Weihnachtsmann im Gefängnis: Mordprozess sorgt für Aufsehen in Wien!

Prozess gegen 60-Jährigen "Weihnachtsmann" in Wien: Anklage auf versuchten Mord wird verworfen, schwere Körperverletzung bleibt.
Prozess gegen 60-Jährigen "Weihnachtsmann" in Wien: Anklage auf versuchten Mord wird verworfen, schwere Körperverletzung bleibt. (Symbolbild/MW)

Weihnachtsmann im Gefängnis: Mordprozess sorgt für Aufsehen in Wien!

Sigmund-Freud-Park, 1090 Wien, Österreich - Am Wiener Straflandesgericht ging es in dieser Woche wieder um einen ganz speziellen Fall, der die Gemüter beschäftigt: Ein 60-jähriger Mann, der in der Justizanstalt Josefstadt als „Weihnachtsmann“ bekannt ist, stand erneut vor Gericht. Die Anklage auf versuchten Mord, die ihm nach einem Vorfall im Sigmund-Freud-Park im Juli 2024 zur Last gelegt wurde, wurde von den Geschworenen im Februar vergangenen Jahres verworfen. Sie entschieden stattdessen auf schwere Körperverletzung, was nun zu einem neuen Prozess führte, nachdem der Wahrspruch wegen eines angeblichen Irrtums der Geschworenen ausgesetzt wurde. Das berichtet der Kurier.

Der Prozess, der von einem neu zusammengesetzten Schwurgerichtshof verhandelt wird, könnte für den Angeklagten von großer Bedeutung sein. Er hat, wie er selbst erklärte, am 29. Juli 2024 in Notwehr gehandelt, als er auf einen 55-Jährigen einstach. Vor dem Gericht bestritt er den Mordversuch vehement, räumte jedoch ein, dass er in der besagten Auseinandersetzung das Opfer mehrfach mit einem Messer attackierte. Die Verteidigung kritisierte das Vorgehen der Berufsrichter scharf.

Die Auseinandersetzung im Detail

Wie die SN.at berichtet, fand die gewalttätige Auseinandersetzung während eines Treffens mit einem Freund im Sigmund-Freud-Park statt. Der Angeklagte behauptet, zunächst einem verbalen Übergriff des späteren Opfers ausgesetzt gewesen zu sein, das sich beleidigend äußerte und schließlich handgreiflich wurde. Bei der Rangelei, so sagt der Angeklagte, habe er sich in einem Erschöpfungszustand befunden und aus Angst, „zusammengeschlagen“ zu werden, gehandelt. Er stach dem 55-Jährigen fünf Mal in die Bauchgegend, was zu schweren Verletzungen führte, die mit einer Notoperation behandelt werden mussten. Dabei soll das Angebot an Alkohol – mehrere Dosen Bier und Wodka – eine Rolle gespielt haben, denn das Opfer hatte keine Erinnerung an die Tatumstände.

Der Angeklagte selbst sagte, dass er in dieser Situation nicht mehr anders konnte und bezeichnete seine Handlungen als verzweifelte Verteidigung. Er führte aus, dass er mehrere Male stach, in der Hoffnung, die Auseinandersetzung zu beenden. Die dabei entstandenen Verletzungen waren so gravierend, dass das Leben des 55-Jährigen laut den Ärzten in akuter Gefahr schwebte.

Ermittlungen und rechtliche Folgen

Die Ermittlungen führten dazu, dass der Angeklagte bereits Ende August 2024 freiwillig zur Polizei ging, nachdem auf ihn gefahndet worden war. Zuvor war ein Foto des „Weihnachtsmanns“ auf TikTok verbreitet worden, das das öffentliche Interesse an dieser ungewöhnlichen Begebenheit zusätzlich schürte. Er gestand, ein Messer bei sich gehabt zu haben, was er jedoch als schlechte Angewohnheit aus seiner Zeit als Fiakerfahrer erklärte. Auch beruflich ist der Mann interessiert: Er hat das Handwerk des Hafners und Kachelofenbauers erlernt.

Die gesamte Situation rund um diesen Prozess ist mehr als skurril und zeigt, dass die Grenzen zwischen Notwehr und Körperverletzung manchmal schwer zu definieren sind. Der Ausgang des Verfahrens bleibt abzuwarten, doch die Stadthalle von Wien ist um ein spannendes Gerichtsdrama reicher.

Der Prozess wird von den Medien mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, und die Frage bleibt: Wie wird das neu zusammengesetzte Schwurgericht die Beweise und die Aussagen werten? Die nächsten Verhandlungstage versprechen, weiterhin viele Fragen aufzuwerfen.

Details
OrtSigmund-Freud-Park, 1090 Wien, Österreich
Quellen