Neuer Aufbruch für Kaufhaus Lamarr: Teilabriss und Wohnraumoffensive!

Neuer Aufbruch für Kaufhaus Lamarr: Teilabriss und Wohnraumoffensive!
Mariahilfer Straße, 1060 Wien, Österreich - Das Projekt „Lamarr“ auf der Mariahilfer Straße steht vor einem grundlegenden Wandel. Nach langer Stagnation und dem plötzlichen Stopp durch die Insolvenz der Signa-Gruppe im Herbst 2023, ist das weitgehend unfertige Kaufhaus nun in neue Hände übergegangen. Die Stumpf Development GmbH, ein Ableger der Stumpf Gruppe, hat das Grundstück für rund 100 Millionen Euro erworben und plant eine umfassende Neuausrichtung des Bauvorhabens. Laut MeinBezirk wird ein Teilabriss des bestehenden Rohbaus bis zum ersten Obergeschoss notwendig sein.
Was genau wird sich verändern? Statt eines durchgängigen Luxus-Kaufhauses mit 20.000 Quadratmetern Verkaufsfläche, das ursprünglich für das Frühjahr 2025 eröffnet werden sollte, setzt der Investor nun auf eine gemischte Nutzung. Geplant sind etwa 200 Wohnungen, reduzierte Verkaufsflächen und ein Hotel im hinteren Bereich des Grundstücks. Dies könnte eine attraktive Lösung in Zeiten steigender Nachfrage nach Wohnraum in der Stadt darstellen.
Die Herausforderungen der Zeit
Die Umgestaltung des „Lamarr“-Projekts kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für den Wiener Wohnungsmarkt. Experten warnen vor einem drohenden Wohnungsmangel, da die Immobilienfertigstellungen in den kommenden Jahren stark sinken werden. Die EHL-Immobilienmaklerin Karina Schunker berichtet, dass viele Projekte gestoppt wurden und die Unsicherheit über leistbaren Wohnraum wächst. Bis 2025 könnten die Fertigstellungen um bis zu 53% zurückgehen, wie Die Presse berichtet.
Das ursprüngliche Konzept der Signa, das auch ein Hotel und einen öffentlichen Park auf der Dachterrasse umfasste, dürfte den neuen Plänen weichen. Die Stumpf Development GmbH möchte mit der Stadt Wien zusammenarbeiten, um ein Nutzungskonzept zu entwickeln, das den Anforderungen der aktuellen Marktlage gerecht wird. Die Baustelle ist weiterhin mit Schulden in Höhe von 390 Millionen Euro belastet, was bedeutet, dass jeder Käufer diese Schulden tilgen muss, bevor das Projekt zukunftsfähig gemacht werden kann.
Ausblick auf den Baufortschritt
Der Rückbau der bestehenden Strukturen soll im Juli 2024 beginnen, während die baulichen Maßnahmen in den Untergeschossen ab Ende 2024 anlaufen sollen. Der Hochbau ist für Anfang 2026 geplant, mit einer angestrebten Fertigstellung des neuen Lamarr im Jahr 2028. Öffentlich zugängliche Flächen, wie die fast 1.000 Quadratmeter große Dachterrasse, sollen Teil des neuen Konzeptes bleiben. Hochwertige Geschäftsflächen werden in reduzierter Form erhalten, um auch den Bedürfnissen der künftigen Bewohner gerecht zu werden.
Mit dem Verkauf und der Neuausrichtung des Lamarr-Kaufhauses nimmt ein neues Kapitel begonnener Bauprojekte in Wien Gestalt an. Es bleibt abzuwarten, wie das Unternehmen um Georg Stumpf die gewaltige Herausforderung meistern wird, die das historische Grundstück und die aktuelle Marktsituation mit sich bringen.
Details | |
---|---|
Ort | Mariahilfer Straße, 1060 Wien, Österreich |
Quellen |