Private Pools: Die unterschätzte Gefahr für unsere Kinder!

Private Pools: Die unterschätzte Gefahr für unsere Kinder!

Donaustadt, Österreich - In den warmen Sommermonaten zieht es viele Familien ins kühle Nass. Doch das ist nicht ohne Risiko, besonders für die jüngsten Familienmitglieder. Thomas Wagner, Oberarzt der Kinderintensivstation der Klinik Donaustadt, macht darauf aufmerksam, dass Wasserunfälle, insbesondere in privaten Pools, eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern darstellen. Jährlich ertrinken in Österreich rund 40 Menschen, und viele Badeunfälle wären vermeidbar, wenn Eltern sich der Gefahren bewusst wären, wie der Samariterbund berichtet.

Wagner erklärt, dass oft kein Aufsichtspersonal vorhanden ist, besonders bei ungesicherten Pools. Viele Kinder können nicht schwimmen, weshalb frühzeitiges Schwimmen lernen essenziell ist. „Ich empfehle, Kindern ab drei Jahren Schwimmen beizubringen“, sagt Wagner und warnt davor, dass Schwimmhilfen wie Flügel oder Reifen niemals die Verantwortung der Eltern ersetzen können. Unfälle passieren häufig, wenn Erwachsene abgelenkt sind. Insbesondere im eigenen Garten sollten Eltern bewußt darauf achten, dass die Kinder in sicherem Umfeld spielen.

Erste Hilfe und wichtige Präventionsmaßnahmen

Im Notfall zählt jede Sekunde. Wagner rät dazu, sofort die Rettungskette zu aktivieren und Erste-Hilfe-Maßnahmen einzuleiten. Dazu gehört unter anderem die Beatmung des Kindes, die schnellstmöglich erfolgen sollte, da nach drei Minuten unter Wasser irreversible Schäden auftreten können. „Wasser kann nicht einfach aus der Lunge herauslaufen“, warnt der Experte. Eltern sollten zudem an Erste-Hilfe-Kursen teilnehmen, um im Ernstfall richtig reagieren zu können, so die Empfehlungen von Malteser.

Bei der Selbstrettung ist es wichtig, die eigene Sicherheit nicht zu vernachlässigen. Ab wann kann Hilfe geleistet werden? Das sollte niemals aus einer unsicheren Position im Wasser geschehen. Stattdessen rät die Malteser-Website: „Suche nach Rettungsringen, Seilen oder schwimmbaren Gegenständen“ und nähere dich der ertrinkenden Person nur von hinten. So vermeidest du panikartige Festklammerversuche des Ertrinkenden.

Gefahren im In- und Ausland

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die DLRG hat für Deutschland im Jahr 2023 einen Anstieg auf 411 tödliche Unglücke in Gewässern verzeichnet. Dies zeigt, dass die Gefahren nicht nur in privaten Pools, sondern auch an öffentlichen Badeorten präsent sind. Ute Vogt, Präsidentin der DLRG, äußert ihre Hoffnung, dass mehr Menschen für die Sicherheit ihrer Kinder sensibilisiert werden. Besonders vor dem Hintergrund, dass die warmen Monate oft eine höhere Anzahl an Badeunfällen mit sich bringen, sind Aufklärung und Vorsorge besonders wichtig.

In der Zeit von 2007 bis 2021 ertranken in Österreich 53 Kinder, die meisten unter vier Jahren, und die Klinik Donaustadt behandelt schätzungsweise jährlich fünf bis sieben Kinder nach Badeunfällen. Hier wird deutlich: Das Bewusstsein, das richtige Handeln und rechtzeitige Schulungen sind entscheidend, um diese tragischen Unfälle zu verhindern.

Die Verantwortung für die Sicherheit unserer Kinder im Wasser liegt bei uns allen. Seien wir wachsam und sensibilisiert, damit wir die schönen Sommertage sicher genießen können.

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OrtDonaustadt, Österreich
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