Österreichisches Bundesheer plant Milliarden-Investitionen in Drohnen!

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Am 27.09.2025 diskutiert das Bundesheer im Zusammenhang mit Drohnenbeschaffungen und Industriekooperationen in Simmering.

Am 27.09.2025 diskutiert das Bundesheer im Zusammenhang mit Drohnenbeschaffungen und Industriekooperationen in Simmering.
Am 27.09.2025 diskutiert das Bundesheer im Zusammenhang mit Drohnenbeschaffungen und Industriekooperationen in Simmering.

Österreichisches Bundesheer plant Milliarden-Investitionen in Drohnen!

Wo geht’s hin mit dem österreichischen Bundesheer? Diese Frage stellen sich viele, besonders angesichts der massiven Investitionen in den kommenden Jahren. Von 2022 bis 2024 sind 3,4 Milliarden Euro für die Ausrüstung eingeplant, und für 2024 schiebt man nochmals 1,7 Milliarden Euro nach. Doch wo bleibt die lokale Industrie in diesem Spiel?

Die Regierung hat in der Landesverteidigung ein Sparverbot ausgesprochen, es ist die einzige staatliche Stelle, bei der kein Euro gekürzt wird. Dennoch bleibt die heimische Wirtschaft außen vor, wenn es um große Aufträge geht. Ganze 60 Prozent der Wertschöpfung sollen zwar im Land bleiben, doch gerade kleinere Dual-Use-Hersteller haben kaum Chancen, sich an den Beschaffungen zu beteiligen. Die Bundesheer-Beschaffung konzentriert sich stark auf internationale Anbieter.

Einkäufe große Marken und internationale Hersteller

So wurden beispielsweise 315 Drohnen des Typs Magni-X vom israelischen Hersteller Elbit Systems bestellt. Diese Drohnen kosten 8,48 Millionen Euro und sind mit fortschrittlichen Nachtsichtkameras sowie KI-Software ausgestattet. Die Wartung der Geräte bleibt ebenfalls in den Händen des Herstellers. Das Verteidigungsministerium führt die Auslandsbeschaffung mit der Qualität der Produkte an und rechtfertigt damit die Entscheidungen. Der Sektor könnte jedoch viel mehr aus den heimischen Betrieben schöpfen.

Die Spaltung zwischen dem Verteidigungs- und Wirtschaftsministerium, das für Industriekooperationen zuständig ist, sorgt für Spannungen. Während eine Taskforce „Industriekooperation“ versucht, bis Jahresende klare Regeln für Gegengeschäfte zu erarbeiten, wartet die heimische Industrie vergeblich auf Rückmeldungen. Bisher gab es keine Vereinbarungen, die lokale Unternehmen einbinden würden. Letztes Jahr unterzeichnete das Bundesheer einen Vertrag über vier Transportflugzeuge ohne Gegengeschäfte – ein weiteres Beispiel für die vernachlässigte heimische Wirtschaft.

Gegengeschäfte und ihre Herausforderungen

In Österreich ist die Diskussion über Gegengeschäfte nach der Eurofighter-Affäre, die den Beschaffungsprozess über Jahre negativ geprägt hat, heikel. Obwohl Gegengeschäfte international üblich und nicht diskreditiert sind, herrscht bei uns große Unsicherheit. Manfred Essletzbichler von Wolf Theiss weist darauf hin, dass klare Kriterien und ein transparenter Prozess dringend notwendig sind, um zu verhindern, dass alte Skandale sich wiederholen. Philipp J. Marboe, ebenfalls von Wolf Theiss, ist optimistisch und erwartet, dass Gegengeschäfte bald wieder in den Beschaffungsplan aufgenommen werden.

Die Taskforce, die u.a. aus Vertretern des Wirtschaftsministeriums und der Industriellenvereinigung besteht, hat die Aufgabe, Alternativen zu evaluieren und klare Richtlinien zu schaffen. Paul Frühwirth, Geschäftsführer der AIA, merkt an, wie wichtig es ist, den heimischen Unternehmen die Möglichkeit zu geben, von solchen Geschäften zu profitieren. Schlichtweg wird empfohlen, stärker mit europäischen Herstellern zusammenzuarbeiten, um Abhängigkeiten von den USA zu verringern und die eigenen Produktionskapazitäten zu fördern.

Vor diesem Hintergrund will das Bundesheer künftig auch in Eigenregie aktiv werden. Man verfolgt einen Do-it-yourself-Ansatz und hat bereits Prototypen von Drohnen entwickelt, wie „Flip“, „Biene Maja“ und „Puck“. Diese sollen jedoch nicht in die Produktion gehen, sondern lediglich als Lehrmodelle dienen.

Die Lage bleibt angespannt. Während außenpolitische Spannungen und die Beschaffung internationaler Rüstungsgüter schwelen, gab es jüngst auch eine Demonstration gegen Krieg und Wettrüsten in Simmering, die jedoch nur von wenigen Interessierten besucht wurde. Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten.

Die Herausforderungen sind groß, die Zeit drängt. Werden wir künftig die Chance nutzen, um das heimische Know-how zu fördern oder werden wir weiter an großen Namen im internationalen Platz kleben? Die nächsten Monate könnten entscheidend dafür sein, ob die lokale Industrie im Verteidigungssektor künftig ein gutes Geschäft macht.

Für diejenigen, die sich intensiver mit dem Thema beschäftigen wollen, stellen die Berichte von Profil, Wirtschafts Nachrichten und Industriemagazin spannende Einblicke und aktuelle Informationen.