Taubenfütterung in Margareten: Lockt der Hobbyist auch Ratten an?

Taubenfütterung in Margareten: Lockt der Hobbyist auch Ratten an?
Margareten, Österreich - In den Straßen von Margareten sorgt ein Taubenliebhaber für Aufregung. Eine Anwohnerin hat beobachtet, wie ein Mann täglich sackweise Semmelwürfel auf die Gehwege kippt, um die gefiederten Bewohner der Stadt zu füttern. Dabei äußert sie jedoch Bedenken: „Er zieht eher Ratten an als Tauben!“ Diese Befürchtungen sind nicht unbegründet – wie Experten erklären, zieht Futter, das unsachgemäß ausgelegt wird, oft auch unerwünschte Gäste an. Der Mann wird morgens gegen 6 Uhr an verschiedenen Orten gesichtet, darunter die Einsiedlergasse Ecke Brandmayergasse und die Arbeitergasse Ecke Obere Amtshausgasse. Im Bacherpark wird er als mittelalterlich beschrieben und mit einem Einkaufssack voller Semmelwürfel gesehen.
Die Magistratsabteilung 49 (Forst- und Landwirtschaftsbetrieb) informiert, dass das Füttern von Tauben grundsätzlich erlaubt ist, solange dabei gesetzliche Vorgaben beachtet werden. „Es liegt in der Verantwortung der Eigentümer, geeignete Maßnahmen gegen Rattenbefall zu ergreifen“, erklärt ein Sprecher. Dies umfasst regelmäßige Kontrollen und das fachgerechte Auslegen von Ködern. Dabei fehlen jedoch flächendeckende Zahlen zur Rattenpopulation im Bezirk Margareten, was die Problematik noch verstärkt. Auch eine regelmäßige Überwachung durch Schädlingsbekämpfungsdienste wird empfohlen, um mögliche Übergriffe zu verhindern.
Die richtige Fütterung von Tauben
Was tatsächlich im Futternapf der Tauben landen sollte, ist ein leidenschaftliches Thema für viele Tierliebhaber. Laut der Erna Graff Stiftung ist Brot beispielsweise völlig ungeeignet, da es im Magen der Tauben gären und zu schmerzhaften Beschwerden führen kann. „Stattdessen sind trockene Produkte wie Kerne und Hülsenfrüchte ideal“, erklärt die Stiftung. Zu den geeigneten Futtersorten zählen Mais, Sonnenblumenkerne, getrocknete Erbsen oder roher Naturreis. Fertige Futtermischungen aus dem Tierhandel sind optimal, da sie alle notwendigen Mineralien und Nährstoffe enthalten.
Im Gegensatz zu den angeprangerten Taubenfütterungsverboten in vielen deutschen Städten gibt es in Wien eine andere Handhabung. Das Füttern hängt von den spezifischen Rechtslagen der Städte ab und kann überall unterschiedlich geregelt sein. Während in manchen Städten strenge Bußgelder drohen, wird in Wien zum Teil auf Aufklärung und Kontrolle gesetzt. Die Fütterung darf allerdings nicht zur Straßenverschmutzung führen, was auch im Fall des Margaretner Taubenfreundes relevant wird.
Tierschutz und Stadtleben
Stadttauben sind nicht einfach wilde Vögel, sondern domestizierte Nachkommen von Haus- und Rassetauben. Sie haben sich über die Jahrhunderte in städtischen Umgebungen angepasst und sind inzwischen oft auf der Suche nach Futter inmitten von Essensresten, die Menschen hinterlassen. Nach einer Umfrage aus dem Jahr 2021 wird von verschiedenen Konzepten für ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Taube sowie von der Bedeutung einer tierschutzkonformen Bestandsregulierung gesprochen. Experten schlagen vor, dass die Kommunen eine Verantwortung für die Stadt- und Tierpopulationen übernehmen und derartige Herausforderungen nicht ignorieren dürfen Tierrechte.de berichtet darüber ausführlich.
Ein gegenseitiger Austausch zwischen Bürgern, den zuständigen Stellen und Tierliebhabern könnte helfen, sowohl die Bedürfnisse der Stadttauben zu berücksichtigen als auch die Qualitäten des urbanen Zusammenlebens zu wahren. Letztlich liegt es an uns, wie wir mit den gefiederten Bewohnern unserer Stadt umgehen und ob wir ein verantwortungsvolles Miteinander schaffen können.
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Ort | Margareten, Österreich |
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