Kampf gegen den invasiven Staudenknöterich: Wien geht in die Offensive!
Kampf gegen den invasiven Staudenknöterich: Wien geht in die Offensive!
Liesing, Österreich - Der Japanische Staudenknöterich hat sich entlang des Liesingbachs in Wien stark verbreitet und sorgt für Kopfzerbrechen bei den zuständigen Stellen. Die MA 45, die für die örtlichen Gewässer verantwortlich ist, hat bereits Maßnahmen ergriffen, um diese invasive Pflanze einzudämmen. Doch die Bekämpfung gestaltet sich als äußerst schwierig, vor allem aufgrund der hohen Regenerationsfähigkeit dieser Pflanze und den besonderen Herausforderungen, die mit ihrer Ausbreitung verbunden sind. MeinBezirk berichtet, dass die MA 45 über die betroffenen Stellen informiert ist und regelmäßig Pflanzen händisch entfernt, da chemische Behandlungen aus Naturschutzgründen ausgeschlossen sind.
Spätestens seit der Anfrage des Bezirksrats Stephan Steinbach von den Neos während einer Sitzung der Bezirksvertretung ist das Thema auf der Agenda. Der Japanische Staudenknöterich, dessen Wurzeln tief unter der Erde liegen und sich durch unterirdische Ausläufer verbreiten, wurde im 19. Jahrhundert als Zierpflanze aus Ostasien in Europa eingeführt. Heute zeigt er sein invasives Potential in voller Blüte und verdrängt heimische Arten, wodurch Monokulturen entstehen, die die biologische Vielfalt gefährden. NABU erklärt, dass die Pflanze in der Hauptwuchszeit täglich bis zu 30 cm wachsen kann und im Herbst oberirdische Teile abstirbt, was die Erosionsgefahr des Oberbodens erhöht.
Die Herausforderungen der Bekämpfung
Welche Maßnahmen sind nötig, um den Japanischen Staudenknöterich in den Griff zu bekommen? Es bedarf intensiver und regelmäßiger Mahd – mindestens 6 Mal pro Jahr, alle 3 bis 4 Wochen. Dabei ist zu beachten, dass das Schnittgut nicht kompostiert, sondern fachgerecht verbrannt werden muss, um eine erneute Ausbreitung zu verhindern. Die Bekämpfung ist nicht nur zeit- und kostenintensiv, sondern erfordert auch die Zusammenarbeit von Behörden und Privatpersonen, die aufgefordert werden, die Pflanzen komplett herauszureißen und das Schnittgut angemessen zu entsorgen.
In Deutschland sind rund 900 invasive Arten, darunter viele Pflanzen wie der Staudenknöterich, zu verzeichnen, was etwa 1% der insgesamt etablierten Arten dort entspricht. Das Bundesamt für Naturschutz zeigt auf, dass es auch hier eine steigende Tendenz bei den Neobiota-Arten gibt, die in den letzten 170 Jahren besonders stark zugenommen hat. Dies steht im Zusammenhang mit dem globalen Handel und der Mobilität, die das Vorkommen dieser Pflanzen begünstigen. Bei kälteren Wintern wird das Vorkommen begrenzt, jedoch könnte der Klimawandel diese Barriere künftig verringern.
Die Situation rund um den Japanischen Staudenknöterich ist angespannt und erfordert rasches Handeln. Es liegt in unserer Verantwortung, unsere heimischen Pflanzenarten zu schützen und die biologische Vielfalt in Wien zu erhalten. Der Einsatz der MA 45 ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, aber auch die Unterstützung der Bevölkerung ist unerlässlich, um dieser invasiven Art wirkungsvoll entgegenzutreten.
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Ort | Liesing, Österreich |
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