Skandal um Wien Holding: Millionenverluste durch fragwürdige Investitionen!
Die „Stolz auf Wien Beteiligungs GmbH“ und „SaW II“ stehen im Fokus wegen mangelnder Transparenz und hoher Verluste nach Covid-Hilfen.

Skandal um Wien Holding: Millionenverluste durch fragwürdige Investitionen!
In Wien gibt es wieder einmal kritische Töne in Bezug auf die Rolle der „Stolz auf Wien Beteiligungs GmbH“ (SaW). Der Rechnungshof hat die Gesellschaft für ihr undurchsichtiges Vorgehen bei der Unterstützung von Firmen während der Corona-Krise in den Fokus genommen. Gegründet von der Wien Holding und der Wirtschaftskammer Wien im Jahr 2020, sollte das Ziel der Gesellschaft eigentlich darin bestehen, von der Pandemie betroffene Unternehmen aktiv zu unterstützen. Doch die Realität sieht anders aus. So wurden gleich mehrere Firmen, die von der SaW gefördert wurden, bereits vor der Pandemie als finanziell angeschlagen eingestuft, wie profil.at berichtet.
Ein genauerer Blick zeigt, dass schon im Jahr 2023 mehrere Zielunternehmen insolvent sind. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in der Garnisongasse im 9. Bezirk, und die Missstände werfen Fragen auf, ob die festgelegten Auswahlkriterien je eingehalten wurden. Als wäre das nicht genug, liegt auch die „SaW II Beteiligungs GmbH“ in der gleichen kritischen Schusslinie. Gegründet im März 2021 und mit denselben Geschäftsführern ausgestattet, richtet sich die SaW II an kleinere Unternehmen, die dringend Kapital benötigen und bietet entsprechendes Darlehen mit fixen Zinsen an.
Schwarze Zahlen nur ein Wunschtraum
Die Wien Holding hält mit 15,89 Prozent nur einen kleinen Anteil an der SaW II, während andere Gesellschafter prominente Wirtschaftsgrößen sind. Doch die Sorgen sind groß, denn in den Jahren 2022 und 2023 musste die SaW II bereits über eine Million Euro abschreiben, da viele unterstützte Unternehmen in Schwierigkeiten steckten. Von 4,1 Millionen Euro einbezahltem Kapital sind inzwischen nur mehr 2,7 Millionen Euro übrig. Damit steigt der Bilanzverlust der SaW II auf 1,445 Millionen Euro im Jahr 2023, ein dramatischer Anstieg gegenüber 953.000 Euro im Jahr 2022. Im Jahr 2024 wurden zudem weitere 260.000 Euro wertberichtigt. Die Wiener Holding haftet übrigens nicht für etwaige Verluste, was die Verantwortlichen in einen kritischen Licht erscheinen lässt.
Doch was kommt auf uns zu in der wirtschaftlichen Zukunft? Laut dem Beratungsunternehmen EY stehen wir vor einer hohen Anzahl an Insolvenzen im Jahr 2025. Die Inflationsrate scheint zwar nachzulassen, die Stabilisierung von Energie- und Materialpreisen könnte jedoch trügerisch sein. Wie unter ey.com berichtet wird, sind Unternehmen nach jahrelangen Krisen möglicherweise nicht mehr in der Lage, Rücklagen zu bilden. Vor allem im „Real Estate & Construction“-Sektor könnte der Druck auf viele Unternehmen weiter wachsen.
Unsichere Vorzeichen
Die Prognosen sind alles andere als rosig. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben angespannt, und Konjunkturprognosen sind von Unsicherheit geprägt. Die IHS erwartet ein bescheidenes Wachstum von nur 0,7 Prozent. Diese Bedingungen könnten zu stagnierenden Aufträgen führen, und auch das Konsumverhalten verändert sich, was vor allem dem Handel mit Konsumgütern zusetzt. Der Onlinehandel sorgt für zusätzlichen Druck auf die traditionellen Geschäfte, sodass sich eine Anpassung und gezielte Innovation als unerlässlich herausstellt.
Es scheint, als werde die wirtschaftliche Lage der Unternehmen in den nächsten Monaten von zahlreichen Faktoren abhängen, nicht zuletzt von den Reaktionen auf die bestehenden Herausforderungen. Der Druck zum Handeln wird wachsen, und es bleibt abzuwarten, welche Unternehmen die Kurve kriegen und welche den Herausforderungen endgültig erliegen müssen.