

Wien, Österreich - In der Wiener Politlandschaft bahnt sich ein spannender Wandel an. SPÖ-Chef Michael Ludwig hat kürzlich eine rot-pinke Koalition vorgestellt, die mit 62% Frauenanteil in der Stadtregierung Maßstäbe setzt. Dies ist ein deutlicher Schritt in eine Richtung, die viele in der Politik schon lange fordern: die Förderung weiblicher Stimmen an Entscheidungstischen. Der Wiener Gemeinderat sieht momentan 59 Männer und 41 Frauen, was einer Frauenquote von 41% entspricht – eine Verbesserung im Vergleich zu dem nationalen Schnitt von 36,6% im Nationalrat, wie der Kurier berichtet.

Doch die Zahlen trüben die Euphorie ein wenig. Im Vergleich zu internationalen Standards schneidet Österreich nicht gerade gut ab. Laut dem Statistischen Bundesamt und weiteren Berichten ist der Frauenanteil in Parlamenten auf globaler Ebene immer noch zu gering. Der Durchschnitt weltweit lag im März 2025 bei nur 27,2%. Während es in Ruanda 63,8% weibliche Abgeordnete gibt, sehen wir in Österreich, dass nur 31 der 2.115 Gemeinden einen Frauenanteil von über 50% in ihren Gremien aufweisen. In den Landesparlamenten beträgt die höchste Quote 44% in Vorarlberg, während Kärnten mit lediglich 17% Schlusslicht bildet.

Politische Herausforderungen für Frauen

Die politischen Rahmenbedingungen sind nicht gerade freundlich zu Frauen. In Österreich gibt es keine gesetzlich festgelegten Frauenquoten für den Nationalrat oder die Landtage, was die notwendige Repräsentation der Frauen weiter erschwert. Der Parlamentsdienst weist darauf hin, dass freiwilige Quotenregelungen bei den größeren Parteien (ÖVP, SPÖ, Grüne) zwar existieren, aber oft nur als unzureichend angesehen werden. Um die Frauenanteile zu erhöhen, wird empfohlen, Frauen auf vordere Listenplätze zu setzen. Ein Modell, das im Wiener Gemeinderat verwendet wird, sieht eine finanzielle Förderung für Klubs mit einem Frauenanteil von mindestens einem Drittel vor.

Die FPÖ hat mit einem Frauenanteil von nur 4% im Gemeinderat die schlechtesten Werte, während die ÖVP bei 40% und die SPÖ bei 49% liegen. Bei den Grünen und Neos gibt es einen erfreulichen Trend: Hier sind Frauen in der Mehrheit (Grüne: 8 zu 7, Neos: 6 zu 4). Im Unterschied zu diesen erfreulichen Quoten bleibt jedoch auch die Stelle des Gemeinderatsvorsitzenden, die von Thomas Reindl (SPÖ) besetzt wird, von Männern dominiert.

Ein Blick in die Zukunft

Trotz dieser ermutigenden Entwicklungen ist die gesamte politische Landschaft in Österreich weiterhin männlich dominiert. Das Landtagspräsidium ist rein männlich besetzt, und unter den fünf Klubobleuten im Gemeinderat ist nur eine Frau vertreten: Selma Arapovic von den Neos. Auch die Bezirksvorsteher-Positionen zeigen ein ungleiches Bild: 16 Männer stehen 7 Frauen gegenüber. Immerhin kann die erste Bezirksvorsteherin der Stadtgeschichte, Marie Franc von der ÖVP, auf eine Geschichte zurückblicken, die bis ins Jahr 1959 reicht.

Die Akademikerquote ist unter den Parteien ebenfalls interessant: Während die Neos mit 90% die höchste Quote aufweisen, hat die FPÖ mit nur 32% das schlechteste Ergebnis. Angela Schütz von der FPÖ bleibt die einzige akademische Frau in ihrer Partei, ein Zeichen dafür, wie wichtig eine Erhöhung des Frauenanteils nicht nur im Parlament, sondern auch in Kommunen und Gremien ist.

Abschließend bleibt zu hoffen, dass Anstrengungen, wie die neue rot-pinke Koalition, nicht nur ein Strohfeuer sind, sondern einen echten Wandel bewirken. Damit die Politik in Österreich nicht mehr nur von Männern geprägt ist, sondern Frauen eine griffige Stimme in der Gestaltung der Zukunft erhalten.

Details
OrtWien, Österreich
Quellen