Wiener Staatsoper: Philippe Jordans Abschluss mit gemischten Gefühlen!

Wiener Staatsoper: Philippe Jordans Abschluss mit gemischten Gefühlen!

Wieden, Österreich - Am 28. Juni 2025 fand an der berühmten Wiener Staatsoper das große Finale der Ring-Tetralogie von Richard Wagner statt. Diese Vorstellung, unter der Leitung von Philippe Jordan, war nicht nur das Highlight der Saison, sondern auch ein wichtiger Moment für den Dirigenten selbst, der hier seine letzte Inszenierung als Generalmusikdirektor feierte.

Die Aufführung bot ein gemischtes Bild. In der Kritik wurde festgestellt, dass Jordans musikalische Klarheit durch eine gewisse Ziellosigkeit beeinträchtigt wurde. Dies betraf nicht nur die Aufführung von Wagner, sondern auch andere Meisterwerke von Mozart, Strauss und Verdi. Am letzten Abend gab es offenbar Schwierigkeiten, die Musik zu einem überzeugenden Ganzen zu verbinden, was besonders beim Schlussgesang von Brünnhilde auffiel. Der so oft gerühmte „hehre Wunder“-Moment konnte nicht wie vorgesehen umgesetzt werden.

Gemischte Kritiken und Emotionen

Das Orchesterspiel der Staatsoper blieb hinter den gewohnten Standards zurück. Technische Probleme wie Unsauberkeiten bei den Bläsern und unsynchrones Zusammenspiel trübten das Gesamtbild. Trotz dieser Herausforderungen fand der Schlussapplaus seinen Weg ins Publikum und wurde von Jubel und Blumen begleitet. Die Frage bleibt, ob die Begeisterung eher als kulturpolitische Willensbekundung zu verstehen war, denn als durchweg positive Zustimmung zu Jordans künstlerischer Leistung.

Doch die Wiener Staatsoper schloss die Saison nicht nur mit Wagners Werk ab. In den Wochen zuvor hatte Philippe Jordan die vollständige Nibelungentetralogie zweimal dirigiert und dabei seinen Fokus ganz auf Wagner gelegt. Zudem wurde die Premiere von Tannhäuser am 22. Mai 2025 ein weiteres Highlight. Diese Inszenierung war Jordans vierte neue Wagner-Produktion an der Staatsoper und wurde von Lydia Steier in Szene gesetzt.

Ein gelungener Auftakt für Tannhäuser

Die Premiere von Tannhäuser erwies sich als musikalisch sehr erfolgreich. Kritiker hoben die feinen Details und starken Akzente in Jordans Durchführung hervor. Intime emotionale Momente kamen gut zur Geltung, und der Chor unter der Leitung von Thomas Lang konnte ebenfalls überzeugen. Die Besetzung mit Clay Hilley als Tannhäuser, Malin Byström als Elisabeth und Günther Groissböck als Landgraf Hermann, unter anderem, sorgte für positive Rückmeldungen zur Regie und zu den Darstellungen der Sänger.

Philip Jordans Laufbahn an der Wiener Staatsoper mag mit dieser Saison zu Ende gegangen sein, doch seine Hingabe zur Wagner’schen Musik und die ergreifenden Momente, die er geschaffen hat, wird sicher lange im Gedächtnis des Publikums bleiben.

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OrtWieden, Österreich
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