Wien: Genossenschaftswohnung wird bei jedem Regen zur Flutzone!

Bewohner der Donaustadt kämpfen gegen wiederkehrende Überschwemmungen durch Starkregen, während Lösungen auf sich warten lassen.
Bewohner der Donaustadt kämpfen gegen wiederkehrende Überschwemmungen durch Starkregen, während Lösungen auf sich warten lassen. (Symbolbild/MW)

Wien: Genossenschaftswohnung wird bei jedem Regen zur Flutzone!

Zschokkegasse, 1220 Wien, Österreich - Im 22. Bezirk von Wien steht die Wohnanlage in der Zschokkegasse vor einer ernsten Herausforderung. „Bei jedem Starkregen wird unser Wohnhaus zur Hochwasserzone“, klagt Andrea B. (54 Jahre), die seit 30 Jahren mit ihrem Mann in einer Genossenschaftswohnung lebt. Rund 250 Wohnungen sind betroffen, mit vielen Holzbalkonen und Glasdächern, die zwar schön anzusehen sind, doch bei starkem Regen zur Falle werden.

Das Problem ist seit 25 Jahren bekannt. Wasser dringt durch die Regenrinnen in die Passage, und schon bei moderatem Regen steht das Wasser knöcheltief. Mieter versuchen verzweifelt, mit Besen und Eimern das eindringende Wasser zu beseitigen. Noch schlimmer wird es, wenn heftige Gewitter über das Viertel ziehen. Kürzlich stürzte Andreas Mann beim Wasserbeseitigen und brach sich den Arm. Da fragt man sich: Wie lange kann das noch gut gehen?

Ein Problem, das nicht verschwindet

Die Genossenschaftsverwaltung, die EBG (Gemeinnützige Ein- und Mehrfamilienhäuser Baugenossenschaft), ist über die prekäre Lage informiert. Geschäftsführer Alexander Gluttig betont, dass die Lösung komplex und aufwendig ist. „Das Gebäude wurde vor 30 Jahren errichtet und entspricht den damaligen Normen. Doch die extremen Wetterereignisse haben in den letzten Jahren zugenommen“, erklärt er. Laut Untersuchungen ist eine unzureichende Entwässerung die Hauptursache, was eine Erweiterung des Entwässerungssystems notwendig macht. Hierzu sind zusätzliche Vorhaltebecken und größere Schächte nötig, um dem Wasser Herr zu werden.

Der Klimawandel führt nicht nur in Wien, sondern weltweit zu einer Zunahme von extremen Wetterereignissen. Diese Ereignisse, wie Starkregen und Überschwemmungen, sind alles andere als normal und bedrohen die Lebensgrundlagen vieler Menschen. Das stellt auch das politische System vor Herausforderungen, denn die weitreichenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen sind nicht zu ignorieren.

Ein neuer Bericht des Weltklimarats (IPCC) hebt hervor, dass die Oberflächentemperatur der Erde schneller steigt als je zuvor. In der Folge könnte es in Zukunft jährlich zu Küstenüberschwemmungen kommen, die vorher nur einmal in 100 Jahren auftraten. Die Menschheit selbst ist die Hauptursache für diese klimatischen Veränderungen, und daher ist es umso wichtiger, schnell zu handeln.

Die Mieter nehmen die Dinge in die Hand

Zurück in der Zschokkegasse sind die Mieter frustriert. Sie bauen provisorische Hochwasserschutz-Barrieren und decken ihre Balkone mit Planen ab. Auch wenn die Hausverwaltung bereits in diesem Jahr Maßnahmen umsetzen soll, ist die Geduld der Mieter am Ende. „Wir können so nicht mehr leben“, sagt Andrea B. resigniert.

Doch der Klimawandel ist ein globales Problem. In Regionen wie dem Horn von Afrika kämpfen Menschen regelmäßig mit Dürre oder Überschwemmungen. Diese extremen Wetterbedingungen haben zum Beispiel 2010 bis 2012 zu humanitären Krisen und Ernteausfällen geführt. Auch in Bangladesch sind Überschwemmungen längst an der Tagesordnung. Solche globalen Phänomene machen deutlich: Das lokale Problem ist Teil eines viel größeren Ganzen, das durch menschliches Handeln verschärft wird.

In Anbetracht dieser widersprüchlichen Herausforderungen benötigen wir bessere adaptive Maßnahmen und innovative Lösungen, um sowohl nicht nur in Wien, sondern auf der ganzen Welt mit den Schrecken des Klimawandels umzugehen. Politische Maßnahmen, wie das Pariser Abkommen, sowie Technologien zur Verbesserung der Wettervorhersage müssen ernsthaft in Betracht gezogen werden, um eine nachhaltige Zukunft zu sichern.

Die Zeit drängt, um das steigende Risiko von Überschwemmungen aufgrund intensiverer Niederschläge zu minimieren. Die Mieter in der Zschokkegasse verdienen nicht nur eine Antwort auf ihre Probleme, sondern wohl auch ein Stück Hoffnung auf ein stabileres Klima.

Für weiterführende Informationen zu extremen Wetterereignissen und deren Ursachen und Lösungen besuchen Sie klima-wissen.de oder werfen Sie einen Blick auf die Ergebnisse des WWF-Berichts.

Diese Situation in Wien ist ein starkes Beispiel dafür, wie der Klimawandel nicht nur weit entfernte Länder betrifft, sondern auch direkt hier vor unserer Haustür spürbar ist.

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OrtZschokkegasse, 1220 Wien, Österreich
Quellen