175 Jahre Mariahilf: Von der Urgeschichte zur Einkaufsoase!

175 Jahre Mariahilf: Von der Urgeschichte zur Einkaufsoase!

Gumpendorf, Österreich - Am 18. Juni 2025 feiert der 6. Wiener Bezirk Mariahilf sein 175-jähriges Bestehen. Ein Grund zur Freude für die Bewohner, die in diesem vielfältigen Teil der Stadt leben, wo Geschichte und Moderne auf faszinierende Weise miteinander verwoben sind. Mariahilf, damals aus mehreren Vorstädten gebildet, wurde 1850 offiziell gegründet, nachdem Gumpendorf, Magdalenagrund, Windmühle sowie die südlichen Teile von Laimgrube zusammengelegt wurden. Zunächst trug der Bezirk die Ordnungsnummer 5, bis er 1861 in den mittlerweile vertrauten 6. Bezirk umbenannt wurde, nachdem Teile an den 5. Bezirk Margareten abgetreten wurden.[meinbezirk.at]

Die Frühgeschichte der Region ist ebenso spannend. So belegen archäologische Funde, dass Menschen bereits vor mehreren Tausend Jahren in diesem Gebiet lebten. Besonders bemerkenswert sind die Ausgrabungen an der U-Bahn-Station Gumpendorfer Straße, bei denen Steinzeitwerkzeuge und Knochen entdeckt wurden.[meinbezirk.at]

Wachsende Besiedlung und wirtschaftlicher Aufschwung

Die Dichte der Besiedlung nahm nach der Zweiten Osmanenbelagerung Wiens im Jahr 1683 stark zu. Die Errichtung von Wasserleitungen im Jahr 1716 stellte einen entscheidenden Faktor für das Wachstum des Gebiets dar. Bis 1869 lebten bereits über 67.000 Menschen in Mariahilf, wobei die aktuelle Bevölkerung bei etwa 31.000 liegt. Dieser markante Rückgang verdeutlicht den bedeutenden Wandel der Stadtstruktur und des Wohnraums über 150 Jahre.[geschichtewiki.wien.gv.at]

Die Entwicklung von Mariahilf war nicht nur durch Wohnraum geprägt, sondern auch durch wirtschaftliche Erfolge. Im Jahr 1768 wurde die größte Wiener Seidenzeug-Fabrik gegründet, was die wirtschaftliche Entwicklung des Bezirks maßgeblich beeinflusste. Weiterhin entstanden bedeutende Unternehmen wie Palmers im Jahr 1900. Heute sind im Bezirk etwa 4.749 Unternehmen mit rund 5.250 Arbeitsstätten angesiedelt.[geschichtewiki.wien.gv.at]

Architektur und Kulturgut

Mariahilf besticht durch seine charakteristische Architektur, die durch dichte Bebauung seit Mitte des 19. Jahrhunderts geprägt ist. Besonders auffällig sind die Biedermeier-Verbauung, Durchhäuser sowie renommierte Bauwerke wie das Theater an der Wien, das Raimundtheater und das Apollotheater. Auch die Sakralbauten wie die Mariahilfer Kirche, die Gumpendorfer Kirche und die Laimgrubenkirche fügen sich harmonisch in das Stadtbild ein. Die einstige Synagoge wurde 1938 zerstört und erinnert an die dunklen Kapitel der Geschichte.[geschichtewiki.wien.gv.at]

Blickt man zurück, gab es auch historische Ereignisse, die den Bezirk prägten, wie die Kämpfe am „Mariahilfer Tor“ während der Revolution 1848. Ein weiteres Etappenziel war die Eingliederung des Naschmarkts in den Bezirk im Jahr 2009, was ihn zum Herzen des kulinarischen Lebens Wiens macht.[geschichtewiki.wien.gv.at]

Um die spannende Geschichte von Mariahilf noch weiter zu erkunden, lohnt sich ein Blick in die Publikationsreihe „Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte“, die umfangreiche Studien zu Themen der Stadtgeschichte bietet, herausgegeben vom Verein für Geschichte der Stadt Wien. Diese Reihe wurde 1978 von Felix Czeike ins Leben gerufen und behandelt zahlreiche wichtige Aspekte der Wiener Geschichte.[geschichte-wien.at]

Mit all diesen Facetten zeigt sich Mariahilf als pulsierender Bezirk, der Tradition und Innovation gekonnt vereint. Auf die nächsten 175 Jahre voller weiterer Geschichten und Entwicklungen!