Kaufkraft im Aufwind: Ländliche Regionen überflügeln Städte!

Rudolfsheim-Fünfhaus, Österreich - Die Kaufkraft in Österreich zeigt zunehmend positive Entwicklungen, insbesondere in ländlichen Regionen. Trotz der Herausforderungen, die die letzten Jahre mit sich brachten – darunter Pandemie und hohe Inflation – ist das verfügbare Einkommen vielerorts gestiegen. Laut einer Analyse von RegioData Research ist die durchschnittliche Kaufkraft pro Kopf seit 2014 um rund 40 Prozent gewachsen, wobei für 2024 und 2025 weitere Anstiege prognostiziert werden. Dabei wird für 2023 eine Inflationsrate von unter drei Prozent erwartet, während die Kaufkraft weiter ansteigt berichtet.
In großen Städten, insbesondere in Wien, zeigt sich jedoch ein anderes Bild. Hier bleibt das Wachstum hinter den Erwartungen zurück. In vielen Wiener Bezirken liegt der Zuwachs der letzten zehn Jahre sogar unter 30 Prozent. So verzeichnet die Innere Stadt zwar die höchste Kaufkraft mit 44.686 Euro pro Kopf, jedoch ist der Anstieg seit 2014 mit nur 14 Prozent eher bescheiden ausgefallen. Städte wie Linz, Graz und Klagenfurt sind in ihrer Kaufkraft nicht besser dran und weisen ebenfalls unterdurchschnittliche Zuwächse auf.
Kaufkraft im ländlichen Raum auf dem Vormarsch
Während die Städte stagnieren, zeigen ländliche Gegenden beeindruckende Zuwächse: Lienz führt hier das Ranking mit einem Plus von 54 Prozent an, gefolgt von Murau mit 53 Prozent und Tamsweg mit 51 Prozent. Dieser Trend ist nicht nur erfreulich, sondern auch eine Folge von regionalen Investitionen, steigenden Beschäftigungsmöglichkeiten und einem zunehmenden Zuzug in diese Regionen. so die Analyse weiter.
Interessant ist auch die Entwicklung auf Bundesländerebene: Salzburg hat erstmals Niederösterreich überholt und nimmt nun die Spitzenposition in Bezug auf die Kaufkraft ein. Die Kaufkraftunterschiede innerhalb Wiens sind ebenfalls auffällig; der Stadtteil Rudolfsheim-Fünfhaus rangiert mit einem Durchschnitt von lediglich 22.600 Euro pro Kopf am unteren Ende der Skala.
Regionale Unterschiede und Herausforderungen
Die regionalen Unterschiede in der Kaufkraft bleiben also bestehen und zeigen ein wachsendes Gefälle zwischen einkommensstarken und -schwachen Bezirken in den Städten. Diese Thematik ist nicht nur auf Österreich beschränkt, auch im deutschen Raum beobachten Experten Ähnlichkeiten. So wird beispielsweise in einer GfK-Studie prognostiziert, dass die Kaufkraft der Deutschen 2025 durchschnittlich auf 29.566 Euro pro Kopf steigen wird. Doch auch hier stellen steigende Verbraucherpreise eine Herausforderung dar, die dafür sorgen könnte, dass dieser nominelle Zuwachs nicht den erhofften realen Gewinn für die Verbraucher bringt berichtet.
Eine weitere Betrachtung durch das Institut der deutschen Wirtschaft hebt hervor, dass Kaufkraft und Wohlstand nicht nur vom Einkommen abhängen, sondern auch stark von den regionalen Lebenshaltungskosten geprägt sind. Diese Faktoren sollten in der Diskussion um Kaufkraftsteigerungen nicht außer Acht gelassen werden.
Insgesamt bleibt die Entwicklung der Kaufkraft in Österreich und darüber hinaus spannend zu beobachten. Der Unterschied zwischen urbanen und ländlichen Gebieten wird sich in den kommenden Jahren wohl weiter verstärken, was neue Herausforderungen und Chancen mit sich bringen kann.
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Ort | Rudolfsheim-Fünfhaus, Österreich |
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