Hilfsprojekt in Wien: Warme Mahlzeiten für Bedürftige am Siebenbrunnenplatz

Am Siebenbrunnenplatz in Wien verteilt Mario Orth ab 30. Mai 2025 kostenlose Speisen an Bedürftige, um Obdachlosigkeit zu bekämpfen.
Am Siebenbrunnenplatz in Wien verteilt Mario Orth ab 30. Mai 2025 kostenlose Speisen an Bedürftige, um Obdachlosigkeit zu bekämpfen. (Symbolbild/MW)

Siebenbrunnenplatz, 1050 Wien, Österreich - Am Siebenbrunnenplatz in Wien wurde am Freitag, dem 30. Mai, ein bemerkenswertes Projekt ins Leben gerufen. In einem Holzcontainer werden Speisen an bedürftige Menschen verteilt. Geleitet und finanziert von Mario Orth aus Döbling, bietet dieses Engagement eine wichtige Anlaufstelle für Obdachlose, Kinder, Jugendliche sowie Passanten. Orth, der nicht zum ersten Mal hilft – im Vorjahr verteilte er bereits in Döbling Speisen – verfolgt mit diesem Projekt ein einfaches Ziel: „Ich kann es mir leisten, anderen zu helfen“, sagt er, und das merkt man seinem Einsatz auch an.

Zur Eröffnung wurden gleich 25 Kilogramm Kartoffelgulasch ausgegeben, die schnell ausverkauft waren. Am Montag nach der Eröffnung folgten Ravioli zur weiteren Verköstigung. Der Standort am Siebenbrunnenplatz wurde bewusst gewählt, um das hohe Menschenaufkommen und die zentrale Lage zu nutzen. Der Stand hat künftig montags, mittwochs, donnerstags und freitags von 10.30 bis 14.30 Uhr geöffnet, sodass regelmäßig eine Verpflegung für alle Bedürftigen angeboten werden kann.

Hintergrund zur Obdachlosigkeit

Das Projekt von Orth steht im Kontext eines größeren Themas, das Österreich betrifft. Schätzungen zufolge sind bis zu 300.000 Menschen im Laufe ihres Lebens von Obdachlosigkeit betroffen. Gründe hierfür sind oft Armut, Lebenskrisen, steigende Kosten sowie das Ende befristeter Mietverträge, wie vienna.at berichtet. Aktuell leben schätzungsweise 40.000 Menschen in Österreich ohne festen Wohnsitz, was die Notwendigkeit von Initiativen wie der von Orth nochmals unterstreicht.

Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat das Sozialministerium das „Housing First“-Projekt ins Leben gerufen. Diese Initiative soll obdachlosen Menschen helfen, indem sie ihnen direkt eine eigene Wohnung bereitstellt. Bis September 2024 sollen rund 1.000 Menschen im Rahmen dieser Initiative eine Mietwohnung erhalten. Sozialminister Johannes Rauch betont dabei, dass eine Wohnung eine Grundvoraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben ist.

Über die Initiative „Housing First“

Das Projekt „housing first österreich – zuhause ankommen“ läuft bereits seit 2021 und hat es bisher geschafft, über 1.800 wohnungslose Menschen in 945 leistbare Wohnungen zu bringen. Mit einem Förderbudget von rund 12 Millionen Euro vom Sozialministerium wird angestrebt, bis Ende 2024 einen weiteren hohen Anstieg an verfügbarer Wohnfläche zu erreichen. Schwerpunkte liegen dabei auf der Bereitstellung von Wohnraum für Familien und Frauen mit Kindern. Die Wohnungen werden unbefristet vergeben und Mietverträge sind nach Dringlichkeit strukturiert.

Diese Maßnahmen sind auch Teil eines umfassenden Plans, der bis Ende 2026 eine Verdopplung der Fördermittel pro Jahr vorsieht. So sollen bis zu 2.500 Menschen eine eigene Wohnung erhalten, was eine erhebliche Entlastung für die betroffenen Gruppen darstellt. Das Sozialministerium schafft mit diesen Programmen nicht nur neue Möglichkeiten, sondern gibt Organisationen auch die notwendige Planungssicherheit.

In einer Stadt wie Wien, wo das Leben hoch im Kurs steht, ist es essenziell, dass Initiativen wie die von Mario Orth nicht nur bestehen, sondern auch mehr Unterstützung und Aufmerksamkeit erhalten. Die Kombination aus direkter Hilfe und strukturellen Lösungen kann einen bedeutenden Unterschied im Leben vieler Menschen machen.

Details
Ort Siebenbrunnenplatz, 1050 Wien, Österreich
Quellen