Döbling in Gefahr: Radfahrer kämpfen gegen Unfälle auf der Hardtgasse!

Döbling steht im Fokus eines Konflikts zwischen Rad- und Autofahrenden. Sicherheitsprobleme am Mehrzweckstreifen erfordern dringende Maßnahmen.
Döbling steht im Fokus eines Konflikts zwischen Rad- und Autofahrenden. Sicherheitsprobleme am Mehrzweckstreifen erfordern dringende Maßnahmen. (Symbolbild/MW)

Döbling in Gefahr: Radfahrer kämpfen gegen Unfälle auf der Hardtgasse!

Hardtgasse, 1190 Wien, Österreich - Radfahren erlebt in Wien und insbesondere im 19. Bezirk, Döbling, einen regelrechten Boom. Doch während das Fahren auf zwei Rädern immer beliebter wird, steigen die Risiken. Ein akutes Beispiel dafür ist der Mehrzweckstreifen in der Hardtgasse, der immer wieder in die Schlagzeilen gerät. Hier kommt es nicht nur zu Missverständnissen, sondern auch zu gefährlichen Situationen zwischen Radfahrenden und Autofahrenden. Das berichtet meinbezirk.at.

Die Problematik ist vielschichtig. Die Straßenverkehrsordnung (StVO) sieht vor, dass Radfahrende an gekennzeichneten Radüberfahrten Vorrang haben. In der Realität sind jedoch häufig Auseinandersetzungen und Unsicherheiten an der Tagesordnung. In der Hardtgasse kam es zwischen 2012 und 2024 zu vier schweren Verletzungen von Radfahrenden, wobei drei der Vorfälle in Verbindung mit anderen Verkehrsteilnehmenden standen. Einige Radler bezeichnen den Mehrzweckstreifen sogar als „Suizidstreifen“ – eine erschreckende Bezeichnung, die die Ernsthaftigkeit der Situation unterstreicht.

Rote Einfärbung für mehr Sicherheit?

Im April 2025 hat die Fraktion der Neos einen Antrag in der Bezirksvertretung eingereicht, um alle Kreuzungen in Döbling auf ihre Sicherheit zu überprüfen. Zudem wurde ein Antrag zur besseren Sichtbarkeit durch die rote Einfärbung des Mehrzweckstreifens mehrheitlich angenommen, auch wenn die FPÖ dagegen stimmte. Diese Schritte wurden von der SPÖ und den Neos bereits im Dezember 2024 gefordert, doch bislang sind keine baulichen oder verkehrsorganisatorischen Maßnahmen umgesetzt worden.

Laut den neuesten Unfallstatistiken ist das Problem nicht auf Döbling beschränkt. Im Jahr 2024 starben in Deutschland 441 Radfahrer im Straßenverkehr, was einem Anstieg im Vergleich zum Zehnjahresvergleich entspricht. Besonders alarmierend: 70,7 Prozent der Fahrradunfälle mit Personenschaden resultierten aus Kollisionen mit Autos, wobei in 75,3 Prozent der Fälle der Autofahrer die Hauptschuld trug, berichtet tagesschau.de.

Eine Frage der Infrastruktur

Die mangelhafte Radinfrastruktur an Unfallhäufungsstellen ist eine der Hauptursachen für die Unsicherheit im Radverkehr. Eine Studie der Unfallforschung der Versicherer zeigte, dass Radfahren in Deutschland überdurchschnittlich gefährlich ist. 26 Prozent aller Verkehrsunfälle 2016 betrafen Radfahrende. Ebenso fühlen sich über 50 Prozent der Radfahrenden auf deutschen Straßen unsicher, ein Problem, das auch in Wien zugenommen hat. Das Mobilitätsforum hebt hervor, dass individuelle Eigenschaften der Radfahrenden, die Radinfrastruktur und die allgemeine Verkehrslage entscheidend zur Verkehrssicherheit beitragen.

Besonders gefährdet sind Menschen über 65 Jahre. Laut der Statistik von 2024 gehörten fast zwei Drittel der tödlich verletzten Radfahrer dieser Altersgruppe an. E-Bike-Nutzer sind ebenfalls stark betroffen, mit einer dramatischen Steigerung der falle in den letzten zehn Jahren. Hier muss dringend gehandelt werden, um das Radfahren für alle sicherer zu machen.

Die Diskussion um die Sicherheit im Radverkehr ist also nicht nur lokal in Döbling von Bedeutung, sondern reicht weit über die Grenzen Wiens hinaus. Während es erste Schritte gibt, um die Situation zu verbessern, bleibt abzuwarten, ob notwendige Maßnahmen zeitnah oder überhaupt umgesetzt werden.

Details
OrtHardtgasse, 1190 Wien, Österreich
Quellen