Wiener Hilfswerk schlägt Alarm: Lebensmittelspenden brechen ein!
Wien Neubau sieht alarmierenden Rückgang bei Lebensmittelspenden, während Armut steigt. Sozialmärkte kämpfen um Unterstützung.

Wiener Hilfswerk schlägt Alarm: Lebensmittelspenden brechen ein!
Die Situation rund um die Lebensmittel- und Warenspenden in Wien wird alarmierend, wie das Wiener Hilfswerk berichtet. In den letzten Jahren ist die Zahl der armutsbetroffenen Personen in Wien erheblich angestiegen, was besonders während der Vorweihnachtszeit deutlich spürbar ist. Zwei Sozialmärkte, einer in Neubau und einer in Penzing, sind von einem systematischen Rückgang der Spenden betroffen. Dies macht es für soziale Organisationen zunehmend schwieriger, ihre wichtigen Aufgaben zu erfüllen.
Geschäftsführer Simon Blatzer schildert, dass die gespendeten Waren um 10 Prozent zurückgegangen sind; im letzten Jahr betrug die Menge noch 914 Tonnen. Besonders ausgeprägt ist der Mangel an frischem Obst und Gemüse, was den Zugang zu gesunder Ernährung für armutsgefährdete Personen erheblich erschwert. Laut Blatzer werden über 8.000 Haushalte durch die Sozialmärkte versorgt – eine Verdopplung innerhalb von nur zwei Jahren. Dies zeigt die steigende Notwendigkeit und den Druck auf soziale Einrichtungen, die Bedürftigen helfen.
Die Bedeutung von Lebensmittelspenden
Wirtschaftlich betrachtet schaffen Lebensmittelspenden einen dreifachen Mehrwert: Sie unterstützen bedürftige Menschen, bringen Einsparungen für den Handel und fördern die nachhaltige Ressourcennutzung. Trotz dieser Vorteile stellt der Einzelhandel zunehmend weniger Lebensmittel zur Verfügung. Dieses Phänomen ist nicht nur in Österreich zu beobachten, sondern spiegelt einen allgemeinen Trend wider, wie das Deutschlandfunk Kultur schildert.
Die Tafeln in Deutschland, die seit 30 Jahren bedürftigen Menschen Lebensmittel zur Verfügung stellen, berichteten von einem Anstieg der Bedürftigen um insgesamt 500.000 in den letzten fünf Jahren. Gründe hierfür sind unter anderem die Corona-Pandemie, Inflation und der Ukrainekrieg. Auch dort ist der Rückgang der Lebensmittelspenden alarmierend, mit einigen Tafeln, die bis zu 50 Prozent weniger erhalten haben, während die Nachfrage massiv anstieg.
Wie in Wien, so müssen auch die deutschen Tafeln, die oft von ehrenamtlichen Helfern unterstützt werden, zunehmend Lebensmittel zukaufen, was ihren ursprünglichen Auftrag in Frage stellt. Die benachteiligte Klientel der Tafeln hat sich erweitert und umfasst inzwischen auch viele geflüchtete Ukrainer.
Soziale Verantwortung und Ausblick
Die aktuelle Lage ist ein Weckruf für die Gesellschaft, um sich intensiver mit der Unterstützung bedürftiger Menschen auseinanderzusetzen. Es liegt an jedem Einzelnen, die sozialen Organisationen durch Spenden zu unterstützen, damit auch in schwierigen Zeiten die Hilfe ankommt, wo sie am dringendsten benötigt wird. Blatzer vom Wiener Hilfswerk hebt hervor, dass uns die Herausforderung nicht entmutigen sollte, sondern motivieren, gezielt und schnell zu helfen.
Die Lebensmittel- und Warenspenden sind nicht nur ein Beitrag zur Bekämpfung von Armut, sondern auch ein wichtiges Element des nachhaltigen Wirtschaftens. Es bleibt zu wünschen, dass die Gesellschaft in Wien und darüber hinaus die Schwierigkeiten erkennt und sich tatkräftig für die Unterstützung der Hilfsorganisationen einsetzt.