Wiener Seestadt Aspern: Internationale Delegation besichtigt Vorzeigeprojekt!

Wiener Seestadt Aspern: Internationale Delegation besichtigt Vorzeigeprojekt!

Aspern, Österreich - Wiener Seestadt Aspern, das größte Stadtentwicklungsprojekt in Europa, begeistert nicht nur die Wiener, sondern zieht auch internationale Aufmerksamkeit auf sich. Vor Kurzem führte der Minister für Nationale Entwicklung von Singapur, Chee Hong Tat, gemeinsam mit Wiens Bürgermeister Michael Ludwig eine Delegation in die Seestadt. Der malaysische Minister für Wohnbau, Nga Kor Ming, zeigte sich besonders interessiert an Wiens innovativem Ansatz zur Nutzung erneuerbarer Energien. Laut dem Kurier wird die Seestadt im Endausbau zu etwa 80 Prozent mit grüner Energie versorgt.

Der Fokus auf nachhaltige Stadtentwicklung ist unter anderem der Grund, warum Wien 2020 den renommierten Lee-Kuan-Yew-Preis für nachhaltige Stadtentwicklung erhielt. Neben der Energieproduktion ist auch der öffentliche Verkehr in der Seestadt ein zentrales Thema. Der Vizebürgermeister von Taipeh, Wen-Te Chang, war von der Priorität des öffentlichen Verkehrs beeindruckt – ein Aspekt, der vor allem angesichts der historisch kritischen Stimmen zum Bau einer U-Bahn-Station im Jahr 2012 heraussticht. Bürgermeister Ludwig erinnerte sich an diese Anfänge und die damit verbundenen Herausforderungen.

Nachhaltigkeit und öffentliche Anbindung

Die Seestadt Aspern ist nicht nur ein Vorzeigeprojekt für erneuerbare Energie, sondern auch ein Modell für innovative Mobilität. Die aktuelle Verkehrssituation zeigt, dass der motorisierte Individualverkehr derzeit nur 20 Prozent ausmacht – ein Wert, der weiter sinken soll. Nachhaltigwirtschaften hebt hervor, dass die Entwicklung in mehreren Bauphasen über mindestens zwei Jahrzehnte erfolgt und das Ziel verfolgt, 20.000 Einwohner und ebenso viele Arbeitsplätze zu schaffen. Bei der Entwicklung ist es wichtig, Flächen für die Wirtschaft freizuhalten, was Bürgermeister Ludwig besonders betonte.

Ein zentraler Akteur in der Aspern-Entwicklung ist die Wien 3420 Aspern Development AG, die für das Projektmanagement verantwortlich ist. Dieses ehrgeizige Projekt basiert auf vier Säulen: Freiraum und Mikroklima, gebäudeübergreifende Energieversorgung, Demonstrationsvorhaben in diversen Bereichen sowie Monitoringsysteme zur Evaluierung und Optimierung. Diese Ansätze sollen nicht nur die Lebensqualität der Bewohner steigern, sondern auch als Modell für andere Städte dienen.

Internationale Delegation und Wissensaustausch

Die Delegation besuchte nicht nur die Seestadt, sondern auch den Karl-Marx-Hof in Heiligenstadt, um aus Wien zu lernen, wie sozialer Wohnbau erfolgreich gestaltet werden kann. In Malaysia liegt der Eigentumsanteil bei 77 Prozent, was Mietwohnungen dort weniger bedeutend macht. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, die verschiedenen Wohnmodelle international zu vergleichen und voneinander zu lernen.

Besichtigungen weiterer Einrichtungen wie der Donauinsel, die als Naherholungsgebiet und Hochwasserschutz dient, und das Nordbahnhofviertel waren ebenfalls Teil des Programms. Gerhard Hirczi, der Aufsichtsratsvorsitzende der Aspern-Entwicklungsgesellschaft, betonte die Bedeutung der öffentlichen Anbindung für den Erfolg des Projektes und bestätigte die Relevanz des internationalen Austauschs.

Wien geht mit großen Schritten in die Zukunft und setzt Maßstäbe für nachhaltige Stadtentwicklung – das wissen nicht nur die Wiener, sondern auch internationale Partner. Die Seestadt Aspern könnte sich als Blaupause für andere Städte weltweit erweisen.

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OrtAspern, Österreich
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