Hitzige Debatte um Suchthilfezentrum: Anwohner schlagen Alarm!

Die Bezirksvertretung Mariahilf diskutierte am 12. Juni 2025 ein Maßnahmenkonzept zur Suchthilfeeinrichtung Jedmayer. Anwohner äußerten Bedenken.
Die Bezirksvertretung Mariahilf diskutierte am 12. Juni 2025 ein Maßnahmenkonzept zur Suchthilfeeinrichtung Jedmayer. Anwohner äußerten Bedenken. (Symbolbild/MW)

Hitzige Debatte um Suchthilfezentrum: Anwohner schlagen Alarm!

Mariahilf, Österreich - Am 12. Juni fand die erste Sitzung der neuen Bezirksvertretung in Mariahilf statt, und das Thema ließ die Wogen hoch gehen: Das Maßnahmenkonzept zur Suchthilfeeinrichtung Jedmayer in der Gumpendorfer Straße stand im Mittelpunkt der Debatte. Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ), der krankgemeldet war, ließ die Sitzung von seiner Stellvertreterin Julia Lessacher (SPÖ) leiten. Die Anwohner äußerten laute Bedenken über Lärmbelästigungen und Konflikte im Zusammenhang mit der Einrichtung, die im Kiez schon lange für Gesprächsstoff sorgt. Laut einem Bericht von Euda sind solche Probleme häufig mit der Obdachlosigkeit und dem Drogenkonsum verbunden, die in städtischen Gebieten wie Mariahilf zunehmend sichtbar werden.

Die Diskussion wurde von unterschiedlichen politischen Stimmen geprägt. ÖVP-Klubobmann Gerhard Hammerer kritisierte das Fehlen einer umfassenden Strategie auf Stadtebene und verwies auf einen Antrag aus September 2024 zur Anrainerversammlung, der bisher unbeantwortet blieb. FPÖ-Vertreter Lukas Korp legte nach und stellte fest, dass sich die Situation am Jedmayer nicht verbessert hat, während er eine Verlagerung der Einrichtung aus Wohngebieten forderte. Der SPÖ-Klubobmann Josef Zeisel hingegen betonte den Wunsch, echte Lösungen zu finden und die Sorgen der Anwohner ernst zu nehmen, anstatt Probleme einfach zu verlagern.

Die Realität auf der Mariahilfer Straße

Doch die Herausforderungen, die mit der Suchthilfeeinrichtung verbunden sind, gehen über diese Debatte hinaus. Wie Kosmo berichtet, hat die Mariahilfer Straße, eine der wichtigsten Einkaufsmeilen Wiens, während und nach der Corona-Pandemie eine besorgniserregende Entwicklung durchgemacht. Obdachlosigkeit und Suchtmittelmissbrauch prägen derzeit das Bild. Öffentliche Sitzgelegenheiten sind oft mit Obdachlosen und Menschen aus dem Suchtmittelmilieu besetzt. Die Gastronomiebetriebe sind stark betroffen und kämpfen mit Klagen über Lärm und Geruchsbelästigungen.

Besondere Vorfälle, wie das Werfen von Wodkaflaschen in Gastgärten oder Passanten, die mit Dartpfeilen beschossen wurden, zeigen die Eskalation der Situation. Ein Großteil der Obdachlosen stammt zudem aus osteuropäischen Ländern, was die Problematik weiter verkompliziert. Bezirke wie Mariahilf und Neubau versuchen nun, mit einem Maßnahmenpaket gegenzusteuern, das unter anderem die Intensivierung der Straßensozialarbeit sowie den Ausbau von Unterkünften für Obdachlose umfasst.

Was folgt für die Zukunft?

Die Bezirksvertretung hat schließlich einem Mehrparteienantrag zum Maßnahmenkonzept für Jedmayer zugestimmt und die Stadt aufgefordert, die Situation in der Gegend zu evaluieren und konkrete Maßnahmen zu entwickeln. Alle 16 Anträge wurden einstimmig oder mehrheitlich angenommen, was auf breiten politischen Konsens hinweist. Joachim Thaler von den Grünen nutzte die Gelegenheit, dem Bezirksvorsteher eine baldige Genesung und einen schönen Sommer zu wünschen.

Die nächste Sitzung der Bezirksvertretung ist für den 11. September geplant, und bis dahin bleibt abzuwarten, ob sich die Gegebenheiten rund um das Jedmayer sowie die allgemeine Situation auf der Mariahilfer Straße verbessern werden.

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OrtMariahilf, Österreich
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