Umwidmung am Khleslplatz: Protest und Sorge um Wiens Erbe!

Umwidmung am Khleslplatz: Protest und Sorge um Wiens Erbe!
Khleslplatz, Wien, Österreich - Am Khleslplatz in Meidling spitzt sich die Lage weiter zu: Die geplante Umwidmung steht kurz vor der Genehmigung, und die frontalen Meinungsverschiedenheiten zwischen den politischen Parteien und Bürgerinitiativen nehmen zu. So berichten die Initiatoren einer Petition, die überwältigende 1.000 Unterschriften gesammelt hat, von einem beunruhigenden Umgang mit ihren Anliegen. Die Unterschriften wurden zwar eingereicht, jedoch scheint die Entscheidung über die Umwidmung bereits festzustehen, und die Petition wird im Petitionsausschuss erst nach der beschlossenen Sitzung des Gemeinderats behandelt. Dieter Feiertag von der Initiative beklagt diese Situation als „Niederlage für die Demokratie“ und weist auf die Ignoranz gegenüber den Bedenken der Anrainer hin.
Wie Kurier berichtet, äußert sich auch der FPÖ-Landtagspräsident Toni Mahdalik lautstark gegen die Umwidmung. Diese solle „nahezu unverändert im Eiltempo“ in der nächsten Sitzung beschlossen werden. Mahdalik wirft der rot-pinken Stadtregierung vor, die Sorgen der Bezirksvertretung Meidling und der Anwohnenden einfach zu ignorieren. Der SPÖ-Bezirksvorsteher Wilfried Zankl hingegen verteidigt die Entscheidung und verweist darauf, dass die FPÖ in der Vergangenheit selbst für eine Reduzierung der Bauklasse stimmte.
Politische Differenzen und der Schutz des Ortsbildes
Die Wiener Volkspartei schließt sich dem choralen Widerstand gegen die Umwidmung an und fordert den Erhalt des Khleslplatzes. Der Landesgeschäftsführer Lorenz Mayer äußert sich kritisch zur Flächenwidmung und nennt sie gefährdend für das historische Ortsbild. Seiner Meinung nach könnte die geplante Verbauung in Form von fünfstöckigen Gebäuden nicht nur das dörfliche Flair der Umgebung gefährden, sondern auch die Schutzzone, die seit 1973 besteht, schwächen. Diese wurde ins Leben gerufen, um das einzigartige Ortsbild zu bewahren und die Versiegelung der Fläche zu verhindern, wie auch Kabelwerker anmerkt.
Bei einer Info-Veranstaltung zur Zukunft des Khleslplatzes, die bereits im April 2025 stattfand, konnte ein großes Interesse festgestellt werden. Die Anwohner und Bürgerinitiativen zeigen sich besorgt über steigende Verkehrsbelastungen und das Mikroklima, die durch die geplanten Bauprojekte massiv beeinträchtigt werden könnten. Über 400 Menschen nahmen zudem an einer Kundgebung am 8. März 2025 teil und demonstrierten für den Erhalt der Schutzzone, was die große Bedeutung dieses Platzes für die lokale Gemeinschaft unterstreicht.
Ein Platz mit historischer Bedeutung
Der Khleslplatz gilt als der letzte erhaltene Dreiecksanger in Wien und hat daher nicht nur kulinarische, sondern auch historische und kulturelle Relevanz. Der drohende Verlust dieses Erbes ruft das Engagement der Bürgerinnen und Bürger hervor, weiterhin für den Erhalt zu kämpfen. Der drohende Verlust der Schutzzone könnte nicht nur das historische Charakterbild verändern, sondern auch Auswirkungen auf das alltägliche Leben in Meidling haben.
Der Konflikt um den Khleslplatz ist somit weit mehr als eine bloße Flächenwidmung; es geht um die Frage, wie viel Platz für die Geschichte und Tradition in einer sich wandelnden Stadt bleibt. Solche Auseinandersetzungen sind entscheidend, um zu klären, in welche Richtung sich Wien entwickeln soll. Eine Stadt darf nicht nur für das Heute, sondern auch für künftige Generationen geplant werden, ohne dabei die Wurzeln zu vergessen.
Details | |
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Ort | Khleslplatz, Wien, Österreich |
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