The White Lotus: Dreharbeiten nach Chaos um Filmförderung abgesagt!

The White Lotus: Dreharbeiten nach Chaos um Filmförderung abgesagt!

Wien, Österreich - Die renommierten Serienmacher von HBO haben nun endgültig beschlossen, die vierte Staffel der beliebten Serie „The White Lotus“ nicht in Österreich zu drehen. Nach monatelangen Überlegungen und Hoffnungen, dass Wien als Drehort infrage kommt, wurde diese Idee aufgrund von finanziellen Unsicherheiten und einer stagnierenden Filmförderung ad acta gelegt. Dies berichtet serienjunkies.de.

Wien war über lange Zeit als Favorit für die Dreharbeiten im Gespräch, da die Vienna Film Commission seit September 2024 intensiv daran arbeitete, die Produktion in die Bundeshauptstadt zu locken. „The White Lotus“ hätte als ein weiterer Prestige-Titel das kulturelle und wirtschaftliche Leben der Stadt bereichern können. Allerdings führten die Budgetunsicherheiten und das vorübergehend ausgesetzte Filmförderprogramm FISA+ zu der endgültigen Entscheidung, die Dreharbeiten an einen anderen Ort zu verlegen. Marijana Stoisits, die Geschäftsführerin der Vienna Film Commission, bestätigte, dass Wien Anfang 2025 unter den letzten vier Kandidaten war, jedoch entschieden sich die Verantwortlichen der Produktion wegen der unklaren Rahmenbedingungen gegen den Standort.

Die Hintergründe der Entscheidung

Die Absage liegt vor allem an der politischen Situation und der Blockade des nötigen Filmförderprogramms, das FISA+, welches dem Wirtschaftsministerium untersteht. Dieses Programm bietet Produktionsfirmen nicht rückzahlbare Zuschüsse von 30% der förderungsfähigen Ausgaben. In der Vergangenheit hatte das FISA+ Programm in den letzten eineinhalb Jahren über 347 Millionen Euro an Wertschöpfung generiert. Doch mit dem Regierungswechsel sind die Antragsrichtlinien unklar, und somit ist es für Produktionsfirmen derzeit nicht möglich, Förderanträge zu stellen. Ex-Vizekanzler Werner Kogler äußerte sich dazu und nannte die Situation ein „Trauerspiel made in Austria“ und betonte die dringende Notwendigkeit, Österreich als Standort für Filmproduktionen konkurrenzfähig zu halten, insbesondere da auch andere große Produktionen wie „The Hunger Games“ betroffen sind.

Stoisits befürchtet einen „massiven Einbruch“ bei den Dreharbeiten in Wien in der zweiten Jahreshälfte, was für die heimische Filmwirtschaft, die 2022 über 1,6 Milliarden Euro erwirtschaftete und 9.762 Mitarbeiter beschäftigte, eine gravierende Auswirkungen haben könnte.

Ein Rückschlag für den Filmstandort Österreich

Die Hochstimmung über die Defensive der heimischen Filmproduktion könnte allerdings nicht nur einen kurzzeitigen Rückschlag darstellen. Die österreichische Filmförderung hatte 2023 zwar einen Anstieg auf knapp 115 Millionen Euro erfahren, was einem Zuwachs von 30,5% im Vergleich zum Vorjahr entspricht, doch die Pläne für die Zukunft scheinen aufgrund der aktuellen Lage ungewiss. Auch wenn in der Stadt derzeit die Dreharbeiten zur Neuauflage von „Kommissar Rex“ sowie zur zweiten Staffel von „Crooks“ laufen, bleibt die Frage, ob Österreich in der Lage sein wird, weiterhin als erstklassiger Drehort für kommende Großproduktionen zu gelten.

Die früheren Drehorte von „The White Lotus“ wurden nach der Ausstrahlung zu wahren Touristenmagneten und ähnliche positive Effekte hätte man sich auch in Österreich erwartet. Aber nun muss sich die Filmwirtschaft neu orientieren und Lösungen finden, um die Attraktivität des Landes zu erhalten. Denn die Situation ist klar: Wenn die Rahmenbedingungen nicht bald verbessert werden, könnte Österreich auf der Weltkarte der Filmstandorte weiter ins Hintertreffen geraten. Und das wäre nicht nur für die Filmbranche, sondern für die gesamte wirtschaftliche und kulturelle Landschaft des Landes ein herber Verlust.