Neuer Wind im Theater Josefstadt: Rötzer plant radikale Veränderungen!

Neuer Wind im Theater Josefstadt: Rötzer plant radikale Veränderungen!
Josefstadt, Österreich - Die Wiener Theaterlandschaft steht vor einem bedeutenden Umbruch. Im Theater in der Josefstadt wird Marie Rötzer die künstlerische Leitung übernehmen, nachdem Herbert Föttinger bislang das Zepter geschwungen hat. Die Übergabe der Intendanz ist für Mitte 2026 geplant. Doch das ist nicht die einzige Veränderung, die auf die Bühne naht.
Rötzer hat sich schon jetzt einiges vorgenommen. Sie wird rund ein Drittel des bestehenden Ensembles austauschen, was bedeutet, dass voraussichtlich 18 von 48 Schauspielerinnen und Schauspielern nicht weiterbeschäftigt werden. Sie hat angekündigt, 16 Stellen aufzulassen, während bei zwei weiteren Verträgen noch Verhandlungen laufen. Positiv ist hingegen, dass 28 Künstler:innen des aktuellen Ensembles bleiben sollen, und zudem 12 neue Talente in der kommenden Spielzeit dazustoßen werden. Diese Maßnahmen sind Teil einer größeren Umstrukturierung, die unter anderem durch frühere Reformen und eine drastische Reduktion der Aufführungen – von 800 auf 550 pro Jahr – notwendig wurde, wie MeinBezirkt berichtet.
Ressourcen und Herausforderungen
Die anhaltende Inflation macht es Rötzer zudem notwendig, personelle Stellen neu zu organisieren. Damit steht das Theater in der Josefstadt vor Herausforderungen, die auch für viele andere Bühnen in Österreich typisch sind. Der Rückgang öffentlicher Subventionen sowie steigende Kosten machen es schwierig, ein ausgewogenes Finanzmanagement aufrechtzuerhalten, was auch die öffentliche Diskussion über die Unterstützung von Kulturschaffenden anheizt. Die Wiener Nachrichten haben darauf hingewiesen, dass die Kulturausgaben für öffentliche Theater über 50 % betragen, während freie Theater nur bescheidene 5-15 % erhalten.
In der Branche ist auch der Austausch und die Vernetzung der Spielstätten von großer Bedeutung. Theatermanagement spielt hierbei eine zentrale Rolle, um künstlerische und betriebswirtschaftliche Aspekte gleichwertig zu berücksichtigen. Durch unterschiedliche Managementansätze, wie den personalisierten (Intendanz) oder teamorientierten (Direktorium), wird die Gestaltungsspielräume für die Entwicklung von Theaterprogrammen erheblich beeinflusst, wie bereits in der Wikipedia beschrieben.
Meinungen und Ausblicke
Föttinger, der aktuelle Intendant, äußerte sein Unverständnis über die Nichtverlängerung der langjährigen Dramaturgin Christiane Huemer-Strobele, akzeptiert jedoch die Notwendigkeit der Umstrukturierung. Rötzer ist sich jedoch sicher: Das Theater in der Josefstadt wird auch unter ihrer Leitung ein unverwechselbares Schauspielertheater bleiben, das sich zeitgemäß weiterentwickelt und das Publikum begeistert.
Die kommenden Monate bis zur Übergabe der Verantwortung sind entscheidend für die künstlerische Vision Rötzers, die sich nicht nur mit den Herausforderungen des Betriebes, sondern auch mit einer klaren Vorstellung von der zukünftigen Ausrichtung des Theaters auseinandersetzen muss. Das Augenmerk wird nun darauf liegen, wie sich das Ensemble und das gesamte Haus in dieser Übergangszeit entwickeln werden.
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Ort | Josefstadt, Österreich |
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