Wien purzelt im Liveability-Index: Warum ist die Stadt weniger lebenswert?

Wien fällt im Global Liveability Index 2025 auf Platz 2. Ursachen: Sicherheitsbedenken und Wohnraummangel für Expats.
Wien fällt im Global Liveability Index 2025 auf Platz 2. Ursachen: Sicherheitsbedenken und Wohnraummangel für Expats. (Symbolbild/MW)

Wien purzelt im Liveability-Index: Warum ist die Stadt weniger lebenswert?

Wieden, Österreich - Wien hat in den letzten Jahren einiges durchgemacht, und jetzt zeigt auch der Global Liveability Index 2025, dass die Stadt auf Platz 2 gerutscht ist, gleichauf mit Zürich und hinter dem neuen Spitzenreiter Kopenhagen. Das berichtet die Die Presse. Überraschend, denn Wien hatte immerhin dreimal in Folge den ersten Platz belegt!

Der Global Liveability Index, herausgegeben von der Economist Intelligence Unit (EIU), bewertet Städte anhand von 30 Indikatoren wie Stabilität, Gesundheitswesen und Infrastruktur. Eine ähnliche Analyse hat auch die Mercer-Studie vorgenommen, die das Umfeld für internationale Arbeitskräfte unter die Lupe nimmt. Diese Studie zeigt, dass Wien ebenfalls nicht mehr auf der ersten Position rangiert. Als Gründe für den Rückgang in den Rankings werden insbesondere die Themen Sicherheit und Wohnen angeführt.

Sicherheitsbedenken und Wohnraummangel

In den letzten Monaten gab es bedauerliche Vorfälle, die die Sicherheitsbewertung Wiens beeinflussten. Ein vereitelter Terroranschlag auf ein Taylor-Swift-Konzert hat dazu beigetragen, die Sorgen über die Sicherheit zu verstärken. Auch die Wohnsituation für Expats ist problematisch geworden; viele haben Schwierigkeiten, leistbare Wohnungen zu finden. Die Chronik-Redakteurin Eva Winroither betont, dass solche Rankings mit Vorsicht betrachtet werden sollten, da sie nicht alle Facetten einer Stadt erfasst.

In der Mercer-Rangliste finden sich unter den Top 10 acht westliche europäische Länder, darunter mit Amsterdam auf Platz 6 und Stockholm auf Platz 18. Doch Wien liegt nun eben nicht mehr in der Spitzenposition, was für viele Wiener und diejenigen, die in der Stadt leben möchten, ein ernüchternder Befund ist.

Europäische Konkurrenz

Kopenhagen glänzt nicht zuletzt durch eine nachhaltige Stadtentwicklung und ein gutes Gleichgewicht zwischen Arbeits- und Freizeitgestaltung. Im Vergleich dazu fallen deutsche Städte wie München und Frankfurt ebenfalls in der Wertschätzung. München beispielsweise belegt aktuell Platz 17 im Vergleich zu Wien.

Die Mercer-Studie und der EIU-Index zeigen, dass die Herausforderungen, vor denen viele europäische Städte stehen, komplex sind. Vor allem in Städten wie Prag und Warschau, die in der Lebensqualität deutlich abfallen, sind wirtschaftliche Instabilität und soziale Ungleichheit zentrale Probleme.

Die neuesten Rankings verdeutlichen, dass der Wettbewerb um Lebensqualität besonders in den großen Städten Europas immer härter wird. Wien ist zwar nicht mehr die unangefochtene Nummer eins, doch bleibt die Stadt eine der attraktivsten Europas, insbesondere wenn man die hohe Dichte an kulturellen Angeboten bedenkt.

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OrtWieden, Österreich
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